Spiel 1 der Best-of-3-Serie zwischen Grosswangen und Spreitenbach geht vor einer tollen Kulisse an ein kämpferisches Grosswangen, welches sich in der Overtime durchsetzt (13:12 n.V). Spreiti hatte bis zur 59. Minute noch geführt. Irgendwann wird das Glück auf unsere Seite kippen.
Es war angerichtet in der Kalofenhalle in Grosswangen: Spreiti, welches mit dem Car angereist war, und Grosswangen liefen vor einer grossartigen Kulisse von über 300 Zuschauern in die «Arena» ein. Die beiden Teams duellieren sich in einer Best-of-3-Serie um einen Platz in der höchsten Kleinfeldliga der Schweiz. Spreiti spielt dort immerhin schon seit der Saison 2016/17 (inkl. zwei gewonnen Playout-Serien) und liebäugelte noch vor einem Jahr gar mit den KF-Playoffs. Doch das ist Schnee von gestern. Nun muss man sich gegen ein euphorisiertes Grosswangen wehren, welches zwar spielerisch nicht ganz mit Spreiti mithalten kann, dies aber mit Kampf, Leidenschaft und der individuellen Klasse einzelner Spieler wettmacht.
Spreiti erwischte einen Traumstart ins Spiel: Luca Ardüser brachte seine Farben schon nach wenigen Sekunden in Führung. Dann lernten wir gleich zu Beginn, dass Grosswangens Topskorer mit der Nummer 46 überhaupt nichts von Fairplay hält: Berührt man den Ball ganz klar als letzter - alle in der Halle (ausser der Schiedsrichter) hatten das gesehen, der Ball ging dem jungen Herrn an den Kopf und von da raus -, dann hat man in unserem Sport die Grösse, dies anzuzeigen oder den Ball dem Gegner zuzuspielen. So läuft das im Unihockey. Ansonsten kann man zum Fussball gehen. Der Grosswangener pfiff aber wie erwähnt aufs Fairplay, führte den Freistoss schnell aus (die sich aus der 1. Liga KF das Fairplay gewohnten Spreitenbacher waren noch völlig unsortiert und staunten Bauklötze) und bediente seinen Mitspieler, der nur noch einzuschieben brauchte. Ein Tor mit ganz viel Beigeschmack, umso mehr, weil es noch bejubelt wurde wie ein Siegestreffer. Grosswangens Topskorer bewies dann auch im Fortlauf der Partie immer wieder, dass er zwar sehr viel spielerische Klasse hat (darf man neidlos so anerkennen), aber dafür menschlich (leider) ziemlich wenig (mehrfaches Nachschlagen gegen den Torhüter, Trashtalk, kleine Fouls im Rücken des Schiedsrichters, Jubeln vor der gegnerischen Bank…). Doch er braucht dies offenbar, um auf Betriebstemperatur zu kommen.
Wie dem auch sei – zurück zum Spiel: Die beiden Teams wechselten sich munter ab mit Druckphasen. Mal dominierte Grosswangen, mal Spreiti. Grosswangen ging 3:1 in Führung, doch Spreiti drehte das Spiel bis zur ersten Pause und ging mit einem 2-Tore-Polster zum Tee.
Die Zuschauer kriegten ein tolles Spiel zu sehen, mit vielen Toren, viel Tempo, vielen Strafen. Jedes (!) Powerplay wurde ausgenutzt, auf beiden Seiten. Beide Teams haben die Klasse, um in der 1. Liga KF mitzuspielen, so viel steht jetzt schon fest. Über 3 Linien scheint Spreiti das etwas bessere Team, aber auf dem Kleinfeld reicht oft eine starke Linie, um Spiele zu entscheiden. Es war dann auch Grosswangens Toplinie, die für 10 der letztlich 13 Tore verantwortlich war, wohingegen bei Spreiti alle 3 Linien skoren konnten (wobei dann doch Topskorer Hürlimann am öftesten skorte). Darauf gilt es aufzubauen. Spreiti führte auch zur zweiten Pause (10:9) und auch noch 1 Minute vor Schluss (12:11), nachdem Geissmann mit einem Doppelpack das Spiel (einmal mehr) gedreht hatte. «Deine Zeit wird kommen», war ihm noch von Edelfan und Schweizermeister Otti mit auf den Weg ins 3. Drittel gegeben worden. Und siehe da. Doch es sollte nicht die letzte Wende gewesen sein: Grosswangen zog den Torhüter und schaffte (nachdem zuvor Meier und Hürlimann den Empty Netter leider knapp verpasst hatten) tatsächlich noch einmal den Ausgleich. So ging dieses packende Spiel in die Verlängerung. Dort bewies Grosswangen Mut, indem es erneut den Torhüter zog. Wacker, der zuvor ein tolles Spiel mit vielen Ballgewinnen und zwei Toren gezeigt hatte, stellte einem Grosswangener das Bein und wanderte auf die Strafbank. Und es kam wie es kommen musste: Im Powerplay reüssierte erneut K. Hodel und entschied dieses spannende und emotionale Spiel
zugunsten des Heimteams. Die Luzerner jubelten, als hätten sie die Serie gewonnen. Doch Spreiti weiss aus der Vergangenheit: Es gilt, 2 Spiele zu gewinnen.
Man wird nun die Lehren aus diesem Spiel ziehen, wird sich der etwas gewöhnungsbedürftigen Linie des Schiedsrichters anpassen müssen (gilt natürlich für beide Teams) und auch können und im Heimspiel mit voller Wucht zurückzuschlagen versuchen. Irgendwann muss das Glück auf unsere Seite kippen, wenn wir weiter versuchen, positiven Spirit zu behalten, zu kämpfen und zu ackern und an unsere Chance glauben. Zu oft fiel der Ball diese Saison für die Gegner (natürlich war das oft auch schlecht verteidigt, keine Frage). Unsere Zeit wird kommen. Voraussetzung Nummer 1 wird sein, weniger Strafen zu nehmen. Voraussetzung Nummer 2 (noch) mehr Ballbesitz. Dann kommt’s gut. Wie steht’s so schön auf dem Unterarm von Stan Wawrinka? «Ever tried. Ever failed. Try again. Fail again. Fail better» - wobei «fail» hier natürlich ein Heimsieg sein soll ;-) Wir werden bis zum letzten Pfiff des Schiedsrichters kämpfen. Vamos Spreiti!
Ein grosses Danke geht an alle Fans, die uns vor Ort unterstützt haben und an die beiden Coaches Grubenmann und Weber, die uns über diese ganze Serie (und hoffentlich zum Ligaerhalt) coachen werden. Danke Boys!
Nächsten Samstag geht’s weiter, 11:00 Uhr ist Anpfiff im Seefeld. Kommt vorbei und schreit das Herren 1 zum Sieg! #allizeme Gelingt der Ausgleich in der Serie, würde das 3. (und dann definitiv entscheidende) Spiel am Sonntag, um 16 Uhr in Grosswangen über die Bühne gehen. Man kann sich via Aktuar für den Car anmelden.
Dann geht es also los: Am Samstag kreuzen Grosswangen und Spreitenbach zum ersten Mal die Schwerter. In einer Best-of-3-Serie versuchen die Grosswangener, den Aufstieg zu schaffen, während die (abstiegskampferprobten) Spreitenbacher versuchen, die Klasse zu halten. Apropos Klasse: Diese dürfte im Spreiti-Kader definitiv vorhanden sein, um dieses Ziel zu erreichen. Im Gegensatz zu 2019 (2:1 vs Semsales) sind heuer alle 3 Linien fähig, zu skoren. Aber entschieden wird diese Serie wohl viel eher zwischen den Ohren. Umso schöner, sind erfahrene Aufstiegsgrössen wie (Backup-)Goalie Reti Zeindler, Ex-Capitano Nüesch und Aufstiegscoach Grubenmann (gewisse spätestens ab Spiel 2) ebenso mit an Bord wie junge Raketen wie Captain Zweifel, Meier, Wacker, Sanchi und wie sie alle heissen. Der Mix macht es aus. Wir dürfen gespannt sein. Grosswangen setzte sich in seiner 2.Liga-Gruppe durch, beinahe wäre ihnen auf der Zielgerade aber der Schauf ausgegangen. Davon sollte sich Spreiti aber nicht täuschen lassen: die Luzerner sind ein gefährlicher, tempofester Gegner, der diese Saison nur wenige Niederlagen einstecken musste und das Gefühl des Verlierens schon beinahe nicht mehr kennt. Wie sehr dies ein Vorteil ist, wird sich weisen. Spreiti hat sich mit zwei Testspielen gegen ein starkes Mellingen (2. Liga KF) und ein etwas dezimiertes Ehrendingen (3. Liga KF) optimal auf die Playout-Serie vorbereitet, konnte beide Spiele (mehr oder weniger) souverän für sich entscheiden und freut sich nun auf das Duell mit Grosswangen. Am Samstag, um 19:30 Uhr, geht’s also los. Livescore hier: https://www.swissunihockey.ch/de/game-detail?game_id=1027665.
Eine Woche später, am Samstag, 25. März, folgt dann das Heimspiel – um 11 Uhr im Seefeld. Be there! Die 1. Mannschaft freut sich über jeden Support. #allizeme für dä Ligaerhalt!
Matchpatronat: Bauer Sport Wettingen. Herzlichen Dank!
1.Liga KF: Spreiti gelingt der Sprung über den Strich nicht mehr. Man muss nun in einer Best-of-3-Serie versuchen, den Klassenerhalt sicherzustellen.
H1 vs Elgg (4:12): (Fast) chancenlos
Spreiti nahm sich sehr viel vor für die heutige Runde. Mit zwei Siegen wäre der vorzeitige Ligaerhalt geschafft gewesen. Im ersten Spiel wartete Aufsteiger Elgg, welches eine bockstarke Saison spielt und es auf Anhieb (wie von uns prophezeit, siehe Saisonvorschau) in die Playoffs schafft. Gratulation! Elgg startete dann auch richtig gut, Spreiti hingegen eher zögerlich. Schnell lag man 0:3 zurück und all die guten Vorsätze waren zwar nett gemeint, aber einmal mehr Schall und Rauch. Immerhin: Herren2-Captain Conor «Gosic» Ganz gelang per sattem Weitschuss das 3:1 und brachte so wieder neuen Mut in die Reihen der Spreitenbacher. Elgg aber powerte weiter und schoss aus allen Rohren – mit unglaublicher Präzision. Muss man ihnen lassen. Zur Pause stand es 5:2. Da war noch alles offen, auf dem Kleinfeld kann es ja bekanntlich schnell gehen. Und siehe da: Kaum waren die Seiten gewechselt, schritt Geissmann zum Freistoss, bediente Hürlimann und schon waren es nur noch zwei Tore Rückstand. Für eine ganz kurze Phase schien das Team an eine Wende zu glauben. Der Einsatz stimmte heute ohnehin. Doch was fehlte, waren die Tore. Die schoss hingegen Elgg. Gefühlt war jeder Schuss ein Treffer. Der Aufsteiger zog einen absoluten Sahnetag ein, da blieb Spreiti nur noch, es ohne Torhüter zu versuchen. Im Ansatz klappte dies zwar nicht so schlecht, doch wirklich viel zählbares schaute auch mit einem Mann mehr nicht heraus. Elgg zog sein Ding gnadenlos durch und feierte einen ungefährdeten 12:4-Erfolg. Spreiti war (fast) chancenlos.
H1 vs Regensdorf (5:7): «Klassisch vertublet»
Im zweiten Spiel des Tages traf Spreiti auf Regensdorf, eine Art «Lieblingsgegner», da man die Zürcher doch schon einige Male bezwingen konnte (im Hinspiel allerdings setzte es eine deutliche Niederlage ab). Die Ausgangslage war hochprekär, beide Teams hatten vor dem Spiel 8 Punkte auf dem Konto. Wer hier verlieren würde, müsste wohl in die Playouts. Spreiti brauchte gar fix 2 Punkte.
Spreitenbach startete richtig stark, machte gehörig Dampf und war lange Zeit das klar bessere Team. Der wiedervereinte frühere Powerblock Nüesch/Hürlimann/Geissmann ging voran und erzielte nach einer cleveren Freistossvariante das 1:0. Doch auch der 2. Block um Wacker, Ardüser und v.a. Irniger zeigte eine gute Startphase und James Irniger traf gleich zweimal herrlich und erhöhte so auf 3:0. Durch ein Freistosstor kam Regensdorf auf 3:1 heran, doch die Zürcher hatten eigentlich herzlich wenig vom Spiel. Spreiti war spielbestimmend. Und zog kurz vor der Pause den Torhüter, um den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Leider aber vertendelte Irniger als letzter Mann den Ball und Regensdorf kam unverhofft (wie Maria zum Kinde) zum 3:2. Shit happens. Dies war dann auch der Pausenstand.
Nach dem Seitenwechsel wurde Regensdorf etwas stärker und nach einem Zuordnungsproblem in der Spreiti-Defensive kamen sie zum 3:3-Ausgleich. Von nun übernahm aber eher wieder Spreiti das Spieldiktat. Es fehlten nur die Tore (wie so oft). Gut 6 Min. vor dem Ende kassierte Regensdorf eine 2-Min-Strafe wegen zu vielen Spielern auf dem Feld. Die Gelegenheit für Spreiti! Das Team von Interimscoach Sandro Nüesch zog sein Powerplay auf, scheiterte aber am starken Regensdorfer Schlussmann. Die Zürcher konterten in Unterzahl und versuchten ihr Heil mit einem «Verzweiflungsschuss». Dieser wäre wohl neben dem Tor gelandet, hätte Hürlimann ihn nicht noch abgelenkt. Schlussmann Heymann wurde überrascht und übertölpelt: Pleiten, Pech und Pannen. Shorthander Regensdorf, 3:4. Gibt’s doch nicht… Doch noch immer spielte Spreiti ja Powerplay – ja, kam nach einer Notbremse sogar zu einem Penalty! Die (nächste) Gelegenheit für Spreiti! Simone Sanchi entledigte sich seines Jäckchens (wegen einer leichten Verletzung spielte er nicht) und schritt zur Tat. Doch es passte zum heutigen Auftritt, ja zur ganzen Saison: Er verschoss. Spreiti konnte das Powerplay nicht ausnutzen und wurde langsam nervös. Schliesslich blieb nichts anderes übrig, als es erneut ohne Torhüter zu versuchen. Und nun überschlugen sich die Ereignisse. Erst kam Regensdorf per Empty Netter zum 5:3. Nur kurze Zeit später verkürzte Geissmann mit einem Knaller unter die Latte und nach magistraler Vorarbeit von Levin Wacker wieder auf 5:4. Wieder nur kurze Zeit (und eine gute Torchance von Spreiti) später gab es noch einen Empty Netter. Doch Spreiti steckte nicht auf. Man versuchte es weiter und kam tatsächlich nochmal heran: Hürlimann traf. Spreiti ging nun all-in, schliesslich brauchte man hier zwei Punkte. Hürlimann kam nach dem Bully sogar an den Ball, doch dieser wurde ihm wegstibitzt und mit dem dritten Empty Netter machte Regensdorf alles klar. Spreiti unterlag hier mit 5:7, obwohl man das bessere Team gewesen war und sogar noch hatte Powerplay spielen dürfen. Eine absolut unnötige Niederlage, die irgendwie zur Saison passt. «Mir händs klassisch vertublet.» Bei einigen Spielern flossen sogar ein paar Tränen. Es ist klar: Am liebsten hätte man den Ligaerhalt schon heute klargemacht. Was aber v.a. wurmt: Man hat sein Potenzial diese Saison überhaupt nicht ausschöpfen können. Spreiti hätte das Zeug, um in dieser Liga im gesicherten Mittelfeld zu landen. Doch immer wieder bremst man sich selber aus, wie in diesem letzten, sinnbildlichen Spiel gegen Regensdorf. Ein Tribünenbeobachter liess sich anschliessend wie folgt zitieren: «Ich frage mich noch jetzt, wie ihr dieses Spiel verlieren konntet!?» Story of our season. Gründe für die vielen bitteren Niederlagen gibt es aber schon: Fehlende Kaltblütigkeit und unnötige Eigenfehler. Diese gilt es schleunigst abzuschalten. Vielen Spielern fehlt oft auch der Mut («Eier zeige»). Natürlich spielen da auch das Selbstvertrauen und die Erfahrung eine Rolle. Und last but not least mangelte es hin und wieder an einem klaren Plan. Dies hat damit zu tun, dass Spreiti seit dieser Saison ohne Coach unterwegs ist. Es ist nicht zu unterschätzen, wie entscheidend dieser Faktor ist.
Nun muss man also in die Playouts. Wie schon 2017 (3:0 gegen Oensingen) und 2019 (2:1 gegen Semsales). Spreiti kann Playout! «Das letzte Spiel der Saison müssen wir gewinnnen», sagte Biasca doch so schön. Dieser wird auf die Playouts immerhin genauso ins Line Up zurückkehren wie Capitano Zwiefel und Kraftwürfel Meier. Da fehlte heute ein ganzer Block mit reichlich Talent. Um «das letzte Spiel der Saison zu gewinnen», muss Spreiti sich gehörig steigern und endlich den Finger aus dem A*** nehmen. Man hat nun 5 Wochen Zeit, sich vorzubereiten. Es hat viel zu viel Talent in diesem Team, um jetzt den Kopf in den Sand zu stecken. Auch ein euphorisierter 2.Liga-Gruppensieger kann mit diesem talentierten Team in einer Best-of-3-Serie in die Knie gezwungen werden. Man muss nur daran glauben. Einen Plan wird man sicher haben, da sind nun die Leader gefragt. Und ein Coach wird ebenfalls gefunden werden für diese Spiele, dafür sind die ehemaligen Warriors noch viel zu nahe am Team und lassen dieses bestimmt nicht im Stich. Spreiti muss nun – einmal mehr – zusammen stehen. #allizeme in diese Playoutserie! Dann kommts gut. «Kämpfe und siege!»
Allen Teams, die den vorzeitigen Ligaerhalt oder die Playoffqualifikation geschafft haben, gratulieren wir herzlich. Wir hoffen, euch nächstes Jahr wiederzusehen.
Die Playouts werden an den Wochenenden vom 18./19. März (Spiel 1) sowie 24.-26. März (Spiele 2+3) ausgetragen. Der Gegner ist noch nicht bekannt. Jede Unterstützung ist willkommen.
Zwei unglaubliche Spiele bringen das Herren 1 in eine etwas bessere, aber eben doch nicht so gute Ausgangslage im Abstiegskampf. Der letzte Spieltag verspricht absolute Hochspannung.
H1 vs Widnau: Vorsprung schmilzt, Teil 1
Eins vorneweg: Bei 3vs3, wie im Kleinfeld üblicherweise gespielt wird, war gegen Spreiti an diesem Sonntag kein Kraut gewachsen. Der erste Gegner war mit Widnau einer, den man schon im Hinspiel hatte besiegen können (10:9). Und das Rückspiel glich dem Hinspiel in vielerlei Hinsicht. Spreiti war erneut das bessere, das agilere, das tempofestere Team. Widnau hechelte nur hinterher. Bis kurz vor der Pause hatten sich das Mannen von Coach R. Nüesch einen 4:0-Vorsprung erarbeitet. Widnau sah sich gezwungen, bereits früh (analog dem Hinspiel) den Torhüter zu ziehen. Und tatsächlich: Mit einem Mann mehr kamen die ballsicheren älteren Herren aus dem Rheintal etwas näher, zur Pause stand es 4:2. Spreiti hatte 5 Min. Zeit, sich zu sortieren. Und kam dann wieder stark aus den Blöcken. Die Aargauer erhöhten auf 6:2. Widnau wusste lange nicht, wie ihnen geschah – ehe es sich wieder auf seine grosse Stärke verlassen wollte: Das 4vs3. Doch Spreiti kämpfte und vermochte mehrmals den Weg zuzustellen. Das eine oder andere Mal war das dann aber doch schlicht zu gut gespielt und Widnau kam näher. Der Vorsprung schmolz… (wie im Hinspiel!) Etwas Ruhe reinzubringen vermochte Levin Wacker mit einem sogenannten Empty Netter. Nicht wirklich hilfreich war hingegen die 2-Min-Strafe gegen Topskorer Hürlimann. Diese wusste Widnau natürlich auszunutzen. So kam halt erneut Hektik auf, nachdem man sich doch einen so schönen Vorsprung erarbeitet hatte. Dieser war dann auch vonnöten, kam Widnau doch bis auf 1 Tor heran. Am Schluss aber verliessen den kecken Aufsteiger sichtlich die Kräfte. Spreiti hatte Widnau wahrlich müde gerannt, da war der eine oder andere mächtig am keuchen. Nicht verwunderlich deshalb, dass ein paar der Abschlüsse nun auch übers Tor segelten und Spreiti in Ballbesitz brachten. Und Spreiti verstand es für einmal gut, den Ball auch mal länger in den eigenen Reihen zu halten und Zeit von der Uhr zu nehmen. So brachte der STV den Vorsprung doch noch über die Zeit und freute sich über einen verdienten 7:6-Erfolg. Zwei möglicherweise extrem wichtige Punkte im Kampf gegen die Playouts.
H1 vs Bäretswil: Vorsprung schmilzt, Teil 2
Wir wiederholen uns: Bei 3vs3, wie im Kleinfeld üblicherweise gespielt wird, war gegen Spreiti an diesem Sonntag kein Kraut gewachsen. Auch der zweite Gegner des Tages, das DT Bäretswil, hatte – zumindest in der 1. Halbzeit – absolut überhaupt nichts entgegen zu setzen. Spreiti legte eine horrende Pace an den Tag und ging mit 4:0 und kurz nach dem 4:1 (nach dem Timeout der Bäretswiler) mit 5:1 in Führung. Ach, kann Unihockey schön sein.
Doch Unihockey kann eben auch brutal sein, wie sich später noch zeigen sollte. Nach der Pause erhöhte Spreiti zuerst nach einer wunderbaren Freistossvariante noch auf 6:1 und hatte auch auf das 6:2 eine postwendende Antwort parat. So führte man gut 10 Min. vor Schluss relativ komfortabel mit 7:2. Aber klar: Bäretswil ist für seinen unglaublichen Kampfgeist bekannt. Und auch Bäretswil, wie Widnau, verfügt über ein starkes 4vs3 – etwas, was auf dem Kleinfeld Gold wert ist. (Übrigens ebenso wie starke Bullyspieler. Spreiti verlor gegen Bäretswil 20 von 22 Bullys… Das darf nicht passieren und bringt den Gegner jedes Mal in Ballbesitz)
Bäretswil blies zur Aufholjagd. Und Spreiti liess sie (mal wieder) gewähren. Die Zürcher Oberländer verkürzten auf 7:3, 7:4, 7:5, 7:6 … (Der Vorsprung schmolz…) Doch dann war es erneut der kämpferische und wirblige Levin Wacker (der phänomenal spielte heute), der per Empty Netter etwas Ruhe reinbrachte. Vermeintlich zumindest. Bäretswil brauchte einen Moment, um sich zu fangen, drückte dann aber weiter und kam – etwas glücklich – tatsächlich zum 8:7. So war das natürlich nicht geplant. Doch man muss auch anerkennen, dass der Gegner nichts unversucht liess und sich zusehends in einen Rausch spielte. Spreiti machte seine Sache gar nicht mal so schlecht, man hielt den Ball, wenn man ihn hatte, durchaus auch mal in seinen Reihen, man hatte auch noch selber Chancen, weiter zu erhöhen (scheiterte aber mehrmals) und man verteidigte leidenschaftlich. Aber irgendwie kam der Ball eben doch immer noch am letzten Verteidiger und an Schlussmann Heymann vorbei. Und eben: Man gewann kein einziges Bully. Man spricht ja oft von Details, die Spiele entscheiden. Die Bully-Statistik wäre hier wohl so ein Detail …
Es kam, wie es halt kommen musste: Bäretswil gelang der Ausgleich. Und schien sich damit auch zufrieden zu geben. Sie gewannen nämlich auch dieses Bully (welch Wunder) und verzichteten anschliessend darauf, den Torhüter zu ziehen. Spreiti kam nach einem gewonnen Laufduell von Hürlimann nochmals zu einem Freistoss. Der Blick auf die Uhr: Noch 8 Sekunden. Spielstand: 8:8. Wie man es anschliessend fertig brachte, innert 8 Sekunden a) den Ball herzuschenken, b) eine Strafe zu nehmen und c) noch das 8:9 zu kassieren, ist und bleibt für immer ein Rätsel. Dümmer geht’s nümmer (der Reim kommt von den Ultras des FC Baden, sorry). Aber so ist’s tatsächlich passiert. Coach Nüesch (der sein Timeout leider schon verbraucht hatte) hatte noch versucht, reinzurufen, man solle den Ball halten und damit den einen, möglicherweise wichtigen, Punkt sichern. Doch die alten Hasen, die aufs Feld beordert worden waren, vertendelten den Ball und Capitano Biasca musste die Strafe nehmen. Bei 4vs2 gelang Bäretswil mit der Schlusssirene (!) das 9:8. Ich glaube, bitterer hat noch kein Team verloren in dieser Saison. Absolut irre. Und welch Deja-vù: Schon gegen Niederwil hatte man 2 Sek. vor Schluss ein Unentschieden hergeschenkt. Kann man sich nicht ausdenken…
Bäretswil jubelte ausgelassen und frage sich wohl selber, wie um Himmels willen es hier noch zu 2 Punkten gekommen war, nachdem Spreiti 7:2 geführt hatte… Bei Spreiti hingegen war es in der Kabine natürlich mucksmäuschen still. Die Enttäuschung war riesig. Welch vergebene Chance, im Abstiegskampf vor dem finalen Wochenende ein klein wenig davon zu ziehen. Erst recht, weil sich die Mitkonkurrenten noch gegenseitig Punkte stehlen werden (siehe unten)…
Doch wer weiss: Vielleicht werden wir eines Tages zurückblicken und feststellen, dass eben genau diese, ultrabitteren Erfahrungen für dieses Team – und insbesondere auch die jungen Wilden im Team – wertvoll waren. Es braucht Niederlagen und Rückschläge, um gestärkt daraus hervorzugehen. Spreiti hat zwar einen harten (und vermeidbaren!) Punch kassiert. Aber man ist noch lange nicht k.o. Es folgen noch zwei Spiele. Der Blick auf die hintere Region der Tabelle zeigt: Hochspannung ist für die letzte Runde absolut garantiert.
Tabelle:
7. Widnau 16 Spiele / -25 / 9 Punkte
8. Regensdorf 16 Spiele / -10 / 8 Punkte
9. Rapperswil 16 Spiele / -27 / 8 Punkte
10. Spreitenbach 16 Spiele / -55 / 8 Punkte
Spreiti spielt gegen Elgg (3.) und im Direktduell gegen Regensdorf, Widnau und Regensdorf sowie Widnau und Rapperswil treffen ebenfalls noch aufeinander. Rapperswil spielt ausserdem noch gegen Niederwil, welches um die Playoffs spielt. Wer also am 5. Februar nichts vorhat: Die MZH Bäretswil ist der Place to be. Ach ja, und oben spielen sie noch um Gruppensieg und Playoffs… Aber ganz so spannend wie der Abstiegskrimi ist das nicht mehr. Der Letzte und Zweitletzte beissen am Ende in den sauren Playout-Apfel und müssen eine Best-of-3-Serie gegen einen 2.Liga-Gruppensieger bestreiten und sich dort durchsetzen, um in der 1. Liga KF zu verbleiben. Sprich: Schafft man es am letzten Spieltag nicht mehr auf Platz 8, hat man noch immer die Chance, sich in der Best-of-3-Serie zu retten. Doch so weit will man es nicht kommen lassen. Es gilt nun, die Fehler dieses Sonntags zu analysieren, gut zu trainieren und auf seinen Stärken aufzubauen: Bei 3vs3 war – wir wiederholen uns zum zweiten Mal – an diesem Sonntag gegen Spreiti kein Kraut gewachsen. Und wer den Schreiberling kennt, der weiss: Aufgeben ist sowieso nie eine Option. Auch bei 10:9 und 1 Sek. auf der Uhr… 😉 Let’s keep fighting. Vamos Spreiti!