In der 3. Runde des Ligacups zog die Losfee zwei alte Bekannte aus dem Topf: 1.-Liga-Aufsteiger STV Spreitenbach durfte sich mit dem 3. Ligisten Eintracht Beromünster duellieren. Auf dem Papier eine klare Angelegenheit zu Gunsten der Spreitenbacher, jedoch ist der Cup immer wieder für Überraschungen bekannt…
Hochmotiviert nahmen die Spreitenbacher bei strahlendem Sonnenschein den Weg in die beschauliche Innerschweiz auf sich, um in die nächste Runde einzuziehen. Der Gegner, vor einigen Jahren selbst noch in der 1. Liga, durfte nicht unterschätzt werden, was dem Favoriten dann im ersten Drittel auch nicht unterlief. Mit dem bekannten Wechsel zwischen Ballbesitz- und schnellem Powerunihockey versuchten die Spreitenbacher dem Spiel den Stempel aufzudrücken und dem Gegner von Beginn weg den Schneid abzukaufen. Die Anfangsphase, in der meistens die Spreitenbacher den Ball hatten, war dennoch ausgeglichen. Es gab Chancen auf beiden Seiten, welche entweder vom starken Spreitenbacher Schlussmann zunichte gemacht wurden oder nicht den Weg aufs Tor der Eintracht fanden. Spreitenbach blieb aber geduldig, fand mit der Zeit den Tritt und konnte sich mit einigen klugen Tempoverschärfungen eine komfortable 6:1-Führung herausspielen.
Ein beruhigendes Polster für das zweite Drittel - könnte man meinen. Doch unerklärlicherweise gab Spreitenbach das Zepter leichtsinnig aus der Hand. Fehler im Spielaufbau, in der Defensive oder im Abschluss waren jetzt omnipräsent und es brannte ein ums andere Mal lichterloh in der Spreitenbacher Defensive. Falls die taktische Marschroute des Trainers die totale Aufgabe der Verteidigung war, wurde dies einwandfrei umgesetzt. Nicht hilfreich war überdies, dass die Spreitenbacher sich immer öfter über den (sehr schwachen!) Schiedsrichter aufregten und sich nicht mehr aufs Wesentliche - das Spiel! - konzentrierten. So überraschte es auch niemanden, dass die Eintracht mit einer kämpferischen Leistung mehrmals reüssierte und mit einem Rückstand von nur noch 9:12 ins 3. Drittel starten konnte.
Die Sensation vor Augen trieb die Innerschweizer weiter voran. Ein Abnützungskampf wurde hüben wie drüben betrieben, um das Glück auf die eigene Seite zu ziehen. Der wie die Spreitenbacher leider ebenfalls überhaupt nicht souveräne Schiedsrichter leistete mit drei Penaltys für das Heimteam seinen Beitrag am Ausgleich der Eintracht. Nach 60 Minuten stand ein 14:14 auf der Anzeigetafel, was eine 5-minütige Verlängerung zur Folge hatte. Mit Vorteilen für die immer stärker werdenden Beromünsterer. Doch Spreitenbach rettete sich in den Penaltykrimi, welchen sich nicht einmal Alfred Hitchcock hätte besser ausdenken können. Für den neutralen Zuschauer ein spektakuläres Ende eines sicher nicht hochkarätigen Cupspieles, für jeden Fan eine Probe der Fingernägel.
Auf Spreitenbacher Seite versagten nun die Nerven und drei Fehlschüsse waren die Folge. Bei Beromünster waren es nur deren zwei und so stand die Eintracht als Sieger fest und zog sensationell und nicht unverdient in den 1/16-Final des Ligacups ein.
Für die Spreitenbacher ist die Cupsaison vorbei, ohne dass die Mannschaft jemals ihr eigentliches Potential abrufen konnte. Mal wieder gilt der Fokus einzig und allein der Meisterschaft und der Mission «1.Liga», welche schon am 25.09.2016 in Merenschwand beginnt. Dann heissen die Gegner nicht mehr Eintracht Beromünster, sondern Ramba Zamba Merenschwand und UHC Zuzwil-Wuppenau. Sehr gut möglich, dass bis dahin noch einige extra Trainingseinheiten eingelegt werden müssen, um nach diesem Schuss vor den Bug besser in die Saison zu starten, als sich Spreitenbach im Cup präsentierte. Doch wie heisst es so schön: Wahre Champions erkennt man nicht im Erfolg, sondern im Misserfolg! Auf diese Cup-Schmach gilt es nun zu reagieren!
Im Ligacup-1/64-Final war Spreiti gegen 4. Ligist Obersiggenthal wie schon im 1/128-Final (damals gegen Waldenburg) haushoher Favorit. Dieser Favoritenrolle wurde das Heimteam (Obersiggenthal hatte das Heimrecht abgetreten) auch gerecht - zumindest 40 Minuten lang. Bis dahin stand es 13:4.
Die letzen 20 Minuten stellte man dann den Betrieb ein - Schlafmodus. Immerhin einer war wach: Torhüter Reto Putzi (wie natürlich auch schon sein Vorgänger Mese Heymann in den ersten 30 Minuten). So kam nie mehr wirklich Gefahr auf für den Favoriten und mit Fortdauer des Spiels, erschöpft resp. von Spreiti müde gerannt in den ersten 40 Minuten und sich der Niederlage immer mehr bewusst, begann der Viertligist vermehrt mit dreckigen und zum Teil wirklich unnötigen, ja verletzungsgefährdenden Fouls. Der Schiri hatte das Geschehen aber im Griff und schickte einen Obersiggenthaler nach dem anderen auf die Strafbank. So spielte Spreiti das Spiel mit 3vs2 zu Ende - ohne jedoch regelmässig zu reüssieren. Das sollte am Ende aber nur ein Schönheitsfehler bleiben. Spreiti gewann verdient mit 15:7. Die Mannschaft steckt mitten im Sommertraining und hat diese Pflichtaufgabe im Cup (mehr oder weniger) souverän erledigt. In der nächsten Runde trifft man auf einen alten Bekannten: Eintracht Beromünster. Der ehemalige Erstligist ist mittlerweile in den Niederungen der dritten Liga verschwunden - weshalb Spreiti erneut als Favorit in dieses Duell steigen dürfte.
Vielen Dank den Zuschauern, die uns im Seefeld trotz schönem Wetter und Fussball-EM unterstützt haben.
Am Sonntag, den 10. April, traf man sich um 08:15 Uhr das letzte Mal in dieser Saison im Seefeld. Es war allen klar, dass man es heute in der eigenen Hand hatte und man mit zwei Siegen der sichere Aufsteiger wäre. Man war gewarnt von den beiden Gegner Muotathal und Giswil Dragons. Aber STV Spreitenbach und Spannung sind zwei Wörter, die rasch einmal zusammen in einem Satz vorkommen. Auch dieses Wochenende wollte es Spreiti wieder einmal spannend machen.
Im ersten Spiel traf man auf den UHC KTV Muotathal. Spreiti hatte zwar mehr Spielanteile, jedoch war es der Gegner, welcher das Score eröffnen konnte. Spreiti liess sich nicht verunsichern und machte so weiter wie angefangen. So gelang der Ausgleichstreffer und man ging mit 1:1 in die Halbzeit. In der Halbzeitansprache wurde der Fokus wieder auf das Wesentliche gesetzt. Es nützte. Spreiti schoss Tor um Tor und rasch lag man 5:1 in Front. Wer jetzt aber gedacht hatte, das Spiel sei in trockenen Tüchern, hatte sich geirrt. Muotathal nahm den Torhüter raus. Normalerweise hat Spreiti das 3-gegen-4 gut im Griff, leider aber nicht an diesem Tag. Dem Gegner gelang ein Anschlusstreffer nach dem anderen. Spreiti war nicht in der Lage, das leere Tor zu treffen und so trennte man sich am Schluss mit 5:5. Aus Spreitenbacher Sicht war das ziemlich enttäuschend.
«Aufsteigerjungs»
Jetzt musste halt der zweite Match hoch gewonnen werden, um sicher aufzusteigen. Das Team stand eingeschossen, fokussiert und parat für den zweiten Match am Spielfeldrand und man konnte erstaunt das Spiel von Riehen beobachten. Die stark aufspielenden Grosswangener halfen dem STV Spreitenbach mit einem 11:6-Sieg gegen den direkten Konkurrenten. Spreiti wurde so eine Last von den Schultern genommen und konnte zur Kür ansetzen – und wie sie das taten! Giswil war in allen Belangen völlig überfordert. Spreiti kombinierte, setzte den Körper ein, machte Tempo und kam zu vielen Chancen. Es gelang einfach alles – von Traumpässen, Tor in Unterzahl bis hin zu Traumtoren. 1:0, 2:0, 3:0, 4:0, 5:0, 6:0, 7:0, 8:0, 9:0, 10:0, 11:0, 12:0 – und dann gelang Giswil doch noch ein Treffer. Eine halbe Minute vor Abpfiff stülpten sich die Spreitenbacher auf der Bank schwarze T-Shirts mit der goldenen Aufschrift «Aufsteigerjungs» über. Man sang, sprang und zählte die Sekunden laut runter. Die Ergebnistafel zeigte 14:2 für Spreiti und 19:55. Man hörte «5, 4, 3, 2, 1, AUFSTIEG!» Doch halt, da ging was unter: Mit dem Schlusspfiff schoss Webi seinen Hattrick und stellte noch auf 15:2.
Der STV Spreitenbach zeigte ein ganz starkes Spiel und vor allem schoss jeder Block 5 Tore, was zeigt, wie ausgeglichen das Team mittlerweile auch ist.
Nach den Foto- und Presseterminen ging das Team nach draussen und verteilte Coach und ehemaligen Mitspielern Bier- und Champagnerduschen. Jetzt konnte gefeiert werden. Auf dem Plan stand: Abstecher nach Mellingen zum Herren 2 (welches den Ligaerhalt schaffte) und grosses Grillbieren bei Fam. Weber Zuhause. Die Feierlichkeiten gingen bis weit in die Nacht hinein – Freinacht. So wird gefeiert, wenn man aufsteigt! Nächstes Jahr spielen die Jungs von Trainer Grubenmann also in der höchsten Kleinfeldliga. Mal schauen, wie sie sich dort oben schlagen.
Erwähnt sei hier auch die starke Saison des UHC Riehen. Als Aufsteiger (!) 28 Punkte zu holen ist ziemlich beeindruckend – Chapeau! Wenn die Basler so weiter machen, kann ihnen im nächsten Jahr niemand mehr den Aufstieg vereiteln. In diesem Jahr war das vielleicht noch etwas erfahrenere Spreitenbach ein klein wenig zu konstant – und zu hungrig! Die Jungs wollten diesen Aufstieg um jeden Preis.
Im Mai 2015 - also vor fast einem Jahr! - starteten die Spreitenbacher in die aktuelle Unihockeysaison. Viele, viele Stunden schufteten sie in der Turnhalle, zu Beginn noch (viel zu) oft ohne Stock und Ball, dafür mit Sprungseilen, Medizinbällen oder etlichen Liegestützen und Burpees (wer das nicht kennt kann froh sein).
Die Ligacup-Saison war dann ungewohnt früh schon im 1/32-Final vorbei. So blieb und galt die Konzentration der Meisterschaft in der 2. Liga KF, Gruppe 3. Und dies gelang hervorragend. Ganze 13 Spiele blieb Spreiti ungeschlagen. Bis Riehen kam, der Aufsteiger aus dem Kanton Basel, und den Aargauern eine 8:1-Denkquittung verabreichte.
Einmal leer Schlucken war angesagt bei Spreitenbach - und dann Vollgas weiter! Schliesslich waren noch 4 Spiele zu spielen. Und der letzte Auftritt in Baden war schlicht beeindruckend. Zwei ungefährdete Siege liessen Spreitenbach wieder die Tabellenspitze erobern. Nun steht am 10. April die letzte Meisterschaftsrunde an.
In der 1. Liga werden derzeit die Playoffs gespielt. Was am 10. April in Dübendorf stattfindet, nennt man dann wohl "Playoffs" in der 2. Liga: Enger könnte die Ausgangslage kaum sein. Spreiti startet mit einem Punkt Vorsprung in die letzten beiden Spiele. Das heisst: Mit zwei Siegen (gegen Muotathal und Giswil, zwei gefährliche Gegner) wäre Spreitenbach Gruppensieger. Zieht's Spreiti jetzt durch? Kommt nach Dübendorf und macht euch selbst ein Bild!
Dieses Team aber scheint gefestigt, hat einen unglaublich starken Teamspirit und Zusammenhalt und überdies extrem viel Talent. Deshalb unser Tipp: Ja, wenn sie nicht überheblich werden und konzentriert spielen, also genau so auftreten wie zuletzt in Baden!, dann - ja, dann zieht Spreiti das jetzt durch!
Am 13. März spielte Spreitis 1. Mannschaft die 8. Saisonrunde. Schon 4 Stunden vor dem ersten Bully traf sich das ganze Team in der WG dreier Spieler zum gemeinsamen Spaghetti-Plausch. Mit Pasta zum Erfolg – so das Motto. Gespielt wurde dann in der BBB-Turnhalle in Baden. Man wusste ja, dass man in Baden, 10 Autominuten von zuhause, mit Unterstützung rechnen konnte. Aber die Jungs wurden an diesem Sonntag wahrhaftig überrascht – viele Spreitenbacher Fans verschafften dem Team wortwörtlich ein «Heimspiel in Baden». Sie kamen mit Trommeln und Bannern und waren eine lautstarke und echte Unterstützung für das Team. «Die Unterstützung war grandios!», liessen sich dann auch mehrere Spieler zitieren. DANKE!
Zum Sportlichen: Im ersten Spiel traf Spreiti auf das Tabellenschlusslicht Waltenschwil. Nach der 1:8-Klatsche zuletzt gegen den neuen Tabellenführer Riehen war vom Team eine Reaktion gefragt. Und die kam auch: Zur Pause führten die mit Spaghetti gestärkten Spreitenbacher 5:1. Und nach dem Seitenwechsel waren die Waltenschwiler je länger, je mehr vom Tempo überfordert. Mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit wäre hier mehr drin gelegen als der am Ende trotzdem souveräne 9:1-Erfolg. Pflicht erfüllt, mehr nicht. Denn noch wartete im zweiten Spiel eine harte Nuss…
…der TV Grosswangen. Im Hinspiel hatte Spreiti gegen dieses Team beinahe verloren – erst in den Schlussminuten konnte man unter gütiger Mithilfe des Gegners einen Rückstand noch in einen Sieg umwandeln. Man war also gewappnet, dass der Gegner auf Revanche aus sein würde. Gepaart mit der wahrhaftig spürbaren Geilheit, eine Reaktion auf die Klatsche gegen Riehen zu zeigen, und mit dem grandiosen Support der Zuschauer, war dies der Antrieb zu einer fantastischen Startphase. Schon bald sah sich Grosswangen mit einem 0:5-Rückstand konfrontiert. Die gefrusteten Rottaler begannen fortan, aggressiver zu spielen und hielten auch mit teils ziemlich dreckigen Fouls nicht zurück. Spreiti liess sich kurzzeitig irritieren und verlor den Faden. Grosswangen schoss das 1:5. Und mit diesem Resultat ging es auch in die Pause. Diese nutzte Coach Grubenmann dazu, seine Mannen wieder auf das Wesentliche zu fokussieren: Das Spiel. So beruhigten sich die Nerven (auf beiden Seiten) und Spreiti fuhr einen absolut souveränen 8:2-Sieg ein.
Die letzte Saisonrunde findet am 10. April in Dübendorf statt. Spreiti ist wieder Leader. Und will das auch bis zum Schluss bleiben. «Hasta La Vista» stand auf einem Banner der Fans – das heisst «auf Wiedersehen», auf Wiedersehen hoffentlich am 10. April in Dübendorf! Einen solchen Support kann das junge Team erneut gebrauchen.
Das Motto für den 10. April: Zieht das jetzt durch, Jungs! Hasta La Vista, olé!