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Spiel 1 der Best-of-3-Serie zwischen Grosswangen und Spreitenbach geht vor einer tollen Kulisse an ein kämpferisches Grosswangen, welches sich in der Overtime durchsetzt (13:12 n.V). Spreiti hatte bis zur 59. Minute noch geführt. Irgendwann wird das Glück auf unsere Seite kippen.

Es war angerichtet in der Kalofenhalle in Grosswangen: Spreiti, welches mit dem Car angereist war, und Grosswangen liefen vor einer grossartigen Kulisse von über 300 Zuschauern in die «Arena» ein. Die beiden Teams duellieren sich in einer Best-of-3-Serie um einen Platz in der höchsten Kleinfeldliga der Schweiz. Spreiti spielt dort immerhin schon seit der Saison 2016/17 (inkl. zwei gewonnen Playout-Serien) und liebäugelte noch vor einem Jahr gar mit den KF-Playoffs. Doch das ist Schnee von gestern. Nun muss man sich gegen ein euphorisiertes Grosswangen wehren, welches zwar spielerisch nicht ganz mit Spreiti mithalten kann, dies aber mit Kampf, Leidenschaft und der individuellen Klasse einzelner Spieler wettmacht.

Spreiti erwischte einen Traumstart ins Spiel: Luca Ardüser brachte seine Farben schon nach wenigen Sekunden in Führung. Dann lernten wir gleich zu Beginn, dass Grosswangens Topskorer mit der Nummer 46 überhaupt nichts von Fairplay hält: Berührt man den Ball ganz klar als letzter - alle in der Halle (ausser der Schiedsrichter) hatten das gesehen, der Ball ging dem jungen Herrn an den Kopf und von da raus -, dann hat man in unserem Sport die Grösse, dies anzuzeigen oder den Ball dem Gegner zuzuspielen. So läuft das im Unihockey. Ansonsten kann man zum Fussball gehen. Der Grosswangener pfiff aber wie erwähnt aufs Fairplay, führte den Freistoss schnell aus (die sich aus der 1. Liga KF das Fairplay gewohnten Spreitenbacher waren noch völlig unsortiert und staunten Bauklötze) und bediente seinen Mitspieler, der nur noch einzuschieben brauchte. Ein Tor mit ganz viel Beigeschmack, umso mehr, weil es noch bejubelt wurde wie ein Siegestreffer. Grosswangens Topskorer bewies dann auch im Fortlauf der Partie immer wieder, dass er zwar sehr viel spielerische Klasse hat (darf man neidlos so anerkennen), aber dafür menschlich (leider) ziemlich wenig (mehrfaches Nachschlagen gegen den Torhüter, Trashtalk, kleine Fouls im Rücken des Schiedsrichters, Jubeln vor der gegnerischen Bank…). Doch er braucht dies offenbar, um auf Betriebstemperatur zu kommen.

Wie dem auch sei – zurück zum Spiel: Die beiden Teams wechselten sich munter ab mit Druckphasen. Mal dominierte Grosswangen, mal Spreiti. Grosswangen ging 3:1 in Führung, doch Spreiti drehte das Spiel bis zur ersten Pause und ging mit einem 2-Tore-Polster zum Tee.

Die Zuschauer kriegten ein tolles Spiel zu sehen, mit vielen Toren, viel Tempo, vielen Strafen. Jedes (!) Powerplay wurde ausgenutzt, auf beiden Seiten. Beide Teams haben die Klasse, um in der 1. Liga KF mitzuspielen, so viel steht jetzt schon fest. Über 3 Linien scheint Spreiti das etwas bessere Team, aber auf dem Kleinfeld reicht oft eine starke Linie, um Spiele zu entscheiden. Es war dann auch Grosswangens Toplinie, die für 10 der letztlich 13 Tore verantwortlich war, wohingegen bei Spreiti alle 3 Linien skoren konnten (wobei dann doch Topskorer Hürlimann am öftesten skorte). Darauf gilt es aufzubauen. Spreiti führte auch zur zweiten Pause (10:9) und auch noch 1 Minute vor Schluss (12:11), nachdem Geissmann mit einem Doppelpack das Spiel (einmal mehr) gedreht hatte. «Deine Zeit wird kommen», war ihm noch von Edelfan und Schweizermeister Otti mit auf den Weg ins 3. Drittel gegeben worden. Und siehe da. Doch es sollte nicht die letzte Wende gewesen sein: Grosswangen zog den Torhüter und schaffte (nachdem zuvor Meier und Hürlimann den Empty Netter leider knapp verpasst hatten) tatsächlich noch einmal den Ausgleich. So ging dieses packende Spiel in die Verlängerung. Dort bewies Grosswangen Mut, indem es erneut den Torhüter zog. Wacker, der zuvor ein tolles Spiel mit vielen Ballgewinnen und zwei Toren gezeigt hatte, stellte einem Grosswangener das Bein und wanderte auf die Strafbank. Und es kam wie es kommen musste: Im Powerplay reüssierte erneut K. Hodel und entschied dieses spannende und emotionale Spiel

zugunsten des Heimteams. Die Luzerner jubelten, als hätten sie die Serie gewonnen. Doch Spreiti weiss aus der Vergangenheit: Es gilt, 2 Spiele zu gewinnen.

Man wird nun die Lehren aus diesem Spiel ziehen, wird sich der etwas gewöhnungsbedürftigen Linie des Schiedsrichters anpassen müssen (gilt natürlich für beide Teams) und auch können und im Heimspiel mit voller Wucht zurückzuschlagen versuchen. Irgendwann muss das Glück auf unsere Seite kippen, wenn wir weiter versuchen, positiven Spirit zu behalten, zu kämpfen und zu ackern und an unsere Chance glauben. Zu oft fiel der Ball diese Saison für die Gegner (natürlich war das oft auch schlecht verteidigt, keine Frage). Unsere Zeit wird kommen. Voraussetzung Nummer 1 wird sein, weniger Strafen zu nehmen. Voraussetzung Nummer 2 (noch) mehr Ballbesitz. Dann kommt’s gut. Wie steht’s so schön auf dem Unterarm von Stan Wawrinka? «Ever tried. Ever failed. Try again. Fail again. Fail better» - wobei «fail» hier natürlich ein Heimsieg sein soll ;-) Wir werden bis zum letzten Pfiff des Schiedsrichters kämpfen. Vamos Spreiti!

Ein grosses Danke geht an alle Fans, die uns vor Ort unterstützt haben und an die beiden Coaches Grubenmann und Weber, die uns über diese ganze Serie (und hoffentlich zum Ligaerhalt) coachen werden. Danke Boys!

Nächsten Samstag geht’s weiter, 11:00 Uhr ist Anpfiff im Seefeld. Kommt vorbei und schreit das Herren 1 zum Sieg! #allizeme Gelingt der Ausgleich in der Serie, würde das 3. (und dann definitiv entscheidende) Spiel am Sonntag, um 16 Uhr in Grosswangen über die Bühne gehen. Man kann sich via Aktuar für den Car anmelden.