Das tut gut: Das Herren 1 kehrt gegen Rappi endlich auf die Siegesstrasse zurück und gibt die rote Laterne an den Gegner ab. Im ersten Spiel trifft man mit Hinwil auf einen Gegner, bei dem jeder Schuss ein Treffer bedeutete. Da war nix zu holen. Der Strichkampf verspricht Hochspannung.
Spreiti vs Hinwil 3:13
Spreitenbach wollte sich kurz vor Weihnachten in der Wisacher-Halle in Regensdorf ein wenig aus der Krise schiessen. Dafür hätte es Punkte gebraucht gegen Hinwil und Rapperswil, beides Teams, die man auch schon geschlagen hat. Doch gegen Emotion Hinwil war heute schlichtweg nix zu holen. Dies lag vor allem an der Effizienz: Bei Hinwil bedeutete (beinahe) jeder Schuss ein Tor. Spreiti hingegen liess sogar zwei 1-gegen-0-Situationen ungenutzt. Schon der Start ins Spiel verlief unglücklich: Ein Schuss (oder Pass?) wurde etwa dreimal abgelenkt und flog im hohen Bogen über Torhüter Heymann hinweg irgendwie ins Tor. «Eifach öpis». Getreu dem Motto Pleiten, Pech und Pannen gings dann weiter. Erneut ein abgelenkter Schuss sowie zwei weitere «Sonntagsschüsse» und schon stand es 4:0 – Hinwil hatte tatsächlich aus 4 Schüssen 4 Tore gemacht. Kann man mal so machen. Dazu kamen zwei gebrochene Stöcke auf Seiten der Spreitenbacher. Nicht unser Tag. Spreiti war nicht wirklich in der Lage, zu reagieren. Zwar hatte man etwas mehr vom Spiel, aber Hinwil verstand es blendend, dieses gezielt zu verschleppen. Die Zürcher Oberländer warteten teilweise beinahe minutenlang hinter dem eigenen Tor (warum das nie abgepfiffen wurde, bleibt das Geheimnis des Schiedsrichters, wohl ein kleines Weihnachtsgeschenk). Nur um dann aber urplötzlich den Turbo zu zünden. Da musste Spreitenbach jeweils hellwach sein. 2-3x liess man sich so auch übertölpeln. In Durchgang 2 versuchte man es natürlich noch ohne Torhüter, was anfänglich auch gar nicht so schlecht funktionierte. Leider schaute aber nur ein Tor heraus, was viel zu wenig ist. Da muss an der Kaltschnäuzigkeit im 4vs3 gearbeitet werden. Hinwil verstand es gut, den Ball lange in den eigenen Reihen zu halten und seine Konter eiskalt zu vollenden. So resultierte am Ende ein (viel zu hoher) 13:3-Sieg für die Hinwiler. Gratulation zur abgezockten Leistung. Spreiti hingegen blieb ein weiteres Mal ohne Punkte. Aber ob nun 3:4 oder 3:13 spielt am Ende keine Rolle.
Spreiti vs Rapperswil 6:2
Die Niederlagenserie hatte sich also um ein weiteres Spiel verlängert. Es war Zeit, zu den Wurzeln zurückzukehren. Coach Zürcher (unser Ex-Captain, der verdankenswerterweise heute das Coaching übernahm) appellierte daran, warum jedermann hier Unihockey spielt: Freude am Sport. Gemeinsam Spass haben. Und genau das nahm man sich für das Spiel gegen Rapperswil vor. Bereits im Hinspiel gelang Spreiti eine gute Leistung und ein Sieg. Und auch im Rückspiel sollte man das bessere Ende für sich behalten. Rappi ging zwar in Führung, doch Spreiti’s 3. Block um Wirbelwind Sanchi, Neo-Topskorer Hürlimann und Jungbrunnen Geissmann, denen heute eine gute Leistung zuzusprechen war, gelang der vielumjubelte Ausgleich (danke auch an alle Fans, die uns in Regensdorf unterstützt haben). Und spätestens ab diesem Zeitpunkt übernahm Spreiti das Spieldiktat. Man konnte viel Druck ausüben, allerdings noch nicht reüssieren. Zur Pause stand es 1:1. Doch es war zu spüren: Hier lag etwas in der Luft. Ausserdem war offensichtlich, dass hier ein anderes, ein weniger verkrampftes Spreitenbach auf dem Platz stand als noch gegen Hinwil. Nach der Pause waren es Hürlimann und Biasca (nach jeweils schöner Vorarbeit durch Geissmann bzw. vor allem Wacker, der hier eine Top-Übersicht bewies), die auf 3:1 erhöhten. Eine weitere Geissmann-Hürlimann-Kombo wurde aberkannt wegen angeblichen Sperrens, wobei es bei genauerem Hinschauen viel eher der Rapperswiler war, der hier ein Foul beging. Wie dem auch sei. Spreiti liess sich nicht aus der Ruhe bringen und ackerte weiter – genau das gilt es mitzunehmen! Doch auch Rappi war hier gewillt, entgegenzuhalten. Via Weitschuss kamen sie auf 2:3 heran. Würde Spreitenbach hier noch ins Zittern kommen? Mitnichten! Hürlimann erhöhte nach einem Energieanfall auf 4:2. What a goal. Rappi
musste nun das Timeout und bald schon den Torhüter vom Feld nehmen. Doch (erneut) Hürlimann sowie Duracelhase Ardüser konnten nach abgefangenen Pässen ins verwaiste Tor reüssieren. Spreiti kam nicht mehr ins Zittern und brachte diese wichtigen 2 Punkte ins Trockene. Am Ende siegten die Mannen von Coach Zürcher mit 6:2 – etwas gar hoch, wenn man bedenkt, dass Rappi doch auch einige sehr gute Chancen hatte liegen lassen. Man hatte das Wettkampfglück auf seine Seite gezwungen. Dieser Sieg tat richtig gut. Damit gab man die rote Laterne an den Gegner ab und geht als Vorletzter in die Weihnachtspause.
Spannender Strichkampf
4 Spiele stehen im neuen Jahr noch an – und die haben es in sich. Spreiti (9.) trifft noch auf Widnau (7.), Bäretswil (6.), Regensdorf (8.) und Elgg (3.). Beim Betrachten der Tabelle, bzw. des hinteren Teils der Tabelle, erkennt man, welch Brisanz diese Spiele bergen könnten. Wobei auch Widnau, Rappi und Regensdorf alle noch jeweils gegeneinander spielen! Der Tabellenkeller präsentiert sich nämlich wie folgt: 6. Bäretswil (12 Punkte), 7. Widnau (9), 8. Regensdorf (8), 9. Spreitenbach (6), 10. Rapperswil (5). Der Strichkampf wird enorm spannend. Der 9. und 10. müssen am Ende nämlich in den sauren Apfel beissen und die Playouts gegen einen 2.Liga-Gruppensieger bestreiten. Doch in der Kabine war man sich einig: Weiter so, mit viel Freude am Sport und dann kommt das gut. «Wir müssen einzig das letzte Spiel der Saison gewinnen», sagte Vizecaptain Biasca und hat natürlich recht. Wäre aber trotzdem schön, schon vorher den einen oder anderen Sieg noch einzufahren.
Die nächste Runde findet am 22. Januar in Chur statt.
Das Herren 1 wünscht allen Fans, Vereinsmitgliedern, Sponsoren und Konkurrenten eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch. Bis im neuen Jahr!
Fotos von Julian Hämmerli: https://sportlicht.ch/gallery-stv-spreitenbach-vs-uht-rapperswil-jona/