Spreiti scheitert in der 1. Runde des Schweizer Unihockeycups (Grossfeld) an Basel United. Aber eigentlich vor allem am eigenen Unvermögen. In der Verlängerung gelang Basel der Siegtreffer. Der Traum vom Duell mit dem Cupfinalisten ist geplatzt.
Da liegt der Ball, vier Meter vor dem Tor. Der Torhüter am Boden. Shootingstar Lukas Zweifel, schon zuvor mit einem Tor der Extraklasse, muss backhand den Abschluss suchen. Wir schreiben die 1. Minute der Verlängerung. Die Zuschauer schreien auf, Zweifel schiesst … Doch leider geht sein Backhand-Schuss übers Tor. Entscheidung vertagt. Schneller Wechsel, Freischlag Basel. Ein harmloses Schüsschen von weit, weit weg kann der sonst überragende Mese Heymann im Tor der Spreitenbacher leider nicht festhalten. Der Ball springt einem Basler direkt vor die Füsse bzw. den Stock und da muss man dann auch technisch nicht allzu beschlagen sein um diesen in den Maschen zu versenken. Wie es der «Beppi» dann auch tut. Tor. Sieg Basel. Aus und vorbei.
Spreiti ab Drittel 2 tonangebend
Doch der Reihe nach. Am Freitagabend, 19. Mai, empfing Kleinfeld-Erstligist Spreitenbach im Seefeld den Grossfeld-Viertligisten Basel United zur 1. Runde des Schweizer Cups (Grossfeld). Wie so oft in solchen Erstrundenduellen war auch hier die Rollenverteilung klar: Da das technisch weitaus beschlagenere Kleinfeld-Team, dort das taktisch erfahrenere Grossfeldteam. Doch Spreiti hatte sich was einfallen lassen: Der ehemalige Grossfeld-Spieler und Spreiti-Topskorer Oli Brunner, seines Zeichen Unihockeyrentner und aktueller Minifeld-Weltmeister, konnte als Coach für den Grossfeldcup gewonnen werden. Er prügelte dem Team in nur einem Training und einem Testspiel eine 2-2-1-Defensivtaktik ein, die das auf dem Grossfeld völlig unerfahrene Team ziemlich gut umzusetzen wusste.
Spreiti begann jedoch nervös, mit vielen Fehlern im Spielaufbau. Basel hatte sich ebenfalls etwas einfallen lassen und versuchte die technischen Mängel mit (extrem) aggressivem Pressing wettzumachen. Und das klappte! (Chapeau vor der konditionellen Verfassung dieses Teams!) Spreiti hat auch auf dem Kleinfeld gelegentlich noch Mühe mit stark pressenden Gegnern – so auch auf dem Grossfeld. Basel ging in Führung und einzig dank Reto Putzi, der die ersten 30 Minuten das Tor hütete, stand es lange Zeit nur 1:0. Bis dem zweiten Spreitenbacher Block aus dem Nichts eine kleine Druckphase und daraus folgend der Ausgleich durch Hürlimann gelang. Doch ebendieser zweite Block war es auch, der im letzten Einsatz des Drittels etwas zaghaft verteidigte und den Gästen so mit der Sirene (!) den neuerlichen Führungstreffer ermöglichte. 2:1 für Basel zur ersten Pause. Fazit: Spreiti mit viel zu vielen Fehlern.
Coach Brunner war dementsprechend „leicht angefressen“ und sah sich in der Kabine dazu veranlasst laut zu werden. Die Standpauke tat offenkundig gut. Im zweiten Drittel gelang es Spreiti immer mehr, das Spieldiktat an sich zu reissen. Die Fehlerquote konnte zwar nicht ganz abgestellt, aber immerhin verringert werden. Basel war nur noch am Verteidigen und gelegentlich am Kontern.
Unter anderem auch dank mehreren Powerplay-Gelegenheiten gelang es Spreiti, das Spiel zu drehen und mit einer 5:4-Führung in die zweite Pause zu gehen.
Vorne hui, hinten pfui
Das Momentum war klar auf Seite Spreitenbachs und das Team powerte weiter. Vorne hui, hinten Pfui war jedoch die neue Devise – plötzlich reihte sich wieder Fehler an Fehler im Spielaufbau. Basel sagte Dankeschön und konnte zweimal ausgleichen. So ging es mit einem 6:6 in die Verlängerung. Absolut unnötig aus Spreitenbacher Sicht, man war klar das bessere (aber eben auch weniger effiziente und ganz klar fehlerhaftere) Team gewesen.
Und dann eben diese Verlängerung. Zweifel mit der Grosschance. Wechsel, Konter Basel – Stich ins Herz. Basel gewinnt. Totenstille an der Wigartestrasse.
So sehr hatte Spreiti geträumt vom Duell mit Rychenberg Winterthur in der 3. Runde. Der Cupfinalist im Spreitenbacher Seefeld – wie geil wär’s gewesen … Aber es hat nicht wollen sein. Ein Sieg wäre zumindest in dieser 1. Runde gegen Basel United absolut möglich, nein sogar ein Muss gewesen. Nun steht aber Basel, dank seinem erfolgreichen Pressing definitiv nicht unverdient, in der nächsten Runde. Und Spreiti kann und muss sich auf das Sommertraining und dann ab August auf den Kleinfeldcup konzentrieren. Dort hat man in letzter Zeit auch nicht allzu gut ausgesehen. Es gilt, es in diesem Jahr besser zu machen!
STV Spreitenbach - UHC Basel United 6:7 n.V. (1:2, 4:2, 1:2, 0:1).
Aufstellung Spreitenbach: Putzi / Heymann; Biasca, Irniger; Kolb, Füglister; P. Schori, Rom. Nüesch; P. Meier, Zweifel, Heer; Geissmann, Ren. Nüesch, Hürlimann; Ducret, Ardüser, Wyss. Coach: O. Brunner / A. Böll.