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Spreitis Herren 1 zeigt an der letzten Meisterschaftsrunde die beste Leistung der Saison. Fürs «Wunder» reichts nicht mehr ganz. Nun steht ein grosser Umbruch bevor. Eine allerletzte Einordnung.

«Wir sind hier, um Spass zu haben und um Merenschwand zu ärgern», so die klare Devise von Captain Zweifel und Coach Geissmann vor dem ersten Spiel der letzten Meisterschaftsrunde. Für diese hatte das Team eine 3-stündige Fahrt in die «Sonnenstube» der Schweiz (davon war allerdings wenig zu sehen) auf sich genommen. Es warteten mit Merenschwand und Lengnau II die härtest möglichen Brocken: der Tabellenzweite und -erste. Spreiti, selbst auf Rang 9 liegend vor der Runde, hätte ein kleines «Wunder» benötigt, um noch den rettenden 8. Platz zu erreichen und den Ligaerhalt zu schaffen, doch dazu später mehr. Der Fokus lag heute nämlich nicht darauf, sondern wie eingangs erwähnt auf dem Spass & dem Ziel, die Grossen zu ärgern.

Zuerst gings im ersten Spiel gegen Merenschwand, das noch um den Gruppensieg kämpfte. Doch nach einer überragenden Hinrunde läufts beim langjährigen Konkurrenten in der Rückrunde nicht mehr wie gewünscht. Nun gut, wer sind wir, so was zu beurteilen…😉 Nur so eine Feststellung. Spreiti war vom ersten Bully an richtig on fire. Geissmann, der sich für dieses Spiel als Coach zur Verfügung gestellt hatte (assistiert von Pasci Meier, beide bestritten dann gegen Lengnau noch ihr Abschiedsspiel), hatte die Mannschaft gut eingestellt und alle wollten nochmals zeigen, was in diesem Team steckt. Spreiti ging in Führung und war das bessere Team. Vor allem die Linie um Levin Wacker, Lukas Zweifel und Dario Wyss war überragend und stellte Merenschwand immer wieder vor grosse Probleme. Defensiv wurde hart und fleissig gearbeitet, doch ganz abstellen liessen sich die defensiven Mängel, die sich durch die ganze Saison gezogen hatten, nicht – allerdings wusste man ja noch einen Reto Putzi im Tor. In seiner allerletzten Runde hielt der bald 40-Jährige alles, was auf sein Tor geflogen kam. Grande, Putzi!

Spreiti führte zur Pause mit 3:1. Einige feine Anpassungen im taktischen Bereich und im Line Up waren nötig, um hier weiter dagegen halten zu können. Merenschwand warf nun alles rein, oft am Rande der Legalität, doch Spreiti nahm den Kampf an. Man ging gar 4:1 in Führung, weshalb das an Putzi verzweifelnde Merenschwand schon bald – wie vom Coachingstaff vorausgeahnt – auf 4 Feldspieler umstellte. Doch auch diese Massnahme half nur bedingt. Spreiti verteidigte fast alles weg und hielt den Ball oft auch gut in den eigenen Reihen. Das Spiel wurde nun jedoch enorm hektisch, was weder dem einen noch dem anderen Team half. Geissmann nahm sein Timeout, um kurzzeitig etwas Ruhe reinzubringen. Sein alter Freund Humbel musste sein Jäckchen (er war Ersatz, eigentlich) mehrmals aus-, an- und wieder ausziehen, da Geissmann ihn in die Schlacht werfen musste, wohlwissend um die defensiven Qualitäten des nun ebenfalls zurücktretenden Humbel. Doch nicht nur Humbel hielt die Knochen hin, sondern alle Spreitenbacher. Es war eine absolut geile Abwehrschlacht. Merenschwand verkürzte 30 Sekunden vor Ende auf 3:4 und witterte nochmals eine Chance (dass dabei nebst dem Goalie 4 Feldspieler auf dem Feld standen, entging dem Schiri leider, wofür er sich später entschuldigte, grosse Geste). Das anschliessende Bully ging verloren und Merenschwand lancierte nochmals einen Angriff. James Irniger setzte alles ein, was er hatte – was allerdings des Guten zu viel war. 2-Min-Strafe. Zu spielen blieben allerdings nur noch 2 Sek., eine «gute» Strafe, wie man sagen könnte. Der Freistoss musste in der Ecke ausgeführt werden und Spreiti schickte die zwei grössten Spieler aufs Spielfeld, um möglichst viel abdecken zu können. Die Uhren im Tessin laufen bekanntlich allerdings sowieso anders, was Merenschwand am eigenen Leibe erfuhr: kaum angepfiffen, hornte bereits die Sirene, zum Abschluss kamen sie nicht mehr… Spreiti nimmts natürlich gerne mit und holt einen für die Moral enorm wichtigen Sieg (4:3).

Schon jetzt darf festgehalten werden: was Spreiti an diesem Sonntag im Tessin zeigte, war die beste Saisonleistung. Und dies gegen die Top 2 der Liga. Wieso nicht immer so? Denn auch gegen Lengnau

zeigte man ein bärenstarkes Spiel. Spreiti ging in Führung, Lengnau glich aus, Spreiti ging wieder in Führung, Lengnau glich wieder aus. Das Spiel wog hin und her, war meist fair und technisch beide Teams auf gutem Niveau. Humbel machte einen Abgang «in style», verbuchte im allerersten Einsatz sogleich einen Assist (auf Hürlimann) und zog dann die Jacke an: «Das wars für mich.» (Nun gut, es war natürlich schmerzbedingt – wir wünschen gute Besserung. Danke, dass du nochmals auf die Zähne gebissen hast. Grande, Humbu!) Auch Pasci Meier und Geissmann skorten zum Abschied nochmals und Reto Putzi zeigte einige tolle Paraden und liess Lengnaus Topskorer beim Penaltyversuch «verzweifeln».

Spreiti ging gut 7 Min. vor dem Ende 6:5 in Führung und schnupperte am eingangs erwähnten «Wunder»: Würde man nämlich 2-mal gewinnen und Waltenschwil gleichzeitig hoch verlieren, wäre der Ligaerhalt noch möglich gewesen. Doch Lengnau spielte den Spielverderber und glich wieder aus. Beide Teams hatten noch Chancen, das Spiel für sich zu entscheiden, doch es blieb vorerst beim 6:6. Bis die Altstar-Truppe aus dem Surbtal gut 1 Min. vor Schluss doch noch eine Lücke fand. Spreiti gab natürlich nicht auf und versuchte es nochmals ohne Torhüter. Man kam auch zu Chancen, die Kugel wollte allerdings nicht mehr ins Tor. Lengnau brachte den Sieg über die Zeit und Spreiti kann sich damit trösten, dem Gruppenkrösus einen guten Fight geliefert zu haben.

Wir gratulieren dem Team aus Lengnau zum Gruppensieg. Die Surbtaler liessen Merenschwand hinter sich und kriegten gleich nach Spielschluss den Pokal überreicht. Nur jemandem aus dem sonst sehr sympathischen Team sei hier noch ein Rat ans Herz gelegt: Dem Gegner immer wieder absichtlich auf die Füsse zu stehen, dann aber bei einer kleinen, unabsichtlichen Berührung zu Boden zu gehen und noch minutenlang rumzuheulen und dessen Entschuldigung nicht zu akzeptieren, zeugt nicht von Grösse. Wer austeilt, muss auch einstecken können. Insbesondere mit ü30. Nimms dir doch zu Herzen, merci.

Spreiti verbleibt auf dem 9. Rang und wird sich kommende Saison in der 3. Liga KF messen (wo man zuletzt 2009/10 gespielt hatte). Ein Umbruch steht bevor, von den vielen Abschieden hatten wir es ja schon: Wir danken Reto Putzi für seinen langjährigen Einsatz und dafür, dass er sich von diversen Verletzungen immer wieder zurückkämpfte. Merci, Reto. Und auch Humbel gebührt ein riiiesengrosses Merci. Nicht zuletzt als Spassvogel in der Kabine war er unverzichtbar! Nicht zu vergessen ist Kraftwürfel Pascal Meier, der den Stock ebenfalls an den Nagel hängt. Danke, Pasci, für deinen Einsatz!! Du warst wie Lucky Luke: oft schneller als dein Schatten 😉 Auch ist unklar, wie es bei einigen anderen weitergeht. Aus dem jungen, talentierten Herren2-Team wird der eine oder andere nachrücken müssen. Und natürlich sucht das Team weiterhin einen Coach, Interessierte dürfen sich gerne beim Sportchef melden.

Last but not least: Das wars auch vom Schreiberling. Mein Tintenfass ist leer. Ich gebe den Stift weiter an die nächste Generation. Wäre cool, mal was von euch zu lesen, Boys. Bye-Bye! War mir eine Ehre.

#allizeme #hastalavista