Dem Herren 1 (bzw. dem «pinken Ballett») gelingt in und gegen Mellingen eine Art Befreiungsschlag. Doch schon im ersten Spiel hätte man einen Punkt verdient gehabt.
«Endlich» werden all jene Groupies gedacht haben, die unsere Aktuarin monatelang mit Fanpost dahingehend belästigt hatten, wo und wann bitteschön das Herren 1 wieder als «pinkes Ballett» aufmarschiere. (Gerüchterweise kam sogar Post aus dem Bündnerland) Ja, ja, die alten Auswärtstrikots - eben, pink -, sie sind kult. Sie trugen die 1. Mannschaft in der ersten Saison ihrer Existenz auch sogleich in die höchste Kleinfeldliga. Doch sie waren eben auch in die Jahre gekommen und gewisse Spieler hatten keines mehr oder waren ihm entwachsen (räusper), womit Spreiti seit längerem praktisch nur noch in klassisch-blau auflief. Und mit dem Schwund des Pinken kam auch der Schwund der Leichtigkeit. Angelehnt an das «weisse Ballett» (Real Madrid) tanzte Spreiti früher über die Felder dieser Unihockeyschweiz. Selbst das grosse Blau-Gelb Cazis und fast so grosse Regensdorf hatten uns früher wohlwollend als «pinkes Ballett» bezeichnet. Regelmässige Spielberichtleser (gibt’s die eigentlich?) werden registriert haben, dass das mit der tänzerischen Leichtigkeit der Vergangenheit angehört. Spreiti quält sich durch die Saison, spielt oft ganz passabel mit, verteidigt aber eher schlecht als recht und verliert dann auch noch die Geduld. Helfen sollten nun die nigelnagelneuen, wunderschönen pinken Auswärtstrikots. Das «pinke Ballett» ist zurück!!! (Danke an die Firma Gfeller & Käufeler aus Wettingen, die als Trikotsponsor amtet. Merci!)
Wackliger Tanz vs Wangen bei Olten (5:7)
Im ersten Spiel des Tages wartete mit Wangen der Drittplatzierte auf Spreiti. Ein sympathisches Team mit eher älteren Spielern. Spreiti drückte von Anfang an aufs Gaspedal, doch die besseren Chancen hatte Wangen, welches gar kein Interesse daran hatte, hier mit dem «pinken Ballett» mitzutanzen, sondern aus allen Lagen aufs Tor schoss. Anfänglich noch eher unpräzise, doch asbald waren ihre Visiere dann doch eingestellt und Spreiti kriegte dies zu spüren. Das Spiel wog hin und her, Spreiti hatte den Ball viel öfter, doch Coach Humbel sagte es treffend: «wir dürfen uns keinen einzigen Fehler erlauben, die nutzen das eiskalt aus…». Leider erlaubte man sich eben doch ein paar Fehler und so ging man mit einem 3:6-Rückstand zum Tee. Die neuen Trikots hatten noch nicht wie gewünscht beflügelt. Doch aufgeben kennt Spreiti nicht, schon gar nicht in pink. Man machte weiter Dampf. Das Spiel wurde nun ruppiger, beide Captains wurden mehrfach zum Schiri beordert, der bemüht war, die Gemüter zu beruhigen (weshalb Wangen pausenlos reklamierte, obschon in Führung liegend, bleibt ihr Geheimnis). Spreiti überstand ein Powerplay (Levin Wacker tanzte wie Jude Bellingham mit wehendem Haar durch die Wangener Hintermannschaft und hielt gefühlt 1:40 Min. lang den Ball, Wetlklasse!) und arbeitete (nicht tanzte) sich noch einmal heran. Im Powerplay und ohne Torhüter verkürzte die Schönwetter-Truppe auf 5:6. Wangen wankte - doch Wangen fiel nicht. Spreiti hätte Chancen gehabt, um hier auszugleichen (es wäre auch definitiv ein verdienter Punkt gewesen), doch es kam anders. Wangen traf ins leere Tore und klaute hier 2 Punkte.
Rock’n’Roll vs Mellingen (7:4)
Das zweite Spiel war sogleich das erste der Rückrunde. Spreiti traf - nun in blau spielend - auf das Heimteam Mellingen, gegen das man in der Hinrunde, trotz gefühlt 80 % Ballbesitz, 4:4-Unentschieden gespielt hatte. Auch heuer sollte es eine ausgeglichene Angelegenheit werden. Ja, das Spiel verkam sogar zum «Latten-Battle» (nein, das ist kein schlechter Porno): in Halbzeit 1 zählte der aufmerksame Schreiberling ein gerechtes 3:3-Lattenschuss-Unentschieden. Trotz diesem Belastungstest fürs Aluminium zeigte sich Mellingen in Durchgang 1 effizienter und nutzte Spreitis Fehler doch das eine oder andere Mal eiskalt aus. Reto Putzi, im Spiel zuvor von einem Wangener (ungestraft) angegangen, schied zur Pause mit Verdacht auf Gehirnerschütterung aus (gute
Besserung, Silberrücken!), wehrte aber trotz Brummschädel noch ein, zwei Bälle ab, gegen einige andere Geschosse war er jedoch macht- (oder sicht-?)los. Mese Heymann kam zu seinem Comeback (was ihm sogleich das MVP-Leibchen bescherte). Und Heymann hielt in Halbzeit 2 richtig stark. Doch der Reihe nach: Spreiti war mit einem knappen 1-Tore-Rückstand (bei Gleichstand im Latten-Battle) in die Pause gegangen. Nach dem Seitenwechsel riss man aber das Spieldiktat je länger, je mehr an sich und vermochte auszugleichen (und im Latten-Battle in Führung zu gehen, wuhu). Spreiti hätte definitiv genug Chancen gehabt, um das Spiel zu drehen, doch der Mellinger Schlussmann (und die Latte) stellten sich ihnen in den Weg (Klasse Leistung vom Torhüter). Aber auch Mese Heymann war hellwach, wenn Mellingen auch mal anklopfte und parierte souverän. So stand es noch bis gut 1:30 Min. vor Schluss 4:4 (das Hinspielresultat, richtig). Kurz davor hatten Spreitis Interimscoaches (wer sich verletzt, muss halt coachen, so sind die Regeln) noch das Timeout genommen und auf 2 Blöcke reduziert - und dann schäpperte es (aber so richtig) doch noch im Mellinger Tor! Luca «ich spiel hüt Abig au no en Ishockeymatch» Ardüser hatte (nach magistraler Vorarbeit von Hürlimann) einen wuchtigen Slapshot ausgepackt und den Mellinger Tormann staunend zurückgelassen (und auch die Latte hatte für einmal keine Abwehrchance). Rock’n’Roll statt Ballett!!! Spreiti führte hier 5:4 und hatte sich endlich, endlich, eeeeeeendlich für seinen enormen Aufwand, den es Spiel für Spiel für Spiel betreibt, belohnt! (Sagte ich schon «endlich»? Endliiiiich, Jungs!) War natürlich ein geiles Gefühl, doch Mellingen gab logischerweise noch nicht auf und zog den Torhüter. Levin Wacker und Michi Hürlimann entpuppten sich jedoch als Partycrasher. Ihnen gelangen noch zwei Empty Netter (seit wann können wir Empty Netter?) und so war die Messe dann gelesen und der Tanz getanzt und die Tore (mitsamt den malträtierten Latten) konnten im Geräteraum verstaut werden. Das «pinke Ballett» ist zurück und holt wichtige Punkte im Kampf um den Anschluss ans Mittelfeld. Weiter geht’s am 26. November in Merenschwand gegen Waltenschwil und erneut Wangen. Wir freuen uns. Vamos Spreiti!
Wir danken den Zuschauern, die extra für uns nach Mellingen gereist sind, um uns anzufeuern sowie dem Schiedsrichter für das Leiten der Partie (no Referee no game).
#eswirdwiedertanztinSpreiti