1.Liga KF: Spreiti gelingt der Sprung über den Strich nicht mehr. Man muss nun in einer Best-of-3-Serie versuchen, den Klassenerhalt sicherzustellen.
H1 vs Elgg (4:12): (Fast) chancenlos
Spreiti nahm sich sehr viel vor für die heutige Runde. Mit zwei Siegen wäre der vorzeitige Ligaerhalt geschafft gewesen. Im ersten Spiel wartete Aufsteiger Elgg, welches eine bockstarke Saison spielt und es auf Anhieb (wie von uns prophezeit, siehe Saisonvorschau) in die Playoffs schafft. Gratulation! Elgg startete dann auch richtig gut, Spreiti hingegen eher zögerlich. Schnell lag man 0:3 zurück und all die guten Vorsätze waren zwar nett gemeint, aber einmal mehr Schall und Rauch. Immerhin: Herren2-Captain Conor «Gosic» Ganz gelang per sattem Weitschuss das 3:1 und brachte so wieder neuen Mut in die Reihen der Spreitenbacher. Elgg aber powerte weiter und schoss aus allen Rohren – mit unglaublicher Präzision. Muss man ihnen lassen. Zur Pause stand es 5:2. Da war noch alles offen, auf dem Kleinfeld kann es ja bekanntlich schnell gehen. Und siehe da: Kaum waren die Seiten gewechselt, schritt Geissmann zum Freistoss, bediente Hürlimann und schon waren es nur noch zwei Tore Rückstand. Für eine ganz kurze Phase schien das Team an eine Wende zu glauben. Der Einsatz stimmte heute ohnehin. Doch was fehlte, waren die Tore. Die schoss hingegen Elgg. Gefühlt war jeder Schuss ein Treffer. Der Aufsteiger zog einen absoluten Sahnetag ein, da blieb Spreiti nur noch, es ohne Torhüter zu versuchen. Im Ansatz klappte dies zwar nicht so schlecht, doch wirklich viel zählbares schaute auch mit einem Mann mehr nicht heraus. Elgg zog sein Ding gnadenlos durch und feierte einen ungefährdeten 12:4-Erfolg. Spreiti war (fast) chancenlos.
H1 vs Regensdorf (5:7): «Klassisch vertublet»
Im zweiten Spiel des Tages traf Spreiti auf Regensdorf, eine Art «Lieblingsgegner», da man die Zürcher doch schon einige Male bezwingen konnte (im Hinspiel allerdings setzte es eine deutliche Niederlage ab). Die Ausgangslage war hochprekär, beide Teams hatten vor dem Spiel 8 Punkte auf dem Konto. Wer hier verlieren würde, müsste wohl in die Playouts. Spreiti brauchte gar fix 2 Punkte.
Spreitenbach startete richtig stark, machte gehörig Dampf und war lange Zeit das klar bessere Team. Der wiedervereinte frühere Powerblock Nüesch/Hürlimann/Geissmann ging voran und erzielte nach einer cleveren Freistossvariante das 1:0. Doch auch der 2. Block um Wacker, Ardüser und v.a. Irniger zeigte eine gute Startphase und James Irniger traf gleich zweimal herrlich und erhöhte so auf 3:0. Durch ein Freistosstor kam Regensdorf auf 3:1 heran, doch die Zürcher hatten eigentlich herzlich wenig vom Spiel. Spreiti war spielbestimmend. Und zog kurz vor der Pause den Torhüter, um den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Leider aber vertendelte Irniger als letzter Mann den Ball und Regensdorf kam unverhofft (wie Maria zum Kinde) zum 3:2. Shit happens. Dies war dann auch der Pausenstand.
Nach dem Seitenwechsel wurde Regensdorf etwas stärker und nach einem Zuordnungsproblem in der Spreiti-Defensive kamen sie zum 3:3-Ausgleich. Von nun übernahm aber eher wieder Spreiti das Spieldiktat. Es fehlten nur die Tore (wie so oft). Gut 6 Min. vor dem Ende kassierte Regensdorf eine 2-Min-Strafe wegen zu vielen Spielern auf dem Feld. Die Gelegenheit für Spreiti! Das Team von Interimscoach Sandro Nüesch zog sein Powerplay auf, scheiterte aber am starken Regensdorfer Schlussmann. Die Zürcher konterten in Unterzahl und versuchten ihr Heil mit einem «Verzweiflungsschuss». Dieser wäre wohl neben dem Tor gelandet, hätte Hürlimann ihn nicht noch abgelenkt. Schlussmann Heymann wurde überrascht und übertölpelt: Pleiten, Pech und Pannen. Shorthander Regensdorf, 3:4. Gibt’s doch nicht… Doch noch immer spielte Spreiti ja Powerplay – ja, kam nach einer Notbremse sogar zu einem Penalty! Die (nächste) Gelegenheit für Spreiti! Simone Sanchi entledigte sich seines Jäckchens (wegen einer leichten Verletzung spielte er nicht) und schritt zur Tat. Doch es passte zum heutigen Auftritt, ja zur ganzen Saison: Er verschoss. Spreiti konnte das Powerplay nicht ausnutzen und wurde langsam nervös. Schliesslich blieb nichts anderes übrig, als es erneut ohne Torhüter zu versuchen. Und nun überschlugen sich die Ereignisse. Erst kam Regensdorf per Empty Netter zum 5:3. Nur kurze Zeit später verkürzte Geissmann mit einem Knaller unter die Latte und nach magistraler Vorarbeit von Levin Wacker wieder auf 5:4. Wieder nur kurze Zeit (und eine gute Torchance von Spreiti) später gab es noch einen Empty Netter. Doch Spreiti steckte nicht auf. Man versuchte es weiter und kam tatsächlich nochmal heran: Hürlimann traf. Spreiti ging nun all-in, schliesslich brauchte man hier zwei Punkte. Hürlimann kam nach dem Bully sogar an den Ball, doch dieser wurde ihm wegstibitzt und mit dem dritten Empty Netter machte Regensdorf alles klar. Spreiti unterlag hier mit 5:7, obwohl man das bessere Team gewesen war und sogar noch hatte Powerplay spielen dürfen. Eine absolut unnötige Niederlage, die irgendwie zur Saison passt. «Mir händs klassisch vertublet.» Bei einigen Spielern flossen sogar ein paar Tränen. Es ist klar: Am liebsten hätte man den Ligaerhalt schon heute klargemacht. Was aber v.a. wurmt: Man hat sein Potenzial diese Saison überhaupt nicht ausschöpfen können. Spreiti hätte das Zeug, um in dieser Liga im gesicherten Mittelfeld zu landen. Doch immer wieder bremst man sich selber aus, wie in diesem letzten, sinnbildlichen Spiel gegen Regensdorf. Ein Tribünenbeobachter liess sich anschliessend wie folgt zitieren: «Ich frage mich noch jetzt, wie ihr dieses Spiel verlieren konntet!?» Story of our season. Gründe für die vielen bitteren Niederlagen gibt es aber schon: Fehlende Kaltblütigkeit und unnötige Eigenfehler. Diese gilt es schleunigst abzuschalten. Vielen Spielern fehlt oft auch der Mut («Eier zeige»). Natürlich spielen da auch das Selbstvertrauen und die Erfahrung eine Rolle. Und last but not least mangelte es hin und wieder an einem klaren Plan. Dies hat damit zu tun, dass Spreiti seit dieser Saison ohne Coach unterwegs ist. Es ist nicht zu unterschätzen, wie entscheidend dieser Faktor ist.
Nun muss man also in die Playouts. Wie schon 2017 (3:0 gegen Oensingen) und 2019 (2:1 gegen Semsales). Spreiti kann Playout! «Das letzte Spiel der Saison müssen wir gewinnnen», sagte Biasca doch so schön. Dieser wird auf die Playouts immerhin genauso ins Line Up zurückkehren wie Capitano Zwiefel und Kraftwürfel Meier. Da fehlte heute ein ganzer Block mit reichlich Talent. Um «das letzte Spiel der Saison zu gewinnen», muss Spreiti sich gehörig steigern und endlich den Finger aus dem A*** nehmen. Man hat nun 5 Wochen Zeit, sich vorzubereiten. Es hat viel zu viel Talent in diesem Team, um jetzt den Kopf in den Sand zu stecken. Auch ein euphorisierter 2.Liga-Gruppensieger kann mit diesem talentierten Team in einer Best-of-3-Serie in die Knie gezwungen werden. Man muss nur daran glauben. Einen Plan wird man sicher haben, da sind nun die Leader gefragt. Und ein Coach wird ebenfalls gefunden werden für diese Spiele, dafür sind die ehemaligen Warriors noch viel zu nahe am Team und lassen dieses bestimmt nicht im Stich. Spreiti muss nun – einmal mehr – zusammen stehen. #allizeme in diese Playoutserie! Dann kommts gut. «Kämpfe und siege!»
Allen Teams, die den vorzeitigen Ligaerhalt oder die Playoffqualifikation geschafft haben, gratulieren wir herzlich. Wir hoffen, euch nächstes Jahr wiederzusehen.
Die Playouts werden an den Wochenenden vom 18./19. März (Spiel 1) sowie 24.-26. März (Spiele 2+3) ausgetragen. Der Gegner ist noch nicht bekannt. Jede Unterstützung ist willkommen.