
Spreiti schlägt Merenschwand in einem Krimi 11:10 und steht im Cup-Achtelfinal.
45 Minuten sind gespielt im Spreitenbacher Seefeld. Soeben hat der Gast aus Merenschwand das 9:6 geschossen und die Weichen auf Sieg gestellt. Das defensiv starke Merenschwand liess nach einer noch eher schwachen Startphase ab Drittel 2 nicht mehr allzu viel zu. Konnte das noch gut kommen für das Heimteam? Es konnte!
Doch von Anfang an: Spreiti empfing letzten Freitag (22. Oktober) Ligakonkurrent Merenschwand zum mit Spannung erwarteten Cup-Sechzehntelfinal. Der Heimvorteil sollte sich noch als wichtig erweisen. Doch dazu später mehr. Spreiti startete sehr gut und ging 2:0 in Führung, Geissmann und Hürlimann wechselten sich beim Toreschiessen ab. Doch Merenschwand konnte reagieren und ausgleichen, ein Treffer gelang ihnen gar in Unterzahl (!). Doch nur kurze Zeit später markierte Geissmann, auf Zuspiel von Hürlimann, das 3:2. Leider gelang es Spreiti nicht, die Führung mit in die Pause zu nehmen. Merenschwand konterte gekonnt - 3:3.
Nach dem Tee erhöhte Ramba Zamba das Tempo. Im zweiten Drittel waren sie das klar bessere Team. Die Gäste spielten sehr aggressiv, teils auch über der Legalitätsgrenze, aber sie taten Spreiti damit so richtig weh. Das Heimteam haderte mit dem (topsoliden) Schiri und machte Fehler und Merenschwand nutzte das eiskalt aus. Zur zweiten Pause führten die Gäste verdient mit 7:4.
«Mehr Druck aufs Tor, der Torhüter hat viele Abpraller», so ein Auftrag aus dem 5-köpfigen (!) Coachingstaff fürs letzte Drittel. Und siehe da: Keine zwei Minuten waren um, da stand es 5:7 und Pascal Meier hatte – nach ordentlich viel Verkehr vor dem Tor – getroffen. Das Spiel wog nun hin und her. Spreiti führte die feinere Klinge, war das spielerisch bessere Team, aber man war nach Toren oft unkonzentriert und kassierte wieder Gegentreffer. Da war Merenschwand eiskalt. Auf das 5:7 folgte das 5:8, auf das 6:8 das angesprochene 6:9. Damit zurück zur Frage: Konnte das gut kommen? Es konnte! Wir schreiben also die 45. Minute und es steht 6:9 aus Sicht von Spreitenbach. Das Publikum erreicht langsam einen angenehmen Spannungs- und Alkoholpegel und meldet sich erstmals lautstark zu Wort: «Kämpfe, Spreiti, kämpfe!»
Zwei Minuten später stellt Hürlimann auf 7:9, nochmals eine Minute später trifft Levin Wacker ins hohe Eck – 8:9. Das Publikum erwacht vollends, es tobt und peitscht das Heimteam nach vorne. Der absolut richtige Moment für das Timeout aus Sicht der Gäste. Und tatsächlich: Dieses zeigt (vorerst) Wirkung. Merenschwand verbessert sich defensiv und hält die Führung über mehrere Minuten. Aber: Merenschwand ist nicht mehr eiskalt. Sie vergeben ihre Konterchancen (oder scheitern am sackstarken Mese Heymann). Doch vor allem sind sie eines: Hektisch. Als in Führung liegendes Team sollte man niemals hektisch werden. Das hat Spreiti schon zu genüge selbst erfahren müssen. Nun gut, nach einem Prellball allerdings trifft Merenschwand doch wieder und stellt auf 10:8. Aber die Gäste bleiben hektisch, greifen aggressiv an, werden überlaufen und mit viel Pech kullert das Spielgerät via eigenen Verteidiger ins Tor, das 9:10. Ein sehr, sehr glücklicher, aber enorm wichtiger Treffer für Spreitenbach, nur kurz nach dem 8:10. Die Uhr zeigt 55:10. Mehr als genug Zeit für den Ausgleichstreffer. Spreiti nimmt das Timeout und zieht den Torhüter. Das 4 gegen 3 funktioniert einmal mehr solide und schon nach kurzer Zeit findet Geissmann mit einem Pässchen quer durch die ganze Box seinen Bruder im Geiste. Der Mann mit der Nummer 23, dessen Name uns soeben entfallen ist, trifft wunderbar halbhoch zum 10:10. Die Halle explodiert! Anderthalb Minuten bleiben zu spielen. Headcoach Grubenmann schaut in die Augen seiner Spieler und weiss: «Ja, wir machen’s». Spreiti verliert zwar das Bully, erobert den Ball aber wieder zurück. Grubenmann gibt das Zeichen. Angetrieben vom lauten Publikum verlässt Mese Heymann seinen Kasten erneut – grosse Augen bei Merenschwand. Ein super Pass von Biasca auf «James» öffnet den Raum. James spielt das Spielgerät zur Nummer 23. Und der Typ hat einen Lauf. Er läuft seinen Bogen, schiesst … und die Halle explodiert erneut. 29 Sekunden vor Schluss geht Spreiti tatsächlich mit 11:10 in Führung. Wow! Es war notabene Hürlimann’s 6. persönlicher Treffer. Wer ist Will Grigg? «Hürler’s on fire» singen sie heute in den Pubs! ;-)
Merenschwand versuchte selbstredend nochmals alles, aber Spreiti verteidigte konsequent und hielt den Ball, einmal erobert, ziemlich souverän in den eigenen Reihen. Und so konnte die Menge genüsslich die Sekunden runterzählen. Aus, vorbei. Spreiti schlägt Merenschwand und ist eine Runde weiter. What a Game! What a Comeback! Gratulation ans ganze Team, das die Hoffnung nie aufgab.
Ein Dank geht an das Publikum: Die Unterstützung im letzten Drittel war schlicht phänomenal und macht den Heimvorteil in einem solchen Cupspiel dann eben zu einem wesentlichen Faktor!
Ein weiterer Dank geht an den Staff und an Torhüter Reto Zeindler, der erneut einsprang (und sensationell spielte), da Reto Putzi leider noch immer verletzt ausfällt.
In der nächsten Runde trifft Spreiti zu Hause auf den UHC Kappelen. Wir wollen wieder einen solchen Support! Kommt vorbei! Wir werden zu gegebener Zeit über die Anspielzeit und den Austragungsort informieren. #allizeme
STV Spreitenbach vs UHCevi Gossau 5:10
Früh morgens mass sich Spreiti mit Gossau, dem Tabellenführer. Den Zürcher Oberländern läuft es bislang prächtig. Spreiti nahm die Aussenseiterrolle gerne an und wollte den Favoriten etwas ärgern – dies gelang ganz zu Beginn und in der zweiten Halbzeit. Doch in den gut 15 Minuten dazwischen schuf Gossau die entscheidende Differenz.
Spreiti ging nach einem wunderbaren Spielzug und Kreuzen durch Hürlimann in Führung. Start nach Mass. Für die Defensive hatte man sich viel vorgenommen, doch Gossau schaltete 2 Gänge hoch und Spreiti vergass, die Handbremse zu lösen – klassischer Anfängerfehler. Immer wieder hebelte Gossau Spreiti’s Defensive mit schnellen und perfekt getimten Pässen aus und zog bis zur Pause 6:1 davon. Da verteidigte man zu wenig konsequent. Der Pausentee kam dann wie gerufen – nicht wegen des Tees, sondern der Möglichkeit, sich zu besprechen und neu zu sammeln. Das Wort «Aufgeben» existiert nicht im Lexikon der Spreitenbacher. Stück für Stück nahm man sich vor, den Rückstand abzuarbeiten. Und siehe da: Anfangs fing man sich zwar noch 2-3 Kontertore, erzielte aber selber auch das eine oder andere Tor und bei 4 gegen 3 schaffte man es, Gossau zurückzudrängen. Spreiti kam von 3:9 auf 5:9 heran. Es schien, als hätte Gossau nicht mehr mit so viel Gegenwehr gerechnet. Doch natürlich wäre es vermessen, zu glauben, der Rekordmeister würde hier nervös werden. Spreiti rannte weiter an, doch bei einem weiteren Konter schoss Gossau das 10:5 – das Schlussresultat. Aber immerhin: Die 2. Halbzeit endete 4:4-Unentschieden. Es war eine gute Halbzeit der Spreitenbacher. Darauf kann man aufbauen.
Man soll und darf die Unparteiischen ja auch mal erwähnen, wenn sie stark waren: Hervorragende Schiedsrichterleistung. Gratulation!
STV Spreitenbach vs DT Bäretswil 3:3
Im zweiten Spiel des Tages traf Spreiti auf das Dreamteam Bäretswil. Gegen diesen Gegner hat man seit dessen Aufstieg noch nie punkten können. Es wurde also Zeit. Spreiti spielte eine fantastische erste Halbzeit. Da war viel Tempo, viel Kampf und viel Präzision drin und hinten verteidigte man leidenschaftlich und konsequent. Geht doch! Bäretswil war mit dem 1:3-Rückstand noch gut bedient. Das eine Tor gelang per Penalty, den Mese Heymann beinahe gekratzt hätte. Spreiti dominierte diese Halbzeit und wollte genau so weiter machen. Doch der Gegner drückte nun aufs Tempo und Spreiti überliess Bäretswil je länger, je mehr das Spieldiktat. «Bäri» rannte an und klagte über etwas Pech mit mehreren Aluminiumtreffern. Spreiti konnte zwar auch immer wieder für Entlastung sorgen, aber nach vorne kam zu wenig. Und so kam, was kommen musste: Bäretswil glich zum 3:3 aus. Dabei blieb es dann auch – eine gerechte Punkteteilung, wenn man bedenkt, dass Spreiti die erste und Bäretswil die zweite Halbzeit dominiert hatten.
Und again: Man soll und darf die Unparteiischen ja auch erwähnen, wenn sie stark waren: Hervorragende Schiedsrichterleistung. Gratulation!
Die Runde fand in Baden statt und Spreiti bedankt sich bei allen angereisten Fans, die die Spiele zu kleinen Heimspielen machten. Merci!
Gleich nebenan spielte praktisch zeitgleich das Herren 2 in seiner 4. Liga Gruppe. Die Jung konnten gegen den UHC Zürich einen souveränen 9:2-Sieg feiern, im Derby gegen Würenlos mussten sie sich jedoch 2:6 geschlagen geben.
Ausblick: Cupfight am Freitag! Kommt vorbei!
Am Freitagabend, 20:30 Uhr, empfängt Spreiti zuhause im Seefeld Ligakonkurrent Merenschwand. Ein unangenehmer, kampf- und konterstarker Gegner. Es ist der Ligacup-Sechzehntelfinal. BE THERE: Kommt vorbei und unterstützt unsere Herren und macht das Seefeld zu einem Tollhaus! #allizeme
Den Spreitenbachern gelingt die Cup-Hauptprobe und eine defensiv starke Leistung. Im Tor gab «die Katze» Reto Zeindler ihr Comeback – und was für eines.
Spreitenbach vs Merenschwand 4:2
Die zweite Runde der Kleinfeld-Erstliga-Ostgruppe führte die Teams nach Chur. In einen Sportkomplex, in dem man sich das WarmUp auch im Hallenbad hätte geben können. Die Zertifikatskontrolle funktionierte hier immerhin einwandfrei und so bereitete man sich schon bald aufs erste Spiel vor. Dort wartete mit Ramba Zamba Merenschwand ein Gegner, mit dem man in der Vergangenheit stets Mühe hatte. Es war überdies die Cup-Generalprobe, da Spreiti im Ligacup-Sechzehntelfinal zuhause auf Merenschwand treffen wird. So viel vorneweg: Die Generalprobe ist gelungen. Was die Merenschwander aber nur noch heisser machen wird aufs Cup-Duell.
Spreiti zeigte eine defensiv sehr engagierte und konzentrierte Leistung mit einem konsequenten Forechecking, welches dem Gegner offenkundig Mühe bereitete. Offensiv kam man zwar nur zögerlich in die Gänge, konnte aber trotzdem in Führung gehen. Spreiti verhielt sich, vom Coachingstaff hervorragend eingestellt, clever und vermied es, Merenschwand ihre Stärken ausspielen zu lassen, namentlich das Konterspiel und Drehschüsse von der Mittellinie. Und Merenschwand hatte heute keinen Plan B. Spreiti führte verdient 3:1, als Merenschwand gut 5 Minuten vor Schluss auf 4 gegen 3 umstellte. Dies funktionierte anfangs ziemlich gut und schnell gelang das 3:2. Doch dann schlichen sich vermehrt Fehler ein bei Merenschwand und Spreiti verteidigte leidenschaftlich und hielt den Ball, wenn man ihn hatte, gut in den eigenen Reihen und nahm so Zeit von der Uhr. Und last but not least packte Reto Zeindler einige absolute Big Saves aus. Der Mann war on fire – und dies notabene nach fast drei Jahren ohne Ernstkampf. Anfangs 2019 hatte «die Katze» ihren Rücktritt gegeben. Heute kam er kurzfristig zurück, weil Spreiti ferien- und verletzungsbedingt keinen Torhüter zur Verfügung hatte. Also löste man innert Windeseile eine Lizenz für Zeindler, der zum Glück Zeit hatte, um einzuspringen. Spreiti hat ja das Glück, mehrere starke Torhüter in seinen Reihen zu wissen, womit man seinen Abgang damals zwar auffangen konnte – aber einem Reto Zeindler bei der Arbeit zuzuschauen ist schon ein Highlight. Nun gut, Merenschwand wird das anders sehen. Zeindler vereitelte (schon vorher im Spiel) mehrere ihrer Abschlüsse und holte sich mit mutigen Ausflügen auch einige Bälle. Und obendrauf liess er sich sogar einen Assist gutschreiben. Alles in allem also ein mehr als gelungenes Comeback. Gratulation, Reti! Als Merenschwand also an Zeindler und der Spreitenbacher Defensive verzweifelte, fing Capitano Nüesch einen Ball ab und versorgte ihn trocken im leeren Tor. Der noch hereinstürmende Torwart konnte nichts mehr daran ändern. Und so gewann Spreiti am Ende verdient mit 4:2 und holte sich die ersten Punkte der Saison.
Spreitenbach vs Lengnau 3:6
Im zweiten Spiel traf Spreiti auf Lengnau, welches man in der Vorbereitung in einem Testspiel bezwingen konnte. Aber Testspiele sind natürlich wenig aussagekräftig. Lengnau war noch punktelos und dementsprechend motiviert. Die Rückkehr ihrer beiden Topspieler machte sie um einiges gefährlicher. Es war ein munteres Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Aber Lengnau, einmal in Führung liegend, spielte enorm abgezockt. Sie hielten den Ball lange in den eigenen Reihen (hatten ungefähr 70-80 % Ballbesitz) und liessen Spreiti so viel laufen. Das pinke Ballett fand aber ein, zwei Mal den richtigen Moment, um zu doppeln und holte sich so einige Bälle. Allgemein biss man sich ins Spiel und war bemüht. Und erneut verteidigte man leidenschaftlich. Aber hatte man das Spielgerät mal, gab man es viel zu schnell wieder her. Es half auch nicht, dass Spreiti sich gleich drei 2-Min-Strafen einfing (gegenüber keiner gegen Lengnau, was angesichts der vielen Stockschläge ein höchst zweifelhaftes Verhältnis darstellte, aber mehr dazu unten) und Lengnau auch in Überzahl enorm clever agierte. Lengnau führte gut 9 Minuten vor Schluss mit 4:2. Es war also noch genug Zeit, um zu reagieren. Die Spreitenbacher Coaches nahmen ihr Timeout und schickten vier Feldspieler aufs Feld. Das schaute auch gar nicht so schlecht aus, aber erneut schenkte man den Ball her und Lengnau zog seinerseits den Torhüter und hielt den Ball gekonnt in den eigenen Reihen. Hut ab vor der Abgezocktheit an dieser Stelle. Das 5:2 gelang den Weissen Pferden nach einem glasklaren Stockschlag (nun gut, man hätte die Situation auch vorher klären können) und das 6:2 im Powerplay. Spreiti schien geschlagen, wollte aber nochmals alles probieren. Zeindler, der erneut bärenstark spielte, machte wieder einem vierten Feldspieler Platz und die Pinken rannten los als ginge es um die Schlacht um Gondor. Tatsächlich zwang man Lengnau zu einem Fehler und der gute alte Zesiger-Move bedeutete das 6:3. Nach dem Bully wäre gar beinahe noch das 6:4 gefallen, aber ein Lengnauer schaffte es gerade noch, seinen Fuss hinzuhalten. Mit noch gut 20 Sekunden hätte das vielleicht nochmals für Nervosität gesorgt auf Seiten des Schweizermeisters von 2012. So aber blieb es beim verdienten 6:3-Sieg für Lengnau. Sie hatten schlicht das Spiel über weite Strecken im Griff und Spreiti konnte den Ball zu wenig gut monopolisieren. Daran gilt es zu arbeiten.
Ein Wort noch zu den Unparteiischen: Sie waren am heutigen Tag bestenfalls knapp genügend. Und zwar deshalb, weil da (bei beiden) keine klare Linie erkennbar war. Es wurden Dinge gepfiffen, die dann auf der anderen Seite nicht gepfiffen wurden. Das machte es für die Teams schwierig, sich darauf einzustellen. Aber auch diese Jungs haben über ein Jahr lang nicht mehr Spiele geleitet. Daher sei ihnen verziehen. Auch sie müssen zuerst wieder reinkommen. Und auch die Spieler machen ja mehr als genügend Fehler – und auf diese sollten wir uns konzentrieren, diese gilt es auf ein Minimum zu reduzieren.
Wir danken Cazis für die Organisation und Reto Zeindler für sein Spontan-Comeback. Und Reto Putzi dafür, dass er das Team trotz Hinkefuss nach Chur begleitete und seine Kaffeemaschine mitbrachte (da Cazis keine Festwirtschaft anbot ein absolut überlebenswichtiger Faktor, danke Reto). Und auch den mitgereisten Fans ein herzliches Dankeschön. Weiter geht’s für das Herren 1 am 17. Oktober in der BBB Baden, also eine Art Heimspiel. Wir hoffen auf viele Fans, wenn wir um 9:55 Uhr und 11:45 Uhr versuchen, weitere Punkte auf unser Konto zu schaufeln. Spreiti liegt aktuell auf Rang 9 der Tabelle, Ziel ist es, sich in nächster Zeit noch einige Ränge nach vorne zu arbeiten. Vamos Spreiti!
Spreitenbach spielt phasenweise gutes Unihockey, wird aber von einem spielfreudigen Regensdorf mit einem Hexenmeister im Tor und einem brutal effizienten Kulm in die Knie gezwungen. Da hats noch Luft nach oben!
Am ersten Spieltag der neuen Saison trafen sich die Kleinfeld-Erstligateams der Ostgruppe in Merenschwand - ausgerüstet mit Zertifikat, wie dies mittlerweise Pflicht ist. Immerhin darf unter diesen Umständen gespielt werden - endlich wieder!
Spreitenbach traf zum Saisonauftakt auf Regensdorf, eine Art “Lieblingsgegner”, schaut man sich die Historie an. Gegen die Zürcher weist das stets eher in den hinteren Tabellenregionen angesiedelte Spreitenbach eine positive Bilanz aus. Was auch nach der gestrigen Niederlage (noch) so bleibt. Aber Regensdorf hat offenkundig im physischen Bereich gearbeitet und durfte vor allem auf einen bärenstarken Rückhalt im Tor zählen. Aber der Reihe nach: Spreiti startete verhalten, Regensdorf machte viel Druck und ging verdient in Führung. Nach einigen Minuten fand auch das pinke Ballet den Tritt und es entwickelte sich ein ausgeglichenes und durchaus attraktives Spiel mit Chancen hüben wie drüben. Regensdorf hatte Probleme mit dem Visier, schoss doch erstaunlich oft nebens Tor. Spreitenbach hatte hingegen Probleme mit der Genauigkeit - oder aber verzweifelte an der gegnerischen Defensive (die viele Schüsse blockten) oder spätestens am gegnerischen Torwart, der beste Mann auf dem Platz. 7 Minuten vor Schluss führte Regensdorf 4:1 und Spreitenbach stellte auf 4-gegen-3. Das wollte erst auch nicht recht klappen, die Zürcher trafen ins leere Tor zum 5:1. Doch dann nahm das Überzahlspiel Schwung auf. Innert 20 Sekunden stellte Spreiti auf 5:3 und Regensdorf wurde sichtlich nervös. Der Coach der Zürcher nahm sein Timeout, doch Spreiti war nun am Drücker. Das 4-gegen-3 funktionierte am heutigen Tag ziemlich gut - allerdings ging man viel zu verschwenderisch mit seinen Chancen um. Oder aber scheiterte - Sie ahnen es - am gegnerischen Schlussmann, diesem Teufelskerl. Spreiti versuchte zwar alles und machte das auch gar nicht allzu schlecht, konnte jedoch nicht mehr reüssieren. So siegte Regensdorf mit 5:3 und dies nicht unverdient. Regensdorf hatte vor allem in der 1. Halbzeit ein horrendes Tempo angeschlagen. Mit dem Kreuzen hatte Spreiti zu Beginn noch etwas Mühe. Das ziemlich aktive Sperren der Zürcher werden die Unparteiischen im Laufe der Saison noch durchschauen. Trotzdem Hut ab vor der Leistung, insbesondere des Schlussmanns, der Regensdorf am Ende den Sieg festhielt.
Leistungsabbau gegen Kulm
Im zweiten Spiel (das ist ja das Gute im Kleinfeldunihockey, man hat immer sogleich die Chance für eine Reaktion) traf Spreiti im Derby auf das altbekannte Kulm. Auch die Tigersharks hatten ihr erstes Spiel verloren und beide Teams wollten unbedingt den Sieg. Spreiti hatte zwar vermehrt den Ball und übte zu Beginn viel Druck aus, war aber einmal mehr zu wenig effizient. Und das war genau der Unterschied. Die Sharks (die aber auch viel zu viel Platz hatten, da stimmte in der Spreitenbacher Defensive längst nicht alles) zeigten sich unglaublich effizient. Gefühlt war jeder Schuss ein Tor und jeder springende Ball sprang zu den Haien. Aber dieses Glück erzwangen sie auch. Spreiti verlor gegen Ende der ersten Halbzeit etwas die Beherrschung, was vom Coachingstaff aber in der Pause sofort korrigiert wurde. Im Gegensatz zu Kulm, das sich - trotz Führung - ununterbrochen über den (starken) Schiedsrichter enervierte, versuchte Spreiti wieder, sich aufs Spiel zu konzentrieren. Dies gelang jedoch nicht optimal. In der Defensive schlichen sich einfach viel zu viele Fehler ein. Zur Pause lag man 3:6, später gar 4:8 zurück. Erneut stellte man früh auf 4 gegen 3. Es war schon zu sehen, dass man dies oft angeschaut hatte. Das 4 gegen 3 scheint zu funktionieren und kann eine Waffe werden im Laufe der Saison. Was noch fehlt sind die Snipers. Spieler, die ohne lang zu fackeln das Spielgerät einfach im Netz unterbringen. Man kam zwar auf 6:8 heran, kassierte aber auch noch einige Empty Netters und vergab vorne reihenweise Chancen. Am Ende stand ein 13:8 für die Sharks auf der Tafel, die sich über den ersten Saisonsieg freuen durften. Spreiti beisst sich an den Haien die Zähne aus (was auch andere noch tun werden) und bleibt zum Saisonstart ohne Punkte. In zwei Wochen geht’s weiter. Doch letztendlich war die Freude grösser, endlich wieder mal gespielt zu haben. Die Punkte kommen dann automatisch, wenn man weiter so hart arbeitet.
Die Captains beider Teams liefen übrigens mit Regenbogen-Armbinden auf, als Zeichen des Respekts und gegen Homophobie. Grossartige Geste - Danke!