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Unihockey: Die Herren werden ihrer Favoritenrolle gerecht und ziehen in die nächste Runde des Ligacups ein. Die Damen hingegen müssen sich einem wirbligen Gegner geschlagen geben.

Am Sonntag trafen die Spreitenbacher Herren (1. Liga KF) nach zwei Freilosen (und einem gelungenen Abstecher aufs Grossfeld) im Ligacup (für Laien: «Kleinfeldcup») 1/32-Final auswärts auf Floorball Albis (3. Liga KF). Beide Teams traten leicht dezimiert an, womit die Rollenverteilung schnell erzählt ist: Spreiti war hier klarer Favorit. Aber der Cup hat bekanntlich seinen eigenen Charakter. Der Start ins Spiel gelang Spreiti optimal: Nach nicht mal 2 Minuten stand es 2:0 aus Sicht des Favoriten. Geissmann und Zweifel hatten getroffen – beide sollten heute noch mehrmals reüssieren. Doch Albis gab sich kämpferisch und Spreiti wähnte sich in falscher Sicherheit. Der ungewohnte Boden half den Gästen zwar auch nicht, aber derart viele technische Unzulänglichkeiten und defensive Aussetzer wie in den ersten zwei Dritteln sich anhäuften, sind alleine damit natürlich nicht erklärbar. Da war man schlicht nicht zu 100 % bei der Sache. Albis holte den 2-Tore-Rückstand ziemlich schnell auf und konnte auch auf Capitano Nüesch’s 3:2 reagieren, das 3:3 fiel mit der Schlusssirene des 1. Drittels und war etwas glücklich. Aber die Zürcher hatten sich dieses Glück verdient. Das 2. Drittel war das beste von Albis und gleichzeitig das schlechteste von Spreitenbach. Albis legte 5:3 vor, Spreiti erhöhte die Pace und glich aus, liess dann wieder nach und Albis legte wieder vor. Dieses Spiel zog sich bis Mitte 3. Drittel und dem 11:11 von Andy «Kügi» Füglister so weiter. Dann war der Tank bei Albis, das zuvor eine Powerplaychance ungenutzt verstreichen liess, langsam aber sicher leer. Auch der bärenstarke Torhüter (Kompliment!) bekam Krampf-Erscheinungen und musste sich auswechseln lassen. Sein Ersatz war zwar hochmotiviert, doch mit einem Kniestich (beim Versuch, den Ball zu stibitzen) hinter dem Tor half er dem Team nicht, im Gegenteil: Er fing sich eine 2-Min.-Strafe ein, die Füglister, nach magistraler Vorarbeit von Nüesch, auszunutzen wusste. Das war das 16:11 und die endgültige Entscheidung. Spreiti spielte am Ende doch wieder souverän, liess Ball und Gegner laufen und nahm die Zeit von der Uhr. Michi Humbel liess den Goalie dann noch wissen, dass bei gewagten Ausflügen die «Buebetrickli»-Gefahr akut ist und markierte seinen wohl ersten Hattrick in der 1. Mannschaft. Eine Belohnung für eine beherzte Leistung – Humbel gibt sich zwar oft bescheiden und beansprucht in der Linie mit Geissmann/Hürlimann den defensiven Part für sich: Aber auch nach vorne hat «Himbu», wie er liebevoll genannt wird, durchaus was zu bieten und war ins muntere Kombinationsspiel perfekt eingebunden. Weiter so! Ausserdem gelang dem Schatzmeister des Vereins das wertvolle 10:10, womit er dem Team eine Runde Bier schuldet :-)

Spreiti siegte letztlich souverän mit 17:11. Das Resultat täuscht aber darüber hinweg, dass man sich fast 50 Minuten lang ziemlich abmühte. Albis kam zu viel zu vielen Abschlüssen, die von unseren Torhütern immer wieder mirakulös entschärft wurden. Das letzte Drittel aber war dann doch stark und so zieht man standesgemäss in die nächste Runde ein. Dort wartet mit Ramba Zamba ein Ligakonkurrent.

Damen: Gut gekämpft, schlecht belohnt

Die Damen wollten es am Montagabend in der heimischen Seefeld-Halle den Herren nachmachen und in die nächste Cuprunde einziehen. Mit Wild Goose Will-Gansingen wartete ein unangenehmer Gegner. Die Gänse sind wieselflink und offensiv stark. Defensiv allerdings sind sie anfällig. Und dies hätte Spreiti dank einer defensiv einwandfreien Leistung beinahe auszunutzen gewusst. Aber de Reihe nach: Spreiti hatte einen nervösen Beginn und fing sich gegen ein von Anfang an sehr wirbliges Wild Goose einen 0:2-Rückstand ein. Doch dann fing Patricia Meier einen Ball ab und vollstreckte eiskalt. Spreiti hatte eingestempelt. Bis zur Pause machten die Ladies dank einer markanten Leistungssteigerung aus einem 0:2 ein 3:2. Im 2. Drittel aber begann die Leidenszeit. Wild Goose drückte massiv aufs Tempo und kam zu vielen Chancen. Spreiti kämpfte und verteidigte leidenschaftlich und konnte sich hinten auf Rebekka Schmid verlassen, die das Spiel ihres Lebens machte! Unglaublich, was die Frau alles hielt. Sie war richtiggehend «on fire». Und auch Flavia Rüegger, die nach 30 Minuten den Job zwischen den Pfosten übernahm, sah sich angestachelt und hielt ebenfalls grossartig. Die Gänse verzweifelten fast. Hätte Spreiti die (nicht wenigen) Kontergelegenheiten in dieser Phase etwas kaltblütiger ausgenutzt, hätte man vielleicht eine Vorentscheidung herbeiführen können. Hätte, hätte, Fahrradkette. Kurz vor der 2. Pause fing sich das Heimteam doch noch 2 Gegentore ein und sah sich mit einem (an den Spielanteilen gemessen verdienten) Rückstand konfrontiert. Es galt nun, Ruhe und Zuversicht zu bewahren. Und siehe da: Nur 4 Minuten nach Wiederanpfiff traf Edeljoker Corinne Bauer – bei ihrem allerersten Einsatz an diesem Abend – ins Schwarze und glich das Spiel wieder aus. Spreiti war zurück! Wild Goose powerte jedoch weiter. Die Gänse machten zwar mehr oder weniger immer dasselbe, aber halt mit viel Tempo. Und weil Spreiti langsam aber sicher etwas müde wurde vom vielen Verteidigen, war man zweimal zu weit weg vom Gegenspieler und promt fanden die Gänse zweimal eine Lücke. 6:4 nach 50 Minuten. Doch auch Spreiti hatte nun viele Chancen. In dieser Phase klagte das Heimteam über etwas Pech, man traf zweimal die Torumrandung und einmal verfehlte man das leere Tor.
Es war nun also eine Reaktion gefragt. Und siehe da: Capitano Daniela Müller fasste sich ein Herz und erzielte den Anschlusstreffer. Die Freude war gross, währte aber keine 40 Sekunden, da stand es bereits 7:5. «Halb so wild, weiter geht’s!» So der Tenor auf der Bank und Spreiti versuchte wirklich alles. Gut 4 Minuten vor Schluss nahm der Coach sein Timeout und stellte – nachdem das in der Meisterschaft so gut funktioniert hatte – auf 4 gegen 3, also das Spiel ohne Torhüter. Doch am heutigen Abend wollte das nicht so recht funktionieren, u.a. auch deshalb, weil Wild Goose aggressiv störte und Spreiti damit Mühe bekundete. Die Gänse trafen noch ins leere Tor zum 8:5 und Spreiti lief auf dem Zahnfleisch. Die Spreitenbacherinnen versuchten es zwar weiter ohne Torhüter, kamen auch zu zwei, drei Abschlüssen, aber der Ball wollte nicht mehr rein. Und so siegte am Ende Wild Goose, nicht unverdient, und zieht in die nächste Cuprunde ein. Spreiti zeigte eine kämpferisch einwandfreie Leistung und kann (oder muss) sich nun auf die Meisterschaft konzentrieren.