Die erste Saisonrunde ist und bleibt eine Wundertüte, ein Abtasten, ein „Knorz“. So war das schon immer. Die Aufsteiger und Aussenseiter spielen unbeschwert auf, die Favoriten sind unter Druck, die Automatismen greifen noch nicht. Und schon wird’s schwer. So auch dieses Mal.
Spreitenbachs 1. Herrenmannschaft startet gegen Aufsteiger Ehrendingen in die neue Saison. Nach einem intensiven Sommertraining und noch intensiveren Trainingslager sowie einigen Testspielen gehts also endlich los. Und schon bald führt Spreiti auch standesgemäss mit 1:0. Doch danach entwickelt sich das Spiel ganz und gar nicht nach dem Gusto des nach längerer Absenz zurückgekehrten Coachs. Spreiti spielt im Vergleich zur Vorsaison mit drei komplett neu zusammengestellten Blöcken, die sich erst noch finden müssen. Ehrendingen hingegen scheint eingespielt – und keinesfalls chancenlos. Das Spiel wogt hin und her. Hektik. Fouls. Zerfahrenes Spiel. Spreiti gerät in Rücklage – und -stand… Bälle verspringen. Fehler reiht sich an Fehler. Und der Ball geht auch überhaupt nicht den Weg der Spreitenbacher, die sich mit ihrem Saisonziel natürlich viel vorgenommen – und damit auch selber unter Druck gesetzt – haben. Doch damit muss man umgehen können, wenn man in der obersten Liga mitspielen will. Irgendwie gelingt es den Jungs, sich ins Spiel reinzubeissen. Und dank einer Leistungssteigerung gegen Ende des Spiels holt Spreiti immerhin noch ein Unentschieden (5:5). Die Leistung war höchst bescheiden – gegen ein allerdings keck aufspielendes Ehrendingen.
Im zweiten Spiel des Tages wartet Albis, ein alter Bekannter – oder doch nicht? Im Kader stehen nur noch 2-3 Spieler vom Team der letzten Jahre. Doch auch Albis spielt keck auf, führt zwischenzeitlich gar mit 3:0. Spreiti zieht wahrlich keinen allzu guten Tag ein, zu wenige Abschlüsse vorne, zu viele Fehler hinten. Immerhin scheint sich das Sommertraining bezahlbar zu machen: Kondition und Intensität stimmen – und machen den Ausschlag im 2. Spiel. Die Aargauer können das Spiel wenden und gewinnen am Ende mit 7:5. Damit hat man den Kopf gerade noch aus der Schlinge gezogen und der Start kann mit drei Punkten als einigermassen gelungen bezeichnet werden. Es gibt jedoch einiges zu tun in den nächsten Trainings. Schon in der nächsten Runde wartet mit Jump Dübendorf ein harter Brocken. Man wird in nächster Zeit wohl vermehrt 4-gegen-3 trainieren… (Anmerkung: Jump scheint Kleinfeldunihockey als ein Spiel gänzlich ohne Torhüter zu verstehen)
Nein. Spreiti spielt in diesem Jahr nicht wieder im Achtelfinal des Ligacups. Spielt nicht wieder im Konzert der Grossen. Denn im Ligacup war am 15. August Lichterlöschen. Fokus auf die Meisterschaft lautet jetzt das Motto – schliesslich soll’s endlich klappen mit dem Aufstieg in die 1. Liga. In der Vorsaison verpasste man diesen um ein winziges Törchen respektive Pünktchen.
Im Ligacup 1/32-Final traf das Team ungewohnt früh auf einen Erstligisten. Der UHC Flamatt-Sense war zu Gast in Spreitenbach. Und Spreiti war heiss auf eine weitere Sensation, warf man doch im Vorjahr mit Oekingen schon einen Erstligisten aus dem Cup. Und wie Spreiti heiss war! 3:0-Führung nach gut 7 Minuten! Was für ein Start! Der höherklassige Favorit wusste nicht, wie ihm geschah. Nur leider konnte Spreiti die Führung (mal wieder!) nicht eine Zeit lang halten oder gar ausbauen. Kurze Zeit später war das Spiel nämlich wieder ausgeglichen und Flamatt im Spiel angekommen. Ab jetzt wog das Spiel hin und her. Ein echter Cupfight, ein gutes Spiel. Nie unfair. Dies, obwohl der Schiedsrichter nicht immer ganz auf der Höhe war… Zur ersten Pause stand’s 5:5. Zum zweiten Pausentee führte Spreiti 9:8. Die Sensation war zum Greifen nah. Erst recht, als nach der Pause das 10:8 folgte. Doch der Erstligist blieb cool – was am heutigen Tag der einzige Unterschied war: Diese Kaltschnäuzigkeit der Flamatter. 10:9, 11:9, 11:10, 11:11, 11:12. So die Torfolge. Dann zwei Zweiminutenstrafen gegen Spreiti. Aber kein Gegentor. Konter – Geissmann auf Hürlimann – 12:12! … Nein! Big Save des Flamatter Torhüters! Gegenzug Flamatt. 11:13. Aus, vorbei. Ohne Torhüter kassieren die Aargauer dann noch das 11:14. Dann ist Feierabend. Eine (weitere) bittere Niederlage, die es zu verdauen gilt. Man hatte am Favoriten gerüttelt. Am Ende bedeutet Flamatt für Spreitenbach aber Endstation im Ligacup. Nun gilt, wie eingangs erwähnt: Fokus auf die Meisterschaft. Bald folgt das Trainingsweekend in Huttwil, wo sich die Blöcke einspielen sollen. Ende September fällt dann der Startschuss zur Meisterschaft.
Ein grosses Dankeschön den vielen Zuschauern, die das Team beim Cupfight im Seefeld unterstützt hatten.
Die Meisterschaft ist noch in weiter Ferne, Sommertraining angesagt. Und trotzdem gabs für die Spreitenbacher Herren schon den ersten Ernstkampf: Im Ligacup, 1/-64-Final. Der Gegner hiess Schatrine Bellach. Diese Jungs waren soeben ohne eine einzige Niederlage in die 3. Liga KF aufgestiegen und hatten die erste Cuprunde locker überstanden (36:7). Spreiti hatte dort noch ein Freilos, war man doch im Vorjahr unter die besten 16 Teams vorgestossen. Ein schweres Startlos also, dieses Schatrine Bellach – nicht wie im Vorjahr, wo Spreitenbach doch mehr oder weniger locker bis in die Sechzehntelfinals marschiert war.
Bereits um 11:00 Uhr trafen sich die Jungs an diesem Samstag bei der Turnhalle Seefeld. Von dort ging es gemeinsam die gute Stunde Weg Richtung Seeberg. Seeberg? Genau. Dort – wo sich der Fuchs und der Hase gute Nacht sagen – wohnt unser Torhüter. Und Seeberg liegt direkt neben dem Spielort, Wynigen BE. Perfekt also zum gemeinsamen Mittagessen. Spaghettiplausch. Gefolgt von einem kurzen Videostudium des Gegners, ehe es Richtung Spielort ging.
Man war also gewarnt vor dem Heimteam. Und dementsprechend nahm Spreiti das Spiel auch nicht auf die leichte Schulter. Umso mehr, weil nach wie vor mehrere arrivierte Stammkräfte ausfallen. So wurden Ergänzungsspieler aus der 2. und 3. Mannschaft und auch ein A-Junior eingesetzt, welche ihren Job hervorragend machten. Ein beruhigendes Zeichen für den Coachingstaff, sollte sich die Verletzungsmisere auch zum Saisonstart noch nicht verbessert haben.
Wie dem auch sei. Das Spiel beginnt optimal für Spreitenbach: Nach lediglich 21 Sekunden stellt Hürlimann auf 1:0. Der unterklassige Gegner hat offenkundig Mühe mit dem Tempo und vor allem dem Körperspiel des Zweitligisten. Frustriert beginnen die Bellacher mit dreckigen Fouls – und was macht Spreiti? Mal wieder lässt man sich von den Emotionen leiten, beginnt zu reklamieren, verliert den Faden… 1:1. Immerhin: Nach einem Machtwort des Coaches fängt man sich wieder. Bellach hingegen scheint etwas gar übermotiviert – und läuft in einen Konter. Querpass. Direktabschluss. 2:1. Kurz darauf steht’s 5:1. Und jetzt haben die Gäste das Spiel im Griff, nie laufen sie mehr Gefahr, das Spiel zu verlieren. Auch nicht, als im letzten Drittel (beim Stand von 9:3 respektive 11:3) wieder Emotionen hochkommen und der Gegner noch einige Tore aufholt. Am Ende siegt Spreiti völlig verdient mit 11:8. Chancen für eine komfortablere Führung liess man im Schlussabschnitt gleich reihenweihe aus. Und genau daran gilt es zu arbeiten.
Im August geht es weiter im Cup. Und das gleich mit einem attraktiven Los. Der UHC Flamatt-Sense, seines Zeichen ein etablierter 1. Liga Klub, ist der nächste Gegner. Spreiti ist also plötzlich Aussenseiter. Aber keinesfalls chancenlos. Zumal man zuhause spielen darf.
Telegramm auf http://www.swissunihockey.ch/de/game-detail?&game_id=852066
…den Gruppensieg knapp verpasst. So könnte man diesen letzten Spielsonntag zusammenfassen. Nachdem Spreiti am vorletzten Spieltag die Tabellenführung verlor, wollte man am 29. März in Grosswangen mit 2 Siegen nochmals alles unternehmen, um den Gruppensieg doch noch zu holen. Mit nur 6 Feldspielern trat das Team zum ersten Match gegen Waltenschwil an.
An dieser Stelle soll das in dieser Saison grösste Problem der Spreitenbacher mal aufgezeigt werden: Das Lazarett. Adi Böll: Seit dem Cupachtelfinal am Knie verletzt und für den Rest der Saison out (Gute Reha, Adi!). Marco Biasca, Dauer-Hinker im Nebenberuf, mal wieder am Fuss verletzt (Irgendjemand per Zufall einen gesunden Fuss im Angebot?). Lukas Zweifel im Sprachaufenthalt (Cheers!). Bleiben von 9 Feldspielern nur noch 6. Die Ergänzungsspieler aus der 3. Mannschaft verletzten sich teils ebenfalls in unpassenden Momenten und verpassten so den Anschluss. Rückblickend war der Kader für das Saisonziel Gruppensieg wohl etwas zu schmal.
Nichtsdestotrotz: Nur noch 2-mal 40 Minuten beissen – so das Motto für diesen Sonntag. Doch es kommt, wie es kommen muss. Dani Kolb verletzt sich schon früh am Fuss und fällt aus. Zu fünft (!) spielen die Spreitenbacher das Spiel zu Ende. Die „letzten Mohikaner“ zeigen eine bärenstarke Willensleistung und ringen Waltenschwil mit 7:3 nieder.
Für’s 2. Spiel gegen Tabellennachbar Merenschwand wird Dani Weber aufgeboten, um mit 2 Blöcken antreten zu können. Noch einmal zeigen die Spreitenbacher, die langsam aber sicher auf dem Zahnfleisch laufen, eine kämpferisch einwandfreie Leistung. Merenschwand spielt stark, macht enorm Tempo, doppelt konsequent den ballführenden Spreitenbacher. Trotzdem steht es 3 Minuten vor Schluss 5:5. Dann erzielt Merenschwand 10 Sekunden vor Ablauf einer (zweifelhaften) Strafe und ca. 40 Sek. vor Schluss den 6:5-Siegestreffer. Merenschwand steigt in die 1. Liga auf. Was bekanntlich auch das Ziel der Spreitenbacher war…
Doppelt und dreifach bitter: Am Ende hätte gar das Unentschieden zum Gruppensieg gereicht für Spreitenbach. So schliesst man die Saison auf Rang 2 ab. Mit etwas Abstand wird man mit dieser Klassierung zufrieden sein. Doch für den Moment bleiben der Ärger und die Trauer. Wie passend: Es regnet den ganzen Tag…
Das war‘s (wahrscheinlich)... Spreiti stand auf der Pole Position Richtung Gruppensieg, blieb dann jedoch, als die roten Lichter erloschen, beim Start stehen - um es in der Formel-1-Sprache zu beschreiben…
Am 8. März in Sins traf Tabellenführer Spreiti zuerst auf Seon. Ein unangenehmer, aber schlagbarer Gegner. Doch statt der budgetierten 2 Punkte gab es eine bittere 7:9-Niederlage. Wobei sich Seon vor allem als ungeheuerlich effizient erwies. Zwischenzeitlich lagen die Spreitenbacher sogar mit 2:6 in Rückstand. Positiv zu vermerken war, dass man im Finish durch 4 Tore bei 4 gegen 3 nochmals heran kam. Negativ war die Defensiv-Leistung und dass man phasenweise gepennt hat - eigentlich unerklärlich bei dieser Ausgangslage...
Im 2. Spiel ging‘s gegen Giswil: Spitzenkampf. Gewinnt man, ist man wieder Leader. Und Spreiti beginnt schwungvoll, geht mit 5:1 in Führung. Die Euphorie ist zurück im Team. Doch es passiert, was niemand mehr für möglich gehalten hätte: Spreiti gibt diese komfortable Führung noch aus den Händen. Am Schluss werden die Punkte geteilt, 6:6. Was dem Gegner wesentlich mehr bringt als Spreiti...
Der angestrebte Gruppensieg ist somit wohl weg - und damit auch der Traum der 1. Liga. Ein kleiner Hoffnungsfunken bleibt bei 2 Punkten Rückstand jedoch bestehen. Die Mannschaft ist natürlich schwer enttäuscht. Nichtsdestotrotz wird sie am letzten Spieltag (29. März) nochmals alles auch sich herausholen! Um die Hoffnung am Leben zu erhalten – und um die Saison versöhnlich abzuschliessen.