Am Sonntag, den 10. April, traf man sich um 08:15 Uhr das letzte Mal in dieser Saison im Seefeld. Es war allen klar, dass man es heute in der eigenen Hand hatte und man mit zwei Siegen der sichere Aufsteiger wäre. Man war gewarnt von den beiden Gegner Muotathal und Giswil Dragons. Aber STV Spreitenbach und Spannung sind zwei Wörter, die rasch einmal zusammen in einem Satz vorkommen. Auch dieses Wochenende wollte es Spreiti wieder einmal spannend machen.
Im ersten Spiel traf man auf den UHC KTV Muotathal. Spreiti hatte zwar mehr Spielanteile, jedoch war es der Gegner, welcher das Score eröffnen konnte. Spreiti liess sich nicht verunsichern und machte so weiter wie angefangen. So gelang der Ausgleichstreffer und man ging mit 1:1 in die Halbzeit. In der Halbzeitansprache wurde der Fokus wieder auf das Wesentliche gesetzt. Es nützte. Spreiti schoss Tor um Tor und rasch lag man 5:1 in Front. Wer jetzt aber gedacht hatte, das Spiel sei in trockenen Tüchern, hatte sich geirrt. Muotathal nahm den Torhüter raus. Normalerweise hat Spreiti das 3-gegen-4 gut im Griff, leider aber nicht an diesem Tag. Dem Gegner gelang ein Anschlusstreffer nach dem anderen. Spreiti war nicht in der Lage, das leere Tor zu treffen und so trennte man sich am Schluss mit 5:5. Aus Spreitenbacher Sicht war das ziemlich enttäuschend.
«Aufsteigerjungs»
Jetzt musste halt der zweite Match hoch gewonnen werden, um sicher aufzusteigen. Das Team stand eingeschossen, fokussiert und parat für den zweiten Match am Spielfeldrand und man konnte erstaunt das Spiel von Riehen beobachten. Die stark aufspielenden Grosswangener halfen dem STV Spreitenbach mit einem 11:6-Sieg gegen den direkten Konkurrenten. Spreiti wurde so eine Last von den Schultern genommen und konnte zur Kür ansetzen – und wie sie das taten! Giswil war in allen Belangen völlig überfordert. Spreiti kombinierte, setzte den Körper ein, machte Tempo und kam zu vielen Chancen. Es gelang einfach alles – von Traumpässen, Tor in Unterzahl bis hin zu Traumtoren. 1:0, 2:0, 3:0, 4:0, 5:0, 6:0, 7:0, 8:0, 9:0, 10:0, 11:0, 12:0 – und dann gelang Giswil doch noch ein Treffer. Eine halbe Minute vor Abpfiff stülpten sich die Spreitenbacher auf der Bank schwarze T-Shirts mit der goldenen Aufschrift «Aufsteigerjungs» über. Man sang, sprang und zählte die Sekunden laut runter. Die Ergebnistafel zeigte 14:2 für Spreiti und 19:55. Man hörte «5, 4, 3, 2, 1, AUFSTIEG!» Doch halt, da ging was unter: Mit dem Schlusspfiff schoss Webi seinen Hattrick und stellte noch auf 15:2.
Der STV Spreitenbach zeigte ein ganz starkes Spiel und vor allem schoss jeder Block 5 Tore, was zeigt, wie ausgeglichen das Team mittlerweile auch ist.
Nach den Foto- und Presseterminen ging das Team nach draussen und verteilte Coach und ehemaligen Mitspielern Bier- und Champagnerduschen. Jetzt konnte gefeiert werden. Auf dem Plan stand: Abstecher nach Mellingen zum Herren 2 (welches den Ligaerhalt schaffte) und grosses Grillbieren bei Fam. Weber Zuhause. Die Feierlichkeiten gingen bis weit in die Nacht hinein – Freinacht. So wird gefeiert, wenn man aufsteigt! Nächstes Jahr spielen die Jungs von Trainer Grubenmann also in der höchsten Kleinfeldliga. Mal schauen, wie sie sich dort oben schlagen.
Erwähnt sei hier auch die starke Saison des UHC Riehen. Als Aufsteiger (!) 28 Punkte zu holen ist ziemlich beeindruckend – Chapeau! Wenn die Basler so weiter machen, kann ihnen im nächsten Jahr niemand mehr den Aufstieg vereiteln. In diesem Jahr war das vielleicht noch etwas erfahrenere Spreitenbach ein klein wenig zu konstant – und zu hungrig! Die Jungs wollten diesen Aufstieg um jeden Preis.