Herren 1: Achterbahnfahrt der Gefühle
Zwei unglaubliche Spiele bringen das Herren 1 in eine etwas bessere, aber eben doch nicht so gute Ausgangslage im Abstiegskampf. Der letzte Spieltag verspricht absolute Hochspannung.
H1 vs Widnau: Vorsprung schmilzt, Teil 1
Eins vorneweg: Bei 3vs3, wie im Kleinfeld üblicherweise gespielt wird, war gegen Spreiti an diesem Sonntag kein Kraut gewachsen. Der erste Gegner war mit Widnau einer, den man schon im Hinspiel hatte besiegen können (10:9). Und das Rückspiel glich dem Hinspiel in vielerlei Hinsicht. Spreiti war erneut das bessere, das agilere, das tempofestere Team. Widnau hechelte nur hinterher. Bis kurz vor der Pause hatten sich das Mannen von Coach R. Nüesch einen 4:0-Vorsprung erarbeitet. Widnau sah sich gezwungen, bereits früh (analog dem Hinspiel) den Torhüter zu ziehen. Und tatsächlich: Mit einem Mann mehr kamen die ballsicheren älteren Herren aus dem Rheintal etwas näher, zur Pause stand es 4:2. Spreiti hatte 5 Min. Zeit, sich zu sortieren. Und kam dann wieder stark aus den Blöcken. Die Aargauer erhöhten auf 6:2. Widnau wusste lange nicht, wie ihnen geschah – ehe es sich wieder auf seine grosse Stärke verlassen wollte: Das 4vs3. Doch Spreiti kämpfte und vermochte mehrmals den Weg zuzustellen. Das eine oder andere Mal war das dann aber doch schlicht zu gut gespielt und Widnau kam näher. Der Vorsprung schmolz… (wie im Hinspiel!) Etwas Ruhe reinzubringen vermochte Levin Wacker mit einem sogenannten Empty Netter. Nicht wirklich hilfreich war hingegen die 2-Min-Strafe gegen Topskorer Hürlimann. Diese wusste Widnau natürlich auszunutzen. So kam halt erneut Hektik auf, nachdem man sich doch einen so schönen Vorsprung erarbeitet hatte. Dieser war dann auch vonnöten, kam Widnau doch bis auf 1 Tor heran. Am Schluss aber verliessen den kecken Aufsteiger sichtlich die Kräfte. Spreiti hatte Widnau wahrlich müde gerannt, da war der eine oder andere mächtig am keuchen. Nicht verwunderlich deshalb, dass ein paar der Abschlüsse nun auch übers Tor segelten und Spreiti in Ballbesitz brachten. Und Spreiti verstand es für einmal gut, den Ball auch mal länger in den eigenen Reihen zu halten und Zeit von der Uhr zu nehmen. So brachte der STV den Vorsprung doch noch über die Zeit und freute sich über einen verdienten 7:6-Erfolg. Zwei möglicherweise extrem wichtige Punkte im Kampf gegen die Playouts.
H1 vs Bäretswil: Vorsprung schmilzt, Teil 2
Wir wiederholen uns: Bei 3vs3, wie im Kleinfeld üblicherweise gespielt wird, war gegen Spreiti an diesem Sonntag kein Kraut gewachsen. Auch der zweite Gegner des Tages, das DT Bäretswil, hatte – zumindest in der 1. Halbzeit – absolut überhaupt nichts entgegen zu setzen. Spreiti legte eine horrende Pace an den Tag und ging mit 4:0 und kurz nach dem 4:1 (nach dem Timeout der Bäretswiler) mit 5:1 in Führung. Ach, kann Unihockey schön sein.
Doch Unihockey kann eben auch brutal sein, wie sich später noch zeigen sollte. Nach der Pause erhöhte Spreiti zuerst nach einer wunderbaren Freistossvariante noch auf 6:1 und hatte auch auf das 6:2 eine postwendende Antwort parat. So führte man gut 10 Min. vor Schluss relativ komfortabel mit 7:2. Aber klar: Bäretswil ist für seinen unglaublichen Kampfgeist bekannt. Und auch Bäretswil, wie Widnau, verfügt über ein starkes 4vs3 – etwas, was auf dem Kleinfeld Gold wert ist. (Übrigens ebenso wie starke Bullyspieler. Spreiti verlor gegen Bäretswil 20 von 22 Bullys… Das darf nicht passieren und bringt den Gegner jedes Mal in Ballbesitz)
Bäretswil blies zur Aufholjagd. Und Spreiti liess sie (mal wieder) gewähren. Die Zürcher Oberländer verkürzten auf 7:3, 7:4, 7:5, 7:6 … (Der Vorsprung schmolz…) Doch dann war es erneut der kämpferische und wirblige Levin Wacker (der phänomenal spielte heute), der per Empty Netter etwas Ruhe reinbrachte. Vermeintlich zumindest. Bäretswil brauchte einen Moment, um sich zu fangen, drückte dann aber weiter und kam – etwas glücklich – tatsächlich zum 8:7. So war das natürlich nicht geplant. Doch man muss auch anerkennen, dass der Gegner nichts unversucht liess und sich zusehends in einen Rausch spielte. Spreiti machte seine Sache gar nicht mal so schlecht, man hielt den Ball, wenn man ihn hatte, durchaus auch mal in seinen Reihen, man hatte auch noch selber Chancen, weiter zu erhöhen (scheiterte aber mehrmals) und man verteidigte leidenschaftlich. Aber irgendwie kam der Ball eben doch immer noch am letzten Verteidiger und an Schlussmann Heymann vorbei. Und eben: Man gewann kein einziges Bully. Man spricht ja oft von Details, die Spiele entscheiden. Die Bully-Statistik wäre hier wohl so ein Detail …
Es kam, wie es halt kommen musste: Bäretswil gelang der Ausgleich. Und schien sich damit auch zufrieden zu geben. Sie gewannen nämlich auch dieses Bully (welch Wunder) und verzichteten anschliessend darauf, den Torhüter zu ziehen. Spreiti kam nach einem gewonnen Laufduell von Hürlimann nochmals zu einem Freistoss. Der Blick auf die Uhr: Noch 8 Sekunden. Spielstand: 8:8. Wie man es anschliessend fertig brachte, innert 8 Sekunden a) den Ball herzuschenken, b) eine Strafe zu nehmen und c) noch das 8:9 zu kassieren, ist und bleibt für immer ein Rätsel. Dümmer geht’s nümmer (der Reim kommt von den Ultras des FC Baden, sorry). Aber so ist’s tatsächlich passiert. Coach Nüesch (der sein Timeout leider schon verbraucht hatte) hatte noch versucht, reinzurufen, man solle den Ball halten und damit den einen, möglicherweise wichtigen, Punkt sichern. Doch die alten Hasen, die aufs Feld beordert worden waren, vertendelten den Ball und Capitano Biasca musste die Strafe nehmen. Bei 4vs2 gelang Bäretswil mit der Schlusssirene (!) das 9:8. Ich glaube, bitterer hat noch kein Team verloren in dieser Saison. Absolut irre. Und welch Deja-vù: Schon gegen Niederwil hatte man 2 Sek. vor Schluss ein Unentschieden hergeschenkt. Kann man sich nicht ausdenken…
Bäretswil jubelte ausgelassen und frage sich wohl selber, wie um Himmels willen es hier noch zu 2 Punkten gekommen war, nachdem Spreiti 7:2 geführt hatte… Bei Spreiti hingegen war es in der Kabine natürlich mucksmäuschen still. Die Enttäuschung war riesig. Welch vergebene Chance, im Abstiegskampf vor dem finalen Wochenende ein klein wenig davon zu ziehen. Erst recht, weil sich die Mitkonkurrenten noch gegenseitig Punkte stehlen werden (siehe unten)…
Doch wer weiss: Vielleicht werden wir eines Tages zurückblicken und feststellen, dass eben genau diese, ultrabitteren Erfahrungen für dieses Team – und insbesondere auch die jungen Wilden im Team – wertvoll waren. Es braucht Niederlagen und Rückschläge, um gestärkt daraus hervorzugehen. Spreiti hat zwar einen harten (und vermeidbaren!) Punch kassiert. Aber man ist noch lange nicht k.o. Es folgen noch zwei Spiele. Der Blick auf die hintere Region der Tabelle zeigt: Hochspannung ist für die letzte Runde absolut garantiert.
Tabelle:
7. Widnau 16 Spiele / -25 / 9 Punkte
8. Regensdorf 16 Spiele / -10 / 8 Punkte
9. Rapperswil 16 Spiele / -27 / 8 Punkte
10. Spreitenbach 16 Spiele / -55 / 8 Punkte
Spreiti spielt gegen Elgg (3.) und im Direktduell gegen Regensdorf, Widnau und Regensdorf sowie Widnau und Rapperswil treffen ebenfalls noch aufeinander. Rapperswil spielt ausserdem noch gegen Niederwil, welches um die Playoffs spielt. Wer also am 5. Februar nichts vorhat: Die MZH Bäretswil ist der Place to be. Ach ja, und oben spielen sie noch um Gruppensieg und Playoffs… Aber ganz so spannend wie der Abstiegskrimi ist das nicht mehr. Der Letzte und Zweitletzte beissen am Ende in den sauren Playout-Apfel und müssen eine Best-of-3-Serie gegen einen 2.Liga-Gruppensieger bestreiten und sich dort durchsetzen, um in der 1. Liga KF zu verbleiben. Sprich: Schafft man es am letzten Spieltag nicht mehr auf Platz 8, hat man noch immer die Chance, sich in der Best-of-3-Serie zu retten. Doch so weit will man es nicht kommen lassen. Es gilt nun, die Fehler dieses Sonntags zu analysieren, gut zu trainieren und auf seinen Stärken aufzubauen: Bei 3vs3 war – wir wiederholen uns zum zweiten Mal – an diesem Sonntag gegen Spreiti kein Kraut gewachsen. Und wer den Schreiberling kennt, der weiss: Aufgeben ist sowieso nie eine Option. Auch bei 10:9 und 1 Sek. auf der Uhr… 😉 Let’s keep fighting. Vamos Spreiti!
2 wichtige Punkte vor Weihnachten
Das tut gut: Das Herren 1 kehrt gegen Rappi endlich auf die Siegesstrasse zurück und gibt die rote Laterne an den Gegner ab. Im ersten Spiel trifft man mit Hinwil auf einen Gegner, bei dem jeder Schuss ein Treffer bedeutete. Da war nix zu holen. Der Strichkampf verspricht Hochspannung.
Spreiti vs Hinwil 3:13
Spreitenbach wollte sich kurz vor Weihnachten in der Wisacher-Halle in Regensdorf ein wenig aus der Krise schiessen. Dafür hätte es Punkte gebraucht gegen Hinwil und Rapperswil, beides Teams, die man auch schon geschlagen hat. Doch gegen Emotion Hinwil war heute schlichtweg nix zu holen. Dies lag vor allem an der Effizienz: Bei Hinwil bedeutete (beinahe) jeder Schuss ein Tor. Spreiti hingegen liess sogar zwei 1-gegen-0-Situationen ungenutzt. Schon der Start ins Spiel verlief unglücklich: Ein Schuss (oder Pass?) wurde etwa dreimal abgelenkt und flog im hohen Bogen über Torhüter Heymann hinweg irgendwie ins Tor. «Eifach öpis». Getreu dem Motto Pleiten, Pech und Pannen gings dann weiter. Erneut ein abgelenkter Schuss sowie zwei weitere «Sonntagsschüsse» und schon stand es 4:0 – Hinwil hatte tatsächlich aus 4 Schüssen 4 Tore gemacht. Kann man mal so machen. Dazu kamen zwei gebrochene Stöcke auf Seiten der Spreitenbacher. Nicht unser Tag. Spreiti war nicht wirklich in der Lage, zu reagieren. Zwar hatte man etwas mehr vom Spiel, aber Hinwil verstand es blendend, dieses gezielt zu verschleppen. Die Zürcher Oberländer warteten teilweise beinahe minutenlang hinter dem eigenen Tor (warum das nie abgepfiffen wurde, bleibt das Geheimnis des Schiedsrichters, wohl ein kleines Weihnachtsgeschenk). Nur um dann aber urplötzlich den Turbo zu zünden. Da musste Spreitenbach jeweils hellwach sein. 2-3x liess man sich so auch übertölpeln. In Durchgang 2 versuchte man es natürlich noch ohne Torhüter, was anfänglich auch gar nicht so schlecht funktionierte. Leider schaute aber nur ein Tor heraus, was viel zu wenig ist. Da muss an der Kaltschnäuzigkeit im 4vs3 gearbeitet werden. Hinwil verstand es gut, den Ball lange in den eigenen Reihen zu halten und seine Konter eiskalt zu vollenden. So resultierte am Ende ein (viel zu hoher) 13:3-Sieg für die Hinwiler. Gratulation zur abgezockten Leistung. Spreiti hingegen blieb ein weiteres Mal ohne Punkte. Aber ob nun 3:4 oder 3:13 spielt am Ende keine Rolle.
Spreiti vs Rapperswil 6:2
Die Niederlagenserie hatte sich also um ein weiteres Spiel verlängert. Es war Zeit, zu den Wurzeln zurückzukehren. Coach Zürcher (unser Ex-Captain, der verdankenswerterweise heute das Coaching übernahm) appellierte daran, warum jedermann hier Unihockey spielt: Freude am Sport. Gemeinsam Spass haben. Und genau das nahm man sich für das Spiel gegen Rapperswil vor. Bereits im Hinspiel gelang Spreiti eine gute Leistung und ein Sieg. Und auch im Rückspiel sollte man das bessere Ende für sich behalten. Rappi ging zwar in Führung, doch Spreiti’s 3. Block um Wirbelwind Sanchi, Neo-Topskorer Hürlimann und Jungbrunnen Geissmann, denen heute eine gute Leistung zuzusprechen war, gelang der vielumjubelte Ausgleich (danke auch an alle Fans, die uns in Regensdorf unterstützt haben). Und spätestens ab diesem Zeitpunkt übernahm Spreiti das Spieldiktat. Man konnte viel Druck ausüben, allerdings noch nicht reüssieren. Zur Pause stand es 1:1. Doch es war zu spüren: Hier lag etwas in der Luft. Ausserdem war offensichtlich, dass hier ein anderes, ein weniger verkrampftes Spreitenbach auf dem Platz stand als noch gegen Hinwil. Nach der Pause waren es Hürlimann und Biasca (nach jeweils schöner Vorarbeit durch Geissmann bzw. vor allem Wacker, der hier eine Top-Übersicht bewies), die auf 3:1 erhöhten. Eine weitere Geissmann-Hürlimann-Kombo wurde aberkannt wegen angeblichen Sperrens, wobei es bei genauerem Hinschauen viel eher der Rapperswiler war, der hier ein Foul beging. Wie dem auch sei. Spreiti liess sich nicht aus der Ruhe bringen und ackerte weiter – genau das gilt es mitzunehmen! Doch auch Rappi war hier gewillt, entgegenzuhalten. Via Weitschuss kamen sie auf 2:3 heran. Würde Spreitenbach hier noch ins Zittern kommen? Mitnichten! Hürlimann erhöhte nach einem Energieanfall auf 4:2. What a goal. Rappi
musste nun das Timeout und bald schon den Torhüter vom Feld nehmen. Doch (erneut) Hürlimann sowie Duracelhase Ardüser konnten nach abgefangenen Pässen ins verwaiste Tor reüssieren. Spreiti kam nicht mehr ins Zittern und brachte diese wichtigen 2 Punkte ins Trockene. Am Ende siegten die Mannen von Coach Zürcher mit 6:2 – etwas gar hoch, wenn man bedenkt, dass Rappi doch auch einige sehr gute Chancen hatte liegen lassen. Man hatte das Wettkampfglück auf seine Seite gezwungen. Dieser Sieg tat richtig gut. Damit gab man die rote Laterne an den Gegner ab und geht als Vorletzter in die Weihnachtspause.
Spannender Strichkampf
4 Spiele stehen im neuen Jahr noch an – und die haben es in sich. Spreiti (9.) trifft noch auf Widnau (7.), Bäretswil (6.), Regensdorf (8.) und Elgg (3.). Beim Betrachten der Tabelle, bzw. des hinteren Teils der Tabelle, erkennt man, welch Brisanz diese Spiele bergen könnten. Wobei auch Widnau, Rappi und Regensdorf alle noch jeweils gegeneinander spielen! Der Tabellenkeller präsentiert sich nämlich wie folgt: 6. Bäretswil (12 Punkte), 7. Widnau (9), 8. Regensdorf (8), 9. Spreitenbach (6), 10. Rapperswil (5). Der Strichkampf wird enorm spannend. Der 9. und 10. müssen am Ende nämlich in den sauren Apfel beissen und die Playouts gegen einen 2.Liga-Gruppensieger bestreiten. Doch in der Kabine war man sich einig: Weiter so, mit viel Freude am Sport und dann kommt das gut. «Wir müssen einzig das letzte Spiel der Saison gewinnen», sagte Vizecaptain Biasca und hat natürlich recht. Wäre aber trotzdem schön, schon vorher den einen oder anderen Sieg noch einzufahren.
Die nächste Runde findet am 22. Januar in Chur statt.
Das Herren 1 wünscht allen Fans, Vereinsmitgliedern, Sponsoren und Konkurrenten eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch. Bis im neuen Jahr!
Fotos von Julian Hämmerli: https://sportlicht.ch/gallery-stv-spreitenbach-vs-uht-rapperswil-jona/
«Haste Scheisse am Schuh haste Scheisse am Schuh» - Teil 2
Ähnlich wie beim Herren 1 steckt auch beim Damen 1 Getreide im Getriebe. Gegen zwei Top-Gegner setzt es zwei weitere Niederlagen ab.
«Haste Scheisse am Schuh haste Scheisse am Schuh» - dieser Spruch ist fürs Damen 1 momenan einfach zutreffend. Da spielen die Spreitenbacherinnen gegen den ungeschlagenen Tabellenführer ein wirklich starkes Spiel, sind mindestens ebenbürtig, haben eine unglaublich starke Torfrau und lassen den Gegner beinahe verzweifeln – doch am Ende verliert Spreiti eben doch und zwar viel zu hoch mit 3:9. Wie konnte das passieren? Nun, bis 5 Minuten vor Schluss stand es nur 3:4. Glattal war einfach ein klein wenig effizienter als Spreitenbach. Denn das Spiel war, wie gesagt, ausgeglichen, die Teams absolut auf Augenhöhe. Doch als Spreiti schliesslich mehr riskieren und den Ausgleich suchen musste, passierten Fehler oder Unkonzentriertheiten und bei Glattal stellte sich der berühmte «Ketchup»-Effekt ein. Plötzlich ging jeder rein. So verliert Spreiti dieses enge Spiel derart deutlich.
Aus der Negativspirale fanden die Spreitenbacherinnen auch im zweiten Spiel, ebenfalls gegen einen Top3-Gegner, nicht heraus. Irgendwie war die Luft für heute draussen und man bekam nie richtig Zugriff aufs Spiel. Am Ende resultiert eine klare 2:11-Niederlage gegen die Red Devils.
Die Spreitenbacher Damen sind enorm bemüht, werden aber selten belohnt. Es sind durchaus gute Ansätze vorhanden. Aber die Negativspirale, in der man sich befindet (1 Sieg, 1 Unentschieden, 6 Niederlagen) hat aber nicht nur mit Pech zu tun, sondern auch mit Cleverness und Leidensbereitschaft, die teilweise etwas abhanden kommen. Ganz zu schweigen von den Skorerqualitäten. Man spielt nun halt 2. Liga, da halten die Gegnerinnen naturgemäss etwas mehr dagegen als noch in der 3. Liga. Es ist ein Lernprozess. Doch dieser ist unseren Ladies absolut zuzutrauen. Schon am 18. Dezember geht es weiter und Spreiti ist gewillt, endlich wieder einen Sieg einzufahren. Vamos Spreiti!
«Haste Scheisse am Schuh haste Scheisse am Schuh» - Teil 1
Der Spielbericht der 1. Mannschaft für einmal in einer Kurzversion. Herren 1 verliert ein enges Spiel auf enorm bittere Art und Weise.
H1 vs Niederwil 2:3
Gegen den regelmässigen Playoffteilnehmer Niederwil zeigte Neo-Schlusslicht Spreitenbach ein gutes, couragiertes und defensiv enorm solides Spiel. Wie man diese Saison schon oft gute Spiele zeigte, sich dafür aber selten belohnte (die Siege gegen Rappi und Widnau bilden dabei die Ausnahme). Das Spiel war eng und umkämpft, ein Unentschieden wäre das faire Resultat gewesen. So stand es denn auch 2:2, als (nach überstandener Unterzahlsituation) gut 10 Sekunden vor Schluss Vize-Topskorer Hürlimann einen Schuss nur Zentimeter am gegnerischen Gehäuse vorbeizischen sah. Niederwil nahm prompt das Timeout und setzte alles auf Sieg, die Ostschweizer nahmen den Torhüter vom Feld. Und tatsächlich: Nach einem Abpraller sah sich kein Spreitenbacher für den Pinguin vor dem Tor verantwortlich und dieser netzte 3 Sekunden vor Ende (!) zum viel umjubelten Siegestreffer für das Heimteam ein. Was für eine bittere Niederlage für Spreitenbach, welches das folgende Bully – ganz im Gegensatz zum Spiel ziemlich genau 1 Jahr zuvor gegen Cazis, als ähnliches passiert war und man noch einmal ausgleichen konnte – nicht gewinnen und somit nicht mehr reagieren konnte. Tja, der Unterschied ist: Im letzten Jahr lief vieles für Spreiti, man kämpfte gar um die Playoffs. Man hatte wohl gar ein wenig «überperformt». Und wie sagt man so schön? «Wenns läuft, dann läufts». Dann gelingt eben nochmal der Ausgleich. Nun, aktuell läuft’s überhaupt nicht und der Ball springt oft für den Gegner. «Haste Scheisse am Schuh, haste Scheisse am Schuh», sagte einst ein deutscher Fussballprofi. Solche Phasen gibt es leider und Spreiti kennt sie aus der Vergangenheit nur zu gut. Aktuell ist man ausserdem am «unterperformen». Ganz zu schweigen vom fehlenden Headcoach und der auf diese Saison hin erfolgten Verjüngung des Teams. Das alles braucht ein wenig Zeit. Man muss sich am positiven orientieren: In der Hinrunde gabs gegen die Pinguine noch eine 3:11-Klatsche, nun war man wesentlich näher dran. Auf der starken Defensivleistung gegen Niederwil kann man aufbauen.
H1 vs Cazis 4:9
Apropos Cazis: Im zweiten Spiel des Tages ging es gegen die Bündner. Spreiti hatte die Niederlage gegen Niederwil wohl noch nicht ganz verdaut und zeigte eine, vor allem defensiv, schwache 1. Halbzeit. Zu oft gewährte man dem Gegner zu viel Platz und Zeit. So führte Cazis zur Pause bereits 7:1. Doch auch hier muss man das positive mitnehmen: Spreiti zeigte eine beherzte und starke 2. Halbzeit, die man letztendlich auch mit 3:2 (Schlussresultat 4:9) für sich entscheiden konnte. Klar, Cazis hatte 1-2 Gänge zurückgeschaltet. Dennoch war Spreiti enorm aufsässig und wirblig und wäre Torwart Amstutz im Cazner Tor nicht gewesen, der einige starke Reflexe zeigte, wäre man hier noch näher herangekommen.
So aber ist’s wie’s ist: Spreiti bleibt am Tabellenende. Auch beim Hundespaziergang in Spreitenbach ist wahrzunehmen, dass der erfolgsverwöhnte Spreitenbacher Dorfkern nach dem Liebäugeln mit den Playoffs im Vorjahr eher frostig auf die aktuellen Resultate seiner 1. Mannschaft reagiert. Spreiti ist eben erfolgsverwöhnt! Seit 7 Jahren wird hier 1.Liga-Hockey geboten. Mangels Heimrunde verkommt nun die Runde in Regensdorf beinahe zur «Ersatz-Heimrunde» - und die steht kurz bevor. Allgemein kann man sagen: Die wichtigen Spiele für Spreiti kommen erst. Am kommenden Sonntag, 18. Dezember, eben in Regensdorf (also ganz in der Nähe), gegen Hinwil und Rapperswil. Kommt vorbei und unterstützt das Fanionteam beim Versuch, die rote Laterne an einen Konkurrenten abzugeben. Noch immer hat es das Herren 1 enorm beflügelt, wenn Support vor Ort anwesend war. Be there! #allizeme
Siegen und Fliegen machen so viel Spass
«All we need is Hansi»: Das Damen 1 holt beim Kurz-Comeback des Ex-Coaches am Heimturnier endlich den ersten Saisonsieg. Angefeuert von sehr vielen Fans (vielen Dank!) konnte Spreiti im ersten Spiel gegen Ruswil einen 1:2-Pausenrückstand (der ohne Torfrau Francesca Perez noch höher ausgefallen wäre) in einen 6:5-Sieg drehen. Vor allem der Start in die zweite Halbzeit war absolut atemberaubend. Spreiti kam in einen Rausch, plötzlich flogen die Bälle ins Tor und die Spielerinnen an den Gegnerinnen vorbei. Spreiti kam ins Fliegen. Und Fliegen macht doch so viel Spass. Innerhalb von 2 Minuten schoss Spreiti 4 Tore. Grosse Klasse. Coach Hansi gefiels. Er hat das Team für 1 Spiel wieder übernommen, da die Headcoaches selber in die Hosen mussten. Am Ende kam man zwar nochmal ein wenig ins Zittern, aber durch clevers Ballhalten, viel Einsatz und einer starken Perez im Tor brachte Spreiti den Heimsieg über die Runden. Schlussstand: 6:5.
Im zweiten Spiel übernahmen wieder Geissmann/Wyss an der Bande. Und der Start gegen Eschenbach gelang hervorragend. Spreiti war ganz klar das bessere Team und konnte durch Senn und Plapp (nach magistraler Vorarbeit von Jordi) 2:0 in Führung gehen. Diese Führung hätten die Ladies noch weiter ausbauen können, ja müssen. 3 Sekunden vor dem Pausenpfiff kassierte man ziemlich unnötig noch das 1:2. Und gleich nach Wiederanpfiff das 2:2 und 3:2. Das war eine sehr schlechte Belohnung für den grossen Aufwand in Halbzeit 1. Spreiti gab jedoch nie auf, liess sich auch durch das 2:4 nicht beirren und powerte munter weiter. Nur ein Makel hatte das Spiel des Heimteams: Es fehlten die Tore. Man belohnte sich nicht für eine ordentliche Leistung. Schade. Auch im 4-gegen-3 wollte, trotz guter Chancen, kein Tor mehr fallen. Spreiti verliert ein Spiel, welches man gut und gerne auch hätte gewinnen können, mit 2:4. Aber der erste Saisonsieg stimmt dennoch positiv für den weiteren Saisonverlauf. Platz 8 muss das Mindestziel sein (dafür muss aber auch die Bereitschaft da sein, hart an sich zu arbeiten). Und sonst holen wir Hansi für weitere Kurz-Comeback’s zurück. Denn: «All we need is Hansi» :-)
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