Das Herren 1 verliert das «Battle um die Playoffs» ultraknapp, schafft jedoch den Ligaerhalt und wird im Herbst schon die 7. Saison in der höchsten Kleinfeldliga in Angriff nehmen. Mit dem vorzeitigen Saisonende kam die Zeit, Abschied zu nehmen von diversen Vereins- und Teamlegenden. Ein legendärer Teamevent darf erwartet werden (no pressure Putzi!). Wer unser Coach werden möchte, darf sich beim Sportchef melden.
Battle um die Playoffs: Spreitenbach vs Niederwil 3:4
Aufgrund der verwirrlichen Covid-Tabelle mit dem Punkt-pro-Spiel-Koeffizient war die Ausgangslage vor den letzten zwei Quali-Spielen für viele Teams etwas unübersichtlich. Klar war für Spreitenbach: Sowohl die Playouts (Low 2) wie auch die Playoffs (Top 4) wären theoretisch noch möglich gewesen. Doch schon als Spreiti am Spielort ankam, stand fest: Der Ligaerhalt ist geschafft. Und damit das Saisonziel erreicht. Zum zweiten Mal nach 2017/18 schafft Spreiti (in einer zu Ende gespielten Saison) den Ligaerhalt vorzeitig. Gewiss: Dass vier Spiele nicht ausgetragen wurden (Saisonunterbruch wegen Omikron), kommt den Spreitenbachern etwas entgegen. Doch der Ligaerhalt ist bestimmt ein verdienter Lohn für eine – von der ersten Meisterschaftsrunde einmal abgesehen (siehe Interview weiter unten, wo Sandro Nüesch nochmal den Finger in die Wunde hält… 😊) – sehr starke Saison. Es würde am Ende auch die bisher beste Platzierung in der höchsten Kleinfeldliga werden. Gratulation ans ganze Team!
Aber nun zum «Battle um die Playoffs»: Niederwil und Spreitenbach (übrigens beide gleichzeitig, nämlich 2016, in die 1. Liga KF aufgestiegen) lagen vor der Runde punktgleich auf Rang 5. Weil Regensdorf schwächelte, öffnete sich ein Türchen für die Playoffs. Die St. Galler spielten am Vormittag Unentschieden gegen Bäretswil, womit die Ausgangslage offen blieb. Hätte Spreiti in die Playoffs gewollt, hätte gegolten: Verlieren verboten. Gewinnt nämlich Niederwil, sind sie in den Playoffs. Doch Spreiti schritt ohne Druck zur Tat. Klar: So nahe war man noch nie an den Playoffs und es wäre logischerweise nice-to-have gewesen. Aber die Coaches betonten es nochmals: «No pressure.» Und so kam Spreiti dann auch aufs Spielfeld – unbeschwert. Die Aargauer dominierten die erste Halbzeit, oder zumindest die Startviertelstunde. Durch Tore von Capitano Nüesch und Geissmann (auf Assist von Dario Wyss bei seinem allerersten Saisoneinsatz!) ging man 2:0 in Führung. Niederwil war damit gar noch gut bedient, Spreiti hätte höher führen müssen. Doch dann unterliefen den Spreitenbachern mehrere Fehler oder Missgeschicke und Niederwil nutzte das prompt aus und führte plötzlich 3:2. Ein sehr unglücklicher Spielverlauf für das eigentlich stark spielende Spreiti. Jungspund Levin Wacker konnte das Spiel wieder ausgleichen. Doch nach einem weiteren Fehler in der Spreitenbacher Defensive ging Niederwil, das nun etwas stärker wurde, wieder in Führung. Spreiti hatte hier jedoch weiterhin mehr vom Spiel. Man scheiterte mehrmals am Torhüter oder am eigenen Unvermögen. Trotz mentaler Vorbereitung gelang es nicht, effizienter zu werden. Etwas, was es künftig anzuschauen gilt. Ungefähr fünf Minuten vor Schluss mischte sich leider auch noch der Unparteiische ins «Battle um die Playoffs» ein, indem er eine 2-Min-Strafe aussprach, die schlicht keine war, da war man sich nach dem Spiel in beiden Lagern einig. Doch halt: Das Spreitenbacher Boxplay ist und bleibt top. Die Box killte das Powerplay und es blieben noch über drei Minuten für den Ausgleich. Zeit, den Torhüter rauszunehmen. Leider aber machte sich beim 4-gegen-3 erstmals die Absenz der drei Routiniers Bibi Biasca (auch bekannt als «der härteste Slapshot der Liga»), Andy Füglister (seine Edeltechnik geht oft etwas in Vergessenheit) und Topskorer Hürlimann bemerkbar. Ohne diese drei kam das Spiel ohne Torhüter nie richtig in die Gänge. So gelang es leider nicht mehr, das Spiel nochmals auszugleichen. Niederwil siegte hauchdünn mit 4:3 und feiert die 2. Playoff-Qualifikation nach 2019. Herzliche Gratulation! Es muss jedoch festgehalten werden: Dieses Spiel hätte Spreiti gewinnen können, ja müssen. Allerdings darf ebenfalls festgehalten werden: Es fehlten mit den drei Obengenannten sowie «Speedy Gonzalez» Pasci Meier vier arrivierte Stammkräfte. Das Kader wurde, wie schon zu Saisonbeginn, ergänzt mit den beiden Nachwuchsspielern Cyrill Meier und Marius Zurkinden. Ausserdem feierte Ex-Spreitenbacher Cedu Heer sein Comeback. Der sympathische Derendinger wurde kurzfristig mit einer Doppellizenz ausgestattet. Er zögerte keine Sekunde, als er angefragt wurde. «Das ist mir eine Ehre.» Danke, Cedu! Und ein Gruss nach Derendingen. Wir wünschen dem «Farmteam» einen guten Saisonschlussspurt in der 2. Liga KF. Cedu spielte, wie früher, an der Seite von Kumpel Humbel und machte ein sehr gutes Spiel. Defensiv liess diese Linie so gut wie nichts zu. Nach vorne fehlte etwas die Kaltschnäuzigkeit, Ansätze waren aber erkennbar. Mit ein paar Trainings mehr hätte uns Cedu aka «Sommertraining-Schwänzer weil das rote Lämpchen leuchtet» womöglich in die Playoffs geschossen. Nun, es hat nicht wollen sein. Trotzdem Danke an ihn und auch an Marius und Cyrill, die ebenfalls sehr fleissig waren und ein gutes Spiel machten, für euren Einsatz! Das Herren 1 beweist einmal mehr, dass man, obwohl man in der höchsten Liga spielt, durchaus gewillt ist, den Nachwuchs zu fördern und behutsam ins Kader zu integrieren. Vorbild dürften Wacker und Sanchi sein, die mittlerweile absolute Stammkräfte sind – mit noch nicht einmal 20 Jahren. Auch das verdient ein Kompliment. Weiter so, Jungs!
Im zweiten Spiel traf man in einer für beide Teams völlig unbedeutenden Partie auf die Rumpeltruppe aus dem Zürcher Oberland (wir wussten gar nicht, dass wir uns auf eine Partie Ringen geeinigt hatten). Da wurde gezerrt und gehalten, als ginge es um einen Eckball in der Nachspielzeit beim WM-Finale. Erst später erfuhren wir: In Hinwil trainieren der Ringer-Club und der Unihockey-Club eben gemeinsam. Positiv könnte man aber auch sagen: Mit diesem ruppigen Stil zog uns das Heimteam im vom Schiedsrichter laufen gelassenen Rahmen den Zahn. Clever! Spreiti vergass, Unihockey zu spielen und machte munter mit im Ring- und Foul-Festival. Eine grausame Partie für jeden Zuschauer, da müssen wir uns für das Gebotene entschuldigen. Spreiti verliert diese Kehrauspartie mit 1:4. Damit schliesst man die Saison auf Rang 7 ab. Eigentlich schade: Die zurücktretenden Jungs hätten einen schöneren Abschied verdient. Mehr dazu unten.
Rang 7 ist trotzdem die bislang beste Rangierung für Spreitenbach in der 1. Liga KF. Und im Herbst wird das Team bereits die 7. Saison in der höchsten Liga in Angriff nehmen.
Abschied von gleich vier Legenden ☹
Nicht mehr dabei sein werden dann unsere beiden langjährigen Coaches. Sandro Nüesch (nach vier Saisons) und Marco Grubenmann (nach unglaublichen 11 Saison, also einem Jahrzehnt als H1-Coach) ziehen sich zurück. Einen Nachfolger gibt es bislang nicht. Wer Interesse oder einen Tipp hat, darf sich gerne bei unserem Sportchef melden!!😊
Es gilt, Sandro und Gruebi für ihren langjährigen Einsatz schlicht und einfach DANKE zu sagen.
Selbes gilt für zwei weitere Spreiti-Legenden. Traurig, aber wahr: Capitano Renato Nüesch beendet seine Aktivkarriere («als Notnagel stehe ich noch zur Verfügung», liess er jedoch verlauten). Und mit ihm geht auch Andy «Kügi» Füglister in Unihockey-Pension ☹ Sie beide waren gegen Ende der Karriere auch immer mal wieder geplagt von Verletzungen. Zu allem Übel verpasste Füglister krankheitshalber auch noch die Abschiedsrunde. Noch so gerne hätten wir ihm zum Abschied noch eine Playoffserie geschenkt! (Es hat nicht wollen sein…) Sorry, Kügi! Auch Kügi und Capitano Nüesch gilt es DANKE zu sagen für über 15 Jahre, die sie ihre Knochen für die 1. Mannschaft hingehalten haben. Gestartet in den Niederungen der 3. Liga und zum Ende fast noch in die Playoffs der Kleinfeld-Elite. Nicht zuletzt auch dank eurem Talent und Einsatz. Merci, Boys!
Nüesch’s Nachfolge als Capitano scheint mit Zweifel, einem geborenen Leader auf und neben dem Platz, schon bereit zu stehen.
Die beiden Nüeschs und insbesondere Grubenmann waren dann in der Garderobe auch den Tränen nahe, als es galt, sich zu verabschieden. Wie kitschig wäre das gewesen, hätten sie ihre Karrieren in den Playoffs beenden können. (Es hat nicht wollen sein…)
So mussten sie halt schon diesen Sonntag beim Medienchef antraben. Hier geht es zum Abschiedsinterview mit Gruebi, Sandro und Renato (inkl. Untertitel):
https://fb.watch/baeZoFlnQb/
Teamevent verspricht emotional zu werden
Der Druck liegt nun ganz bei Goalie-Legende Reto Putzi (der intensiv und gezielt an seiner Athletik arbeitet und noch ein Jahr anhängt, we love the spirit!). Er ist es, der den nächsten H1-Teamevent zu organisieren hat. Dort sollen Gruebi, Sandro, Kügi und der Capitano gebührend verabschiedet werden. The pressure is on, Putzi! It’s gonna be legen… wait for it… dary! Und ein wenig emotional dürfte es dann auch nochmal werden.
Der Schlusssatz gehört hier Gruebi, der sein berühmtes «Reframing» anwandte (man soll immer versuchen, das Positive zu sehen): «Ich glaube, es ist Zeit für etwas Neues. Und ich sehe, dass es funktioniert.» Mal schauen, was die Zukunft bringt!
Nach den Abschiedsvoten, Umarmungen und Tränen wohnte das Team mit einem kühlen Blonden noch der spannenden Partie zwischen Cazis und Lengnau bei. Unsere Fast-Nachbarn aus Lengnau, vor der Saison noch Playoff-Kandidat, brauchten unbedingt einen Punkt, um sich den Ligaerhalt zu sichern und die Playouts zu vermeiden. Dank einem Last-Minute-Ausgleichstreffer schafften es die Surbtaler tatsächlich noch, sich zu retten. Herzliche Gratulation.
Das Herren 1 verabschiedet sich in die «Sommer»-Pause. Wir drücken den anderen Spreitenbacher Teams für den restlichen Saisonverlauf die Daumen. Never give up! Vamos Spreiti! #allizeme!