Herren 1: Neu am Tabellenende
Spreiti zeigt eine respektable Leistung gegen Cazis, wird dafür aber nicht mit Punkten belohnt. Anschliessend gibt’s eine Abreibung vom Schweizermeister.
Knappe Kiste gegen Cazis
Bericht: «Fenchel»
Bereits zum dritten Mal in Folge besammelte sich das Herren 1 des STV Spreitenbach in der Früh für die beiden Spiele in Tann. Erneut verschlief kein einziger Spieler, obschon an den Augenringen von Sanchi klar erkennbar war, dass er am Vorabend wieder an einer Homeparty gewesen war.
So machte man sich also auf die abenteuerliche Reise nach Tann, wo der UHCevi Gossau und Blau Gelb Cazis auf uns warteten. Man wusste bereits zu Beginn, dass es nicht viel zu verlieren gab, denn die Gegner waren stark und Spreitis Tordifferenz bereits recht weit von 0 entfernt.
Als erstes wurde gegen Cazis gespielt und Spreiti startete mit zwei Linien, einerseits bestehend aus Capitano Zweifel, Biasca und Wacker und andererseits mit Hürlimann, Geissmann und Sanchi. Spreiti startete hochkonzentriert und geduldig in die Partie. Man wechselte oft mit dem Ball in den eigenen Reihen und konnte sich mit aussergewöhnlich viel Ballbesitz auszeichnen. Ab der zehnten Spielminute erhöhte Spreiti schliesslich auf 3 Linien und spielte genauso gut wie zuvor und bis zur Halbzeit torlos weiter. Hier hervorzuheben ist sicherlich eine sehr solide Defensive auf beiden Seiten, wobei auch beide Keeper, Amstutz sowie Heymann, für unglaublich starke Paraden gelobt werden müssen.
Nach Anpfiff der zweiten Halbzeit ging es dann relativ schnell, bis während dem Wechseln von Spreiti das Forechecking von Cazis jeweils aggressiver war. Das führte dazu, dass Zweifel mit einem grandiosen Dribbling zwei Gegner stehen liess und danach den Ball von der Mittellinie unter die Latte von Cazis haute. Tor des Jahres. Findet zumindest der voreingenommene Schreiberling.
So war Spreiti also gegen Cazis in Führung. Doch nicht für lange, denn Cazis glich einen Einsatz später nach einem Konter aus. Hater würden hier behaupten, dass bei der Balleroberung ein klarer Stockschlag zugunsten von Spreiti nicht gepfiffen wurde. Klar ist allerdings, dass wenn der Ball richtig abgedeckt gewesen wäre, es gar nie zu einer Balleroberung (Hater würden Stockschlag sagen) gekommen wäre.
Doch so sehr der Ausgleich schmerzte, umso mehr schmerzte das darauffolgende Tor, das Cazis 2:1 in Führung brachte. Die Bündner waren auch in der Lage, ihren Vorsprung lange zu halten, bis es Coach Weber zu viel wurde und er das 4 vs 3 auf den Platz schickte. Von aussen sah das 4 vs 3 dann ein wenig holprig aus, der Ausgleich gelang jedoch trotzdem durch einen sehr ansehnlichen Direktschuss von Geissmann. Die Antwort von Cazis folgte allerdings wie gewohnt im nächsten Einsatz, wo Cazis ein Verspekulieren eiskalt mit dem 3 zu 2 bestrafte.
Daraufhin sah sich Spreiti gezwungen, erneut ohne Torhüter zu spielen, wobei man mehrere Male unglaubliches Glück hatte, dass die gewohnte Eiskaltigkeit (gibt’s dieses Wort?) von Cazis nicht zur Geltung kam. Die Bündner verfehlten mehrfach das leerstehende Tor.
Nach einigen Einsätzen 4 vs 3 gelang schliesslich der erneute Ausgleich durch Hürlimann. Doch Spreiti konnte die perfekte Defensive der ersten 20 Minuten nicht fortführen und so führten zwei Fehler in der Defensive zum letztlich verdienten 5:3-Sieg für Blau Gelb Cazis.
Auf die gezeigte (Defensiv-)Leistung konnte man jedoch über weite Strecken stolz sein und es darf mit Vorfreude auf die nächsten Spiele geschaut werden.
Klatsche gegen Gossau
Bericht: Dä mitem Bändeli (aso s Haar-Bändeli, ned s One-Love-Bändeli, wobii seb hemer au! #onelove)
Das zweite Spiel ist schnell erzählt. Leader Gossau: Bärenstark, gnadenlos und mit voller Power bis ganz zum Schluss. Respekt vor diesem Berufsstolz. Der Schiedsrichter: Solid. Die Spreitenbacher: anfangs noch bissig und durchaus ebenbürtig (man ging durch C. Meier gar früh in Führung), doch je länger, je mehr und je höher der Rückstand wurde, umso mehr ergaben sich die meisten mehr oder weniger ihrem Schicksal. Gossau spielte sich in einen Rausch, durfte noch 2x PP spielen und übte dann sogar noch ein wenig 4vs3 – man kann das arrogant finden, ja. Doch sie spielten es gut. Und kaum ein Spreitenbacher wehrte sich noch dagegen. Man liess Gossau seelenruhig deren 4vs3 aufziehen und sträubte sich kaum noch gegen die krachende Niederlage. Darf so nicht passieren, selbst wenn das Spiel schon entschieden ist. Der Zerfall begann übrigens schon vor dem Pausentee, weshalb Coach Weber bereits dort sein Timeout nehmen musste. Gebracht hat’s wenig. Schlussstand: 15:2 für Schweizermeister Gossau. Eine Abreibung für Spreiti.
Immerhin: Spreiti gewinnt die Tunnel-Schieber-Challenge mit 4:0 (aber wer zählt schon mit?). Brotlose Kunst zwar, absolut. Aber hey: wir brauchten auch noch was zu feiern.
Weiter gehts in 2 Wochen gegen Cazis und Niederwil. Dann hoffentlich wieder mit mehr Biss. Denn Spreitenbach ist nun Tabellenletzter. Die rote Laterne will man natürlich möglichst bald wieder abgeben.
Apropos "Biss": Feinschmecker Dario gehört das Schlusswort: "Was für ein Feuerwerk im Mund bei diesen Sandwiches. Bestnoten für das Hinwiler Küchenteam."
Keine Galligkeit, keine Punkte
Das Herren 1 zeigt sich gegen Elgg massiv verbessert gegenüber dem Duell im Ligacup, eine Prise Glück fehlt zum Punktgewinn. Gegen Regensdorf fehlt es dann an allem, insbesondere an «Galligkeit». Keine Punkte für Spreiti. Eine unglaublich spannende «Kellermeisterschaft» kündigt sich an.
Dank der Tatsache, dass dieses Jahr gleich drei (!) Aufsteiger die 1. Liga Ost-Gruppe bereichern, hat man auch die Möglichkeit, mal wieder neue Spielstätten zu entdecken. Nach der passablen Halle in Widnau und der ein wenig rustikalen Halle in Elgg war es an diesem Sonntag Ende Oktober nun noch die Turnhalle Rain in Jona. Der hungrige Dario gönnte sich sogleich mal einen «Rapperswil Spezial»: Ein Frischkäse-Sandwich (lecker!). Die Halle erwies sich als gross mit schön Platz zum Einspielen und einer schönen Anzahl Garderoben. So machts Spass!
Spreitenbach vs Elgg: Taktisch gut, aber…
Kommen wir zum Sportlichen: Spreiti wollte den Schwung des guten letzten Auftritts von vor zwei Wochen (Sieg gegen Widnau) mitnehmen und hatte mit dem UHC Elgg ja noch eine Rechnung offen, schliesslich war man an eben diesem Elgg im Ligacup gescheitert (9:20). Der Aufsteiger ist sicher kein «normaler» Aufsteiger, da hat es Spieler mit sehr viel Erfahrung und Klasse drin, gestählt durch Erfahrungen im höheren Grossfeldbereich. Das Gute aus Sicht Spreitenbachs war: Dank der Cup-Klatsche hatte man bereits erste Kenntnisse über diesen Liganeuling gewinnen können. Der Coaching-Staff hatte sich im taktischen Bereich etwas überlegt und die Mannschaft war vorbereitet. Spreiti zeigte eine gute Leistung. Es war von Anfang an ein Spiel auf Augenhöhe. Levin Wacker brachte seine Farben durch einen Weitschuss in Front, doch Elgg konnte das Score bis zur Pause drehen (1:3). Ein, zwei Mal in der Defensive nicht aufgepasst und schon hatte es gescheppert. Spreiti, welches immer mal wieder den Torhüter durch einen vierten Feldspieler ersetzte und dadurch durchaus Nadelstiche setzen konnte, gab jedoch nicht auf. Nach der Pause konnte die Weber-Truppe den Druck erhöhen, musste allerdings nach einem Schuss in den Block das 1:4 (Empty Netter) hinnehmen. Das Team liess sich davon jedoch nicht unterkriegen. Alle drei Linien machten Dampf, wobei das Kurz-Comeback von Renato Nüesch zu erwähnen ist. Der zurückgetretene Haudegen sprang ein, um die für die taktische Marschroute nötige Anzahl Spieler aufs Line Up zu bringen und führte den Block mit den Jungspunden Sanchi und Zurkinden, die ihre Sache sehr gut machten. Die alten Hasen, die noch aktiv sind, sollten es wiederum bei 4-gegen-3 richten. Und siehe da: Spreiti blies zur Aufholjagd. Hürlimann, (Noch-)Topskorer Geissmann und nochmals Hürlimann konnten das Score wieder ausgleichen. Elgg taumelte, bewies jedoch Mut, indem es nun ebenfalls den Torhüter zog. Mit Erfolg: Spreiti räumte vor dem Tor zu wenig konsequent auf und schon zappelte der Ball im Netz. Erneut in Rückstand, musste Spreiti wieder alles auf eine Karte setzen. Bibi Biasca setze den Ball an den Pfosten und Geissmann sah einen Abschluss vom starken Elgger Schlussmann abgewehrt. Spreiti gelang es gut, den Druck aufrechtzuerhalten, doch statt 5:5 stand es dann plötzlich doch 4:6. Nach einem Ballverlust blieb Biasca nichts anderes übrig als die «Notbremse»: Penalty. Mese Heymann war machtlos und Elgg bog auf die Siegesstrasse ein. Spreiti aber gab nicht auf. Erneut konnte das 4 vs 3 installiert werden. Leider entstand zwischen Zweifel und Geissmann ein kleines Missverständnis, wodurch Elgg zum zweiten Empty Netter kam. Das Schlussresultat von 4:7 widerspiegelt sicher nicht ganz die Kräfteverhältnisse, es war ein attraktives und vor allem ausgeglichenes Spiel. Elgg zwang das Wettkampfglück, u.a. auch dank einem Tor bei 4 gegen 3 beim Stand von 4:4, auf seine Seite. Simone Sanchi hatte Sekunden zuvor beinahe einen Ball abgefangen, welchen er dann problemlos im leeren Tor hätte versorgen können. Und eben: Biasca traf bei 4:5 den Pfosten. Nur Zentimeter entschieden hier über Sieg oder Niederlage. Eine Prise Glück und es hätte gereicht. Hätte, hätte, Fahrradkette. Spreiti hat alles probiert. Es war ein wesentlich verbesserter
Auftritt gegenüber dem Ligacup. Ein Kompliment geht sicher auch in Richtung Coachingstaff, der für das Spiel gegen Elgg einen guten Gameplan entworfen hatte. Da hat man die Hausaufgaben gemacht. Es wäre beinahe, aber eben nur beinahe, aufgegangen.
Spreitenbach vs Regensdorf: Zu wenig gallig im Derby
Einen Kaffee später und die Niederlage gegen Elgg noch in den Köpfen ging es schon zum Warm Up für das «Gubrist-Derby» gegen Regensdorf. Die Zürcher sind nicht gut aus den Startblöcken gekommen und lagen vor dem Spiel mit einem Pünktchen auf dem letzten Platz. So viel vorneweg: Die rote Laterne haben sie mittlerweile abgegeben. Die Spreitenbacher wissen ganz genau, was gegen Regensdorf, welches man schon mehrmals bezwingen konnte, auf sie zukommt: Tempo, Kreuzen, Weitschüsse und eine Prise Härte. Derby halt. Regensdorf musste dieses Spiel gewinnen, sonst wären sie den Playouts schon gefährlich nahe gewesen. Und Regensdorf war entsprechend gallig. Ja, Galligkeit – ebendiese forderte Coach Weber auch von seinen Mannen. Doch seine Worte verpufften im kühlen Rapperswiler Kabinengang. Spreiti war alles, aber nicht gallig. Regensdorf war einfach galliger. Es war fast schon gallisch-gallig. (Und ja, mir gefällt das Wort «gallig» 😊) Die Jungs aus dem Wehntal waren heiss auf das Derby und markierten Präsenz. Spreiti liess sich herumschubsen und war zögerlich oder aber überhastet, wenn mal in Ballbesitz. Mehrmals schoss man den Gegnern in die Beine, anstatt den Ball zu halten. Regensdorf hingegen gelang, was Spreiti sich vornahm: Es hielt den Ball gekonnt in den eigenen Reihen und nahm (fast) keine unnötigen Abschlüsse. Es kam, wie es kommen musste: Spreiti geriet in Rückstand. Vielleicht hätte Weber sein Timeout schon nach dem ersten Bully nehmen sollen, als er erkannte, dass der Gegner hungriger war. Tat er aber natürlich nicht, ein Timeout gleich zu Beginn zu nehmen bedeutet, dass man es dann später nicht mehr nehmen kann. Und es ist ja auch nicht so, dass Spreiti hier an die Wand gespielt worden wäre. Man merkte durchaus, dass Regensdorf ein wenig verunsichert ist. Der Sieg im Ligacup (Viertelfinaleinzug, herzliche Gratulation) hat ihnen aber gutgetan. Ebenso tat ihnen der viele Ballbesitz gut. Spreiti gelang es nicht, die Ballbesitz-Statistik auf seine Seite zu bringen. Da muss man über die Bücher. Trotz allem kam Spreiti von 3:1 auf 3:2 (ein herrliches Volleytor von Biasca auf schöne Vorarbeit von Meier) und später von 4:2 auf 4:3 heran. Man war also dran, obwohl man hier nicht den besten Tag einzog. Das kann als positiv bewertet werden. Es war dann sogar ein wenig Pech dabei, als Spreiti nach einem schönen Spielzug hauchdünn das 4:4 verpasste und Regensdorf im direkten Gegenzug das 5:3 markierte. Doch die Reaktion auf dieses vorentscheidende 5:3 war dann dürftig. Es gelang überhaupt nicht, sich im 4-gegen-3 zu installieren und irgendwie agierte man, als hätte man Angst. Und Angst «ist selten ein guter Ratgeber», wie schon Daniel Koch vom BAG zu sagen pflegte. Regensdorf störte zwar aggressiv, aber eigentlich kopflos. Ein ballsicheres 4-gegen-3 – was Spreiti normalerweise hat – hätte sich hier gut freispielen können. Was heute aber nicht gelang. Nach zwei, drei Empty Nettern und einem Penaltytor für Regensdorf war der Mist natürlich geführt. Spreiti versuchte weiter alles, durfte sogar noch Powerplay spielen. Doch es gelang kein Tor mehr. Regensdorf gewinnt am Ende völlig verdient, aber etwas zu hoch mit 9:3 und stellt den Anschluss wieder her. Ja, dank eines weiteren Punktgewinns am späteren Nachmittag schliessen die Wehntaler sogar zu Spreiti auf, beide haben nun 4 Punkte. Rappi hat 3, Hinwil und Widnau je 5 Punkte auf dem Konto. Die «Kellermeisterschaft» wird unglaublich spannend werden. Von Spreiti muss aber, gerade in diesen Keller-Duellen, definitiv mehr kommen als gegen Regensdorf. Das fängt beim Staff an und hört bei den Routiniers auf. In solchen Spielen sind sie gefragt. Und eine Prise Galligkeit ;-)
Weiter geht’s nach der WM, am 20. November, gegen den Tabellenersten und den Tabellenzweiten. Time to shine, wie man so schön sagt. Bis dann, hasta la vista!
Cedu’s Bauchgefühl führt Spreiti zum wichtigen Sieg
Trotz wichtigem Sieg: Spreiti’s 1. Mannschaft steht sich für eine erste 4-Punkte-Runde selbst im Weg und wäre beinahe noch leer ausgegangen.
Bericht: M.H. aus W.
Das Herren 1 musste mal wieder früh aus den Federn, bestritten sie doch die erste Partie des heutigen Spielsonntages. Die Besammlung war entsprechen früh – wohl zu früh für einige Jünglinge im Team. Simi the Pirouette hat es nicht rechtzeitig zur Besammlung geschafft und spendet die erste Busse ins Mannschaftskässeli. Gerüchten zu Folge setzte er den Fokus lieber auf eine «Homeparty», als auf die beiden wichtigen Spiele gegen Bäretswil und Widnau und hatte völlig übernächtigt verschlafen. Die Vermutung liegt nahe, dass Ueli «kä Lust» Meier ebenfalls an dieser Party war – denn er war gar nicht aufgetaucht. Mit Verzögerung und dezimiert (neben Meier fehlten auch Foodblogger Dario und der erkrankte James Rodrigues) machten sich die Jungs dann auf den Weg Richtung Elgg. Eigentlich wollte man nur mit 5 Spielern anreisen, denn die Platzverhältnisse in der Halle in Elgg lassen eigentlich gar keinen grösseren Kader zu. Nicht zu reden vom fehlenden Sturzraum und der zwar vorhandenen, aber abgeschlossenen Einspielhalle. Da müsste man für nächste Saison definitiv nochmals über die Bücher. Kreativität war also nicht nur im Spiel, sondern auch bei der Vorbereitung gefragt. Die grosse Dreifachturnhalle in Spreitenbach hingegen bleibt diese Saison unbenutzt… Immerhin: So bleibt Zeit, um das Wasser abzupumpen.
Spreitenbach vs. Bäretswil
Guten Mutes startete man ins erste Spiel und konnte sich zu Beginn besser behaupten als der Gegner. Die schlechten Erinnerungen an Elgg (Hinweis der Redaktion: Spreiti verlor vor rund 2 Monaten an gleicher Spielstätte das Cup 1/32-Final) schienen definitiv vergessen und so konnte das Score durch Hürlimann, nach schönem Ballgewinn von Zurkinden, eröffnet werden. Das zwischenzeitliche 1:1 von Bäretswil konnte Spreiti nicht aus dem Tritt bringen und Hürlimann doppelte mit seinem zweiten persönlichen Treffer nach. Gegen Mitte der ersten Halbzeit flachte das Spiel etwas ab und Spreiti konnte sich erst gegen Ende des ersten Umgangs wieder einige Chancen erspielen. Ardüser scheiterte nur knapp mit einem Buebetrickli. Eine Minute vor Halbzeitpause machte es Bäretswil besser und schoss den Ausgleich von hinter dem Tor, nur um 30 Sekunden später in bester Ovechkin-Manier erstmals in Führung zu gehen. Trotz guter erster Halbzeit musste Spreiti mit einem Rückstand in die zweite Spielhälfte. Da man grundsätzlich aber gut im Spiel war, brauchte es keine grossen Änderungen. Es war jedoch Bäretswil, welches konzentrierter (und mit einer gehörigen Portion Stockeinsatz – alles jedoch ungeahndet) aus der Garderobe kam und nach nur 30 Sekunden auf 4:2 erhöhte. Bäretswil war in dieser Spielphase die bessere Mannschaft und erhöhte noch weiter auf 6:2, bevor sich das für dieses Spiel rekrutierte Coach-Duo Heer/Putzi (Heer extra vom befreundeten Derendingen angereist) gezwungen sah, auf 2 Linien zu verkürzen. Die gewollte Wirkung verfehlte ihren Zweck nicht und Hürlimann und Wacker brachten Spreitenbach auf 4:6 heran. Spreiti nun mit der Oberhand, Bäretswil mit Distanzschüssen aber nach wie vor gefährlich. Lagen hier noch Punkte für Spreitenbach in der Luft? Scheinbar nicht… Mit zwei Wechselfehlern gewährte man Bäretswil so viel Platz, dass diese zwei Mal mutterseelenalleine auf Mese Heymann ziehen konnten und diesen sogar noch umkurven und von hinter dem Tor den Ball über der Torlinie drücken konnten. Selbst die Zuschauer glaubten ihren Augen nicht, dass in dieser Halle überhaupt ein Spieler so viel Freiraum geniessen kann. So stand man sich selbst im Weg und verlor das Spiel etwas zu deutlich mit 4:9. Wieder mal konnte man nicht über die vollen 40 Minuten die Pace und Konzentration hochhalten und musste so dem Gegner beim Handshake zum Sieg gratulieren.
Spreitenbach vs. Widnau
Nach dieser Niederlage zog man sich für die zwei Spielpausen im Hallenkomplex zurück und insbesondere das Coachduo schmiedete Pläne, wie man die Runde doch noch erfolgreich gestalten konnte. Das Bauchgefühl von Heer sprach sich dafür aus, dass man anstelle des «Unihockey-Tausendsassas» Geissme den extra von der Weltreise eingeflogenen Humbel in den 3. Block stellte – und diess trotz fehlender Trainingspräsenz. Gerüchten zufolge hat er sich aber diese Halbzeit erkauft, indem er sich für den Spielbericht opferte. Oder war es am Ende gar ein Geschenk seines Trauzeugen? Wie dem auch sei: Die Mannschaft war ab diesem Entscheid sehr überrascht und dachte sich scheinbar, dass man für Humbel in die Bresche springen muss. Spreiti legte los wie die Feuerwehr und zeigte eine sackstarke erste Halbzeit. Der Gegner wurde eng markiert, die Schüsse geblockt und im Aufbau liess man genaue Pässe zirkulieren. Und auch im Score liess sich diese Leistung widerspiegeln und man ging zwischenzeitlich mit 6:1 in Führung (auch Humbel trug sich in die Torschützenliste ein!). Eine tolle Reaktion der Mannschaft auf die Niederlage in Spiel 1. Widnau sah sich bereits in der ersten Halbzeit gezwungen, den Torhüter durch einen vierten Feldspieler zu ersetzen, was vor der Pause noch mit einem Treffer belohnt wurde. Auch nach der Pause setzte Widnau alles auf eine Karte und spielte, wann immer möglich, zu viert – und dies sehr erfolgreich. Spreiti schaffte es nicht, die Querpässe zu unterbinden und so konnten die Widnauer Mal für Mal reüssieren und kamen bis auf 5:7 heran. Zwei Tore von Block 3, darunter eine schöne, einstudierte Freistosskombination, und das Stängeli von unserem Capitano Zweifel konnten nur zwischenzeitlich für Entlastung, aber nicht für den erhofften Genickbruch bei Widnau sorgen. Das 4vs3 von Widnau funktionierte nach wie vor tadellos, obwohl Widnau noch einige Schüsse übers Tor setzte. Bis 2 Minuten vor Schluss kam Widnau auf 10:9 aus Sicht Spreitenbach heran. Spreiti wollte sich nun aber endlich mal für die Leistung belohnen, kämpfte & fightete und warf sich mit Mann und Maus in jeden Schuss und konnte die einst komfortable Führung doch noch über die Zeit retten.
Spreitenbach befindet sich nach diesem Sieg mit 4 Punkten aus 6 Spielen auf dem 7. Rang. Bereits in 2 Wochen stehen zwei wichtige Spiele in Rapperswil an. Dort trifft man auf Aufsteiger Elgg und Playoffkandidat Regensdorf.
Damen 1: Zuerst unbeschwert, dann verkrampft
Der Saisonauftakt des Damen 1 in der zweithöchsten Liga verläuft durchzogen. Doch es gab durchaus positive Ansätze, auf denen es aufzubauen gilt.
Zum Auftakt in die neue Saison ging es fürs Damen 1 gegen die Vipers InnerSchwyz, ein Team, das soeben aus der höchsten Kleinfeldliga abgestiegen war. Es war dementsprechend ein Spiel mit horrendem Tempo. Aber Spreiti vermochte dieses Tempo mitzugehen! Und dies trotz reduziertem Kader (8 Spielerinnen und eine davon leicht angeschlagen). Man ging sogar in Führung und hatte deutlich mehr Abschlüsse als der Gegner (übers ganze Spiel fast doppelt so viele). Doch die Vipers wussten es, jeden noch so kleinen Fehler der Spreitenbacherinnen eiskalt auszunutzen. Das Spiel war lange offen, wog hin und her. Nach gut 25 Minuten stand es 4:4-Unentschieden. Doch dann zogen die Vipers nach einer kurzen Schwächephase der Spreitenbacher Defensive auf 7:4 davon. Spreiti zündete nochmals den Turbo und kam zu vielen Chancen. Doch leider zeigte man sich im Abschluss sehr ineffizient (eine allgemeine Spreitenbacher Krankheit, die Herren lassen grüssen). Dennoch: Spreiti war über weite Strecken das leicht bessere Team. Der Sieger hiess am Ende aber Vipers InnerSchwyz, weil sie schlicht effizienter waren. Spreiti hatte in diesem Spiel nichts zu verlieren und konnte dementsprechend unbeschwert aufspielen. Das war ein gutes Spiel, auch wenn es knapp nicht für Punkte reichte.
Im zweiten Spiel traf man dann auf den Aufsteiger aus der 3. Liga, Red Taurus Wislikofen. Noch vor einigen Wochen hatte man gegen Red Taurus getestet. Ein sympathisches, aber spielerisch eher limitiertes Team. Sicher ein Gegner, den Spreiti auf dem Papier dominieren und bezwingen kann. Doch wir wissen es: Spiele werden auf dem Feld und nicht auf dem Papier entschieden (fragen Sie mal Ottmar Hitzfeld nach Luxemburg…). Jedes Spiel muss zuerst gespielt werden. Spreiti legte los wie die Feuerwehr und konnte schon im zweiten Einsatz nach einer tollen Kombination in Führung gehen. Kurz zuvor hatte sich allerdings Lina Maag verletzt und das sowieso schon knappe Kader wurde nochmals knapper. Spreiti war kurzzeitig etwas unsortiert und es wurde hektisch. Weitere äussere Faktoren vergrösserten diese Hektik zunehmend: Die ruppige und teils (unnötig) unfaire Spielweise des Gegners, der völlig überforderte Schiedsrichter und das lustlose Spielsekretariat, das die Uhr auch mal einfach nicht mehr laufen liess. Hinzu kamen Abschlüsse, die statt ins Tor übers Tor oder an den Pfosten segelten. Kurzum: Es kam alles zusammen und Spreiti rieb sich auf. Je länger, je mehr wurde man ungeduldig, anstatt sauber weiterzuspielen. Gewisse verloren sogar kurzzeitig die Nerven und mussten für eine Weile die Wolldecke fassen. Wislikofen gelang durch ein «Schüsschen» der Ausgleich und später mittels Penalty sogar der Führungstreffer. Francesca Perez verhinderte im Anschluss weiteres Ungemach. In der zweiten Halbzeit wurde die Gangart des Gegners noch ruppiger. Sie witterten hier ihre Chance auf eine Sensation. Auch das Timeout des Spreitenbacher Coachings-Staffs bewirkte leider wenig. Die Spreitenbacherinnen waren verunsichert und versuchten es mit der Brechstange. Immerhin: Nach einer einstudierten Spielvariante, wo die Torhüterin durch eine vierte Feldspielerin ersetzt wird, gelang Manu Weber mit einem tollen Schuss der (rein von den Spielanteilen her verdiente) Ausgleich. Bei diesem 2:2 blieb es dann auch. Kurz vor Schluss überstand Spreiti sogar noch eine 2-Min-Strafe (wobei die Strafe nur 1 Min dauerte, auch hier war das Spielsekretariat heillos Fehl am Platz und der Schiri bemerkte es auch nicht). Es gilt – wie immer – das Positive aus diesem Spiel mitzunehmen: Das Boxplay war stark, Torhüterin Francesca Perez war stark und man hat hier immerhin noch einen Punkt mitgenommen. Doch hätte Spreiti so gespielt wie noch im ersten Spiel, hätte man dieses Spiel ganz sicher gewonnen. Stattdessen verkrampfte man sich und versuchte es zu «erzwingen». Spreiti war nicht mehr unbeschwert, sondern «verkrampft». Auch den Coaches gelang es in dieser engen Halle (was das Coaching schwieriger macht) nicht, dem Team Ruhe zu vermitteln. Sicher etwas, woran sowohl Coaching-Staff wie auch Mannschaft arbeiten müssen. Die äusseren Umstände (Halle, Schiri, Spielsekretariat, unfairer Gegner) kann man nicht beeinflussen und gehören quasi zum Amateursport dazu. Das sind Dinge, die es zu akzeptieren gilt und mit denen man umgehen muss.
Doch dieses Team hat schon oft bewiesen, dass es nach Rückschlägen umso stärker zurückkehren kann. In drei Wochen geht es weiter und Spreiti ist hochmotiviert, dann den ersten Saisonsieg einzufahren. Es gilt, das Positive (die Dominanz im ersten Spiel, das Boxplay, die Torhüterleistung) mitzunehmen und darauf aufzubauen.
Nach zwei Spielen liegt das Damen 1 (mit 1 Punkt) auf dem 8. Platz. Das entspricht ungefähr dem minimalen Saisonziel. Vamos Spreiti!
Der Totomat hat immer recht
Das Herren 1 kann sich steigern und holt den ersten Sieg, verpasst es aber im zweiten Spiel, sich für eine gute Leistung zu belohnen. Coach Weber zeigt Leaderqualitäten und bleibt im Amt ;-)
«Der Trainer steht nicht zur Diskussion.» Eine viel getätigte Aussage von Club-Präsidenten, keine 48 Stunden bevor sie den besagten Übungsleiter dann eben doch vor die Türe setzen (siehe Ancillo Canepa…). Nach dem katastrophalen Saisonstart musste die Frage an STV-Präsident Pascal Schori kommen: «Sitzt der Trainer der 1. Mannschaft fest im Sattel?» Der Präsident lässt sich nicht auf die Äste raus und verweist auf die starken Gegner und die Verantwortung der Spieler und was man sonst so macht… Doch wie Christian Constantin so schön sagt: Der Totomat hat immer recht. Es war also klar: Will Übungsleiter Weber (wobei «Übungsleiter» das falsche Wort ist, der Mann ist nur als «Match-Coach» und «Ideengeber» angestellt, steht tatsächlich so im Arbeitsvertrag) seinen Job behalten, braucht es Punkte gegen Rappi und/oder Hinwil.
Womit wir beim zweiten Spieltag der 1. Liga KF Gruppe Ost wären. Der STV Spreitenbach traf an diesem zweiten Spieltag auf Rappi, Aufsteiger aus der 2. Liga, und Emotion Hinwil. Wohl zwei Teams, mit denen man sich, nebst weiteren Teams wie Widnau oder Regensdorf, um einen Platz über dem Playout-Strich balgt. Rappi war gut gestartet und hatte gegen Hinwil bereits den ersten Punkt geholt. Spreiti war also gewarnt.
Womit wir wieder beim Coach wären. Spreiti-Urgestein und Ex-Chicago-Söldner Webi hatte sich sicher einen anderen Start in die Trainer-Karriere ausgemalt als drei Niederlagen (Cup eingerechnet). «Da muss schon auch von der Bank etwas mehr kommen», liess sich Präsident Schori noch entlocken, nur um nachzuschieben «aber insbesondere stehen die Spieler in der Pflicht.» Weber, ganz selbstkritisch, nahm seinem Präsidenten (der streng genommen gar nicht mehr sein Präsident ist, da Weber nicht mehr aktives Vereinsmitglied ist - so was gibt’s nur im Amateursport) die Aussage ganz und gar nicht übel: «Ich weiss, dass auch ich Fehler gemacht habe.»
«Ich weiss, dass auch ich Fehler gemacht habe»
Danny J. Weber
Womit wir wieder bei Rappi sind. Die Spreitenbacher wurden von Coach Weber exzellent auf das Spiel gegen den Aufsteiger eingestellt. Kampfgeist war gefragt, ebenso wie Torgeilheit. Beides liess man vor Wochenfrist etwas vermissen. Und dann war da noch Rappi’s Nummer 54, dessen Name dem Schreiberling soeben entfallen ist. Aber die Nummer war ja wichtig. Sie wurde derart oft betont im Vorprogramm, das einer der Fahrer aus Versehen bei Ausfahrt 54 die Autobahn verliess… Wie dem auch sei: Auf die #54 müsse man aufpassen, hatte es geheissen. Es war tatsächlich so: Rappi’s Spiel war sehr stark auf seinen Spielmacher ausgelegt. Spreiti gelang es exzellent, dessen Spielfluss und Einfluss aufs Spiel zu brechen und ihm, wie man im Fachjargon sagt, «auf die Füsse zu stehen». Der 54er konnte sich kaum entfalten und Spreiti zog Rappi so den Zahn. Da war das Team wunderbar gebrieft worden, womit also auch der Coachingstaff einen Anteil am Sieg hat. Zum Spiel: Spreiti liess sich auch von einem 0:1-Rückstand überhaupt nicht aus der Ruhe bringen und konnte immer wieder Nadelstiche setzen. Insbesondere Luca Ardüser, auf diese Saison hin neu vom Herren 2 ins Fanionteam aufgerückt, wusste zu gefallen. «Er geht eben dorthin, wo es wehtut», lobt Coach Weber. Ja, ja, alte Hockey-Floskel, aber es stimmt eben! Und genau dort muss man dann ab und zu stehen um zu skoren. Ardüser gelang mit seiner aufsässigen Art gegen Rappi ein Hattrick. Doch auch andere wussten zu gefallen. Augenfällig war sicher auch, dass All-Time-Topskorer Hürlimann (die Torgeilheit in Person?) zurück ist. Sofort nahm er Einfluss aufs Offensivspiel und verbuchte die ersten Skorerpunkte. Rappi, mit Fortdauer immer frustrierter von der aufsässigen Art der Spreitenbacher, fing sich kurz vor Schluss und beim Stand von 2:7 noch eine Strafe ein und bremste sich so selber aus. Spreitenbach’s 1. Powerplayblock spielte die erste Minute der Strafe souverän herunter. Doch dann unterlief dem 2. Block ein kleines Missgeschick, welches es Rappi erlaubte, den Torhüter zu ziehen und auf 3:7 zu verkürzen. Würde es hier tatsächlich nochmals spannend werden? Nein. Rappi versuchte zwar noch, ohne Torhüter das Wunder zu schaffen. Aber Spreitenbach hielt dicht und stellte vor allem Rappi’s Playmaker gekonnt zu. So war das 5:7 exakt 1 Sekunde vor Schluss nur noch Resultatkosmetik. Spreiti jubelte über den (verdienten) ersten Saisonsieg. Einen immens wichtigen obendrein. Im Abstiegskampf und für die Moral. Und nicht zuletzt für Coach Weber, der Leaderqualitäten gezeigt und das Team exzellent eingestellt hatte. Und somit im Amt bleiben dürfte.
Präsident Schori liess per Whatsapp seine Glückwünsche ausrichten – er hatte es vorgezogen, das Spiel nicht vor Ort zu verfolgen, um keinen Druck auf das Team auszuüben. Stattdessen soll er dem lokalen Bandensponsor der Flyers Widnau, dem Trend-Lokal «Palladium», einen Besuch abgestattet haben (was er allerdings bestreitet)…
Wir dürfen sicher auch noch festhalten, dass es nicht zuletzt auch der wiedergefundene Spassfaktor (gepaart mit der nötigen Konzentration) war, der Spreiti heute beflügelte. Wer Spass hat am Unihockey, dem gelingt eher mal ein Erfolgserlebnis. «Was allerdings nicht heisst, dass wir unkonzentriert werden dürfen. Da mag es gar nichts leiden und das habe ich den Jungs auch gesagt», betont Weber bei HotDog und Birchermüesli (by the way: wo ist eigentlich Foodblogger Dario, wenn man ihn mal braucht? Tolles Birchermüesli @Flyers Widnau!).
Fürs zweite Spiel holte Coach Weber Jungspund Cyrill Meier ins Line Up. Meier ersetzte den angeschlagenen James und machte an der Seite der fast doppelt so alten Hürlimann/Geissmann ein sehr gutes Spiel, in welchem ihm - nach brillantem Zuspiel eines alten Hasen - auch sein 1. Tor in der höchsten Kleinfeldliga gelang. Herzliche Gratulation! (Als Belohnung durfte er mit Schori ins «Palladium»)
Spreiti duellierte sich im zweiten Spiel des Tages mit Hinwil. Das sind oft heftig umkämpfte, spannende, schnelle und manchmal etwas überharte Duelle. Beidseitig wird da nicht zurückgesteckt. Weil beide Teams ein paar Routiniers verloren haben, müssen sie wohl diese Saison kleinere Brötchen backen. Und umso wichtiger sind die Direktduelle. Das merkte man vor allem den Hinwilern an. Sie bejubelten ihren Sieg am Ende fast wie eine Playoffqualifikation. Spreiti unterlag Hinwil knapp mit 4:6 (wobei das 4:6 mit der Schlusssirene und ins verwaiste Tor fiel). Dabei hatten die Aargauer noch 3:1 geführt und im Powerplay das zwischenzeitliche 3:4 (nach ein paar schwächeren Minuten nach der Pause) wieder ausgeglichen. Anschliessend hatten die Spreitenbacher, in der Schlussphase teilweise nur noch mit 2 Blöcken agierend, mehrere gute Chancen, um das Spiel auf ihre Seite zu kippen. Doch es wollte nicht sein. Stattdessen nutzte Hinwil eine kurze Unachtsamkeit in der Spreitenbacher Defensive eiskalt aus und begab sich so auf die Siegesstrasse. Und dann hielten die Zürcher Oberländer den Ball lange und sehr geschickt in den eigenen Reihen. So konnte Spreiti nur noch ganz kurz mit 4 Feldspielern agieren - zu kurz, um noch einmal ausgleichen zu können. Was Hinwil besser macht als Spreiti: Clevere Fouls im richtigen Moment und oft so, dass es der Schiri nicht sieht. Das hat Spreiti immer noch nicht drauf. «Sicher eine meiner Baustellen. Aber mir gefiel der heutige Spielsonntag trotzdem extrem gut. Wir haben Charakter gezeigt und leidenschaftlich gekämpft.» Das die Worte von Coach Weber nach dem verlorenen Spiel gegen Hinwil. Man muss ihm zustimmen: Das war heute ein ganz anderes Spreitenbach als noch eine Woche zuvor. Und dank des Siegs gegen Rappi (wofür es 2 Punkte aufs Konto gab) kletterte man auf den 8. Platz. Gegen Hinwil verpasste man es dann zwar, sich für eine grösstenteils gute Leistung zu belohnen und weitere Punkte zu holen. Doch an dieser Leistung gilt es anzuknüpfen, wenn es in bereits zwei Wochen (9. Oktober) gegen Bäretswil und Widnau weitergeht. Weber wird dann allerdings aus privaten Gründen fehlen. Für ihn übernimmt ein anderer Ex-Herren1-Spieler an der Bande: Cedu Heer. Er hat nur einen 2-Wochen-Vertrag unterschrieben – mit dem klaren Auftrag «weitere Punkte auf unser Konto zu schaufeln», wie es Präsident Schori erklärt (Denn: Der Totomat hat immer recht). Spielt man so stark wie gegen Rappi und (grösstenteils) Hinwil, kämpft weiter so leidenschaftlich, nimmt aber auch den viel zitierten Spassfaktor aus dem Training mit ins Spiel und agiert noch ein wenig cleverer, dann werden automatisch weitere Punkte und eine weitere Verbesserung in der Tabelle hinzukommen. «Ich freue mich riesig auf die Herausforderung und die Zusammenarbeit mit den Jungs», so Heer gegenüber Tele-Spreitenbach. Assistiert wird er wohl von Goalie-Legende Putzi. Für die übernächste Runde wird Weber dann wieder zurück sein und soll dann bald auch von Ex-Captain Renato Nüesch unterstützt werden, der aktuell noch auf Elch-Jagd im hohen Norden sein soll. Gespräche laufen ausserdem auch mit Ex-Coach Sandro Nüesch und dem langzeitverletzten Putzi, den Coachingstaff evt zu ergänzen. «Wir sind da noch in Gesprächen, aber wir sind guter Dinge, dass die Mannschaft jederzeit ideal betreut sein wird», so Teammanager Geissmann.
«Was sind denn die Saisonziele?», fragt der Tele-Spreitenbach-Reporter noch hinterher. «Dass jeder bis Ende Saison die Team-App zu bedienen weiss.» Mit dieser Antwort ist zwar nicht viel anzufangen, dürfte aber mit einem Augenzwinkern ans Team gemeint gewesen sein.
Teamsle-Reporter Andi wartete schon ganz wissbegierig in der Mixed Zone, bis die Spreitenbacher Oldies («Interviews müssen immer die Oldies geben, die Jungen können unsere PR-Floskeln noch nicht», erklärt Präsident Schori Jüngling Meier im Palladium) endlich aus der Garderobe kamen. Das Interview mit Geissmann - übrigens vom PR-Berater noch daran erinnert, die Kappe bitte richtig herum zu tragen, damit man das Logo sieht - gibt’s hier zum nachschauen.
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«Blaue Flecken sind Trophäen»
R. G. aus O. gegenüber «Teamsle»
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