So, nun steht sie also kurz bevor. Die 7. Saison des STV Spreitenbach in der höchsten Kleinfeldliga der Schweiz. Das Magazin «Unihockey.ch» wagt in seiner neusten Ausgabe auf der hintersten Seite einen kleinen Ausblick auf die Saison (wie immer etwas Ostgruppen-lastig, aber wir wollen hier keine Polemik lostreten). Siehe Bild auf unserer Instagramseite.
Dies hat uns inspiriert, selber eine kleine (nicht ganz ernst gemeinte) Vorschau zu verfassen – und gleichzeitig die Erwartungen etwas zu dämpfen.
Im Magazin steht, Spreiti spiele mit anderen Teams um einen «Platz an der Sonne» (was wohl einem Platz in den Playoffs entspräche). Uns ehrt diese Prognose sehr und es ist auch eine Anerkennung der starken letzten Saison (Spreiti’s bislang beste Saison).
Ob wir aber um einen Platz an der Sonne spielen? Nun, bekanntlich hängt die Wintersonne ja etwas tiefer. Und die Unihockeysaison findet zum Glück im Winter statt.
Unser Ziel ist so banal und abgedroschen wie jedes Fussballer-Interview: Wir nehmen Spiel für Spiel.
Aber von Playoffs zu sprechen wäre vermessen, schliesslich lief die Vorbereitung alles andere als ideal. Wir haben kein einziges Training absolviert. Die Gründe dafür sind divers:
- Zuerst gönnten wir uns mal eine schöne lange Sommerpause mit viel BBB (Bier, Barbecue und Badehose), die Stimmung im Team war wegen des Verpassens der Playoffs derart schlecht, dass wir uns für mehrere Monate nicht mehr sehen wollten
- Als der Captain dann doch mal eine Teamsitzung einberief, artete diese in ein Saufgelage aus und wir erinnern uns deshalb nicht mehr an unsere Zielvereinbarungen
- Jegliche Transfers scheiterten leider, weil der Vereins-Kassier zu geizig ist
- Mehrere Routiniers haben uns ebenso verlassen wie alle unsere Coaches. Wir irren in der Halle (oder im Hallenbad, siehe unten) umher wie eine Gruppe herrenloser Strassenköter
- Die Verletzungshexe hat auch noch kurz in Spreiti vorbeigeschaut (dumme Kuh!), gute Besserung allen, die irgendwas am Auskurieren sind
- Die vielen Rumpfstabi-Übungen, die der Spielertrainer geplant hatte, sorgten dafür, dass alle plötzlich anderes vorhatten
- Die Jungen Wilden haben ausserdem Verpflichtungen wie Abschlussprüfungen, Militär, Teamausflug-Berichterstattung (kommt da noch was?) oder Bundesratsreislis
- Diverse Leute spürten nach Corona eine Reiselust und machten sich auf in die weite Welt, wir erhalten mehr Postkarten als Mitgliederbeiträge
- Weil wir das Testspiel gegen Zweitligist Derendingen verloren, waren wir wiederum so griesgrämig, dass wir uns erneut mehrere Wochen nicht sehen wollten
- Unser Praktikum beim lokalen Lacrosse-Club hat dafür gesorgt, dass mehrere von uns plötzlich lieber Lacrosse spielen statt Unihockey
- Torhüter sind in Spreiti absolute Mangelware (wenn du einen siehst, musst du es der Jagdaufsicht melden!) und/oder sehr verletzungsanfällig. Aber ist völlig egal, wir spielen sowieso lieber zu viert statt zu dritt oder zu zweit («Wie dehei…»)
- Zu allem Übel schifft es uns tatsächlich in die Halle. Wir haben beantragt, dass wir eine Saison lang in der Wasserball-Meisterschaft mittun können. Der Antrag wurde leider abgelehnt – die dulden da keinen Stockeinsatz… 😉
- Auf Cup hatten wir «kä Luscht», da sind die Spieldaten immer so kurzfristig erst klar (oder sind das jedes Jahr dieselben Daten? Keine Ahnung… - oh, die Büetzer Buebe spielen im Letzigrund!)
Spreiti hat aus all diesen Gründen in Absprache mit dem lokalen Bandensponsor Limmatbeck entschieden, vorerst kleinere Brötchen zu backen (höhö).
Mal sehen, was die Saison bringt. Nichtsdestotrotz sind wir natürlich sehr motiviert und freuen uns, wenn es endlich losgeht, am 18. September in Gossau – sogleich gegen den amtierenden Schweizermeister. Die AL Arena in Gossau ist sowieso in wunderbarer Erinnerung vom letzten Jahr, regelmässige Leser werden wissen, wieso 😊
Mit Danny J. Weber, Renato Nüesch und Sandro Nüesch haben sich immerhin drei langjährige Wegbegleiter dazu bereit erklärt, uns an den Meisterschaftsrunden zu betreuen. Merci Jungs!
Um noch kurz auf die 1. Liga KF im Allgemeinen zu schauen: Wir sind uns ziemlich sicher, dass White Horse Lengnau in der Westgruppe und Spreiti-Cupschreck UHC Elgg in der Ostgruppe ein Wörtchen um die Playoffs mitreden werden. Ansonsten dürfte es ausgeglichener zu und her gehen als auch schon. Wir sind sehr gespannt.
Titeltipp: Floorball Köniz holt das Double auf dem Klein- und Grossfeld.
Aber denkt dran: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt 😉
Bis bald in irgendeiner Turnhalle dieser Schweiz, bei Hotdog (mit way too much Ketchup) und schlechtem Kaffee! (Falls wir in Badehosen auftauchen, wisst ihr ja jetzt, wieso!)
Ach ja: Am Samstag #allizeme ins Seefeld, im Gegensatz zu uns «Schöggelern» steht unser Damen 1 im Ligacup 1/16-Final und trifft da auf den Vorjahres-Halbfinalisten Rüttenen. Vamos Ladies!
Euer Herren 1, STV Spreitenbach