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Spreitenbach spielt phasenweise gutes Unihockey, wird aber von einem spielfreudigen Regensdorf mit einem Hexenmeister im Tor und einem brutal effizienten Kulm in die Knie gezwungen. Da hats noch Luft nach oben!

Am ersten Spieltag der neuen Saison trafen sich die Kleinfeld-Erstligateams der Ostgruppe in Merenschwand - ausgerüstet mit Zertifikat, wie dies mittlerweise Pflicht ist. Immerhin darf unter diesen Umständen gespielt werden - endlich wieder!

Spreitenbach traf zum Saisonauftakt auf Regensdorf, eine Art “Lieblingsgegner”, schaut man sich die Historie an. Gegen die Zürcher weist das stets eher in den hinteren Tabellenregionen angesiedelte Spreitenbach eine positive Bilanz aus. Was auch nach der gestrigen Niederlage (noch) so bleibt. Aber Regensdorf hat offenkundig im physischen Bereich gearbeitet und durfte vor allem auf einen bärenstarken Rückhalt im Tor zählen. Aber der Reihe nach: Spreiti startete verhalten, Regensdorf machte viel Druck und ging verdient in Führung. Nach einigen Minuten fand auch das pinke Ballet den Tritt und es entwickelte sich ein ausgeglichenes und durchaus attraktives Spiel mit Chancen hüben wie drüben. Regensdorf hatte Probleme mit dem Visier, schoss doch erstaunlich oft nebens Tor. Spreitenbach hatte hingegen Probleme mit der Genauigkeit - oder aber verzweifelte an der gegnerischen Defensive (die viele Schüsse blockten) oder spätestens am gegnerischen Torwart, der beste Mann auf dem Platz. 7 Minuten vor Schluss führte Regensdorf 4:1 und Spreitenbach stellte auf 4-gegen-3. Das wollte erst auch nicht recht klappen, die Zürcher trafen ins leere Tor zum 5:1. Doch dann nahm das Überzahlspiel Schwung auf. Innert 20 Sekunden stellte Spreiti auf 5:3 und Regensdorf wurde sichtlich nervös. Der Coach der Zürcher nahm sein Timeout, doch Spreiti war nun am Drücker. Das 4-gegen-3 funktionierte am heutigen Tag ziemlich gut - allerdings ging man viel zu verschwenderisch mit seinen Chancen um. Oder aber scheiterte - Sie ahnen es - am gegnerischen Schlussmann, diesem Teufelskerl. Spreiti versuchte zwar alles und machte das auch gar nicht allzu schlecht, konnte jedoch nicht mehr reüssieren. So siegte Regensdorf mit 5:3 und dies nicht unverdient. Regensdorf hatte vor allem in der 1. Halbzeit ein horrendes Tempo angeschlagen. Mit dem Kreuzen hatte Spreiti zu Beginn noch etwas Mühe. Das ziemlich aktive Sperren der Zürcher werden die Unparteiischen im Laufe der Saison noch durchschauen. Trotzdem Hut ab vor der Leistung, insbesondere des Schlussmanns, der Regensdorf am Ende den Sieg festhielt.

Leistungsabbau gegen Kulm

Im zweiten Spiel (das ist ja das Gute im Kleinfeldunihockey, man hat immer sogleich die Chance für eine Reaktion) traf Spreiti im Derby auf das altbekannte Kulm. Auch die Tigersharks hatten ihr erstes Spiel verloren und beide Teams wollten unbedingt den Sieg. Spreiti hatte zwar vermehrt den Ball und übte zu Beginn viel Druck aus, war aber einmal mehr zu wenig effizient. Und das war genau der Unterschied. Die Sharks (die aber auch viel zu viel Platz hatten, da stimmte in der Spreitenbacher Defensive längst nicht alles) zeigten sich unglaublich effizient. Gefühlt war jeder Schuss ein Tor und jeder springende Ball sprang zu den Haien. Aber dieses Glück erzwangen sie auch. Spreiti verlor gegen Ende der ersten Halbzeit etwas die Beherrschung, was vom Coachingstaff aber in der Pause sofort korrigiert wurde. Im Gegensatz zu Kulm, das sich - trotz Führung - ununterbrochen über den (starken) Schiedsrichter enervierte, versuchte Spreiti wieder, sich aufs Spiel zu konzentrieren. Dies gelang jedoch nicht optimal. In der Defensive schlichen sich einfach viel zu viele Fehler ein. Zur Pause lag man 3:6, später gar 4:8 zurück. Erneut stellte man früh auf 4 gegen 3. Es war schon zu sehen, dass man dies oft angeschaut hatte. Das 4 gegen 3 scheint zu funktionieren und kann eine Waffe werden im Laufe der Saison. Was noch fehlt sind die Snipers. Spieler, die ohne lang zu fackeln das Spielgerät einfach im Netz unterbringen. Man kam zwar auf 6:8 heran, kassierte aber auch noch einige Empty Netters und vergab vorne reihenweise Chancen. Am Ende stand ein 13:8 für die Sharks auf der Tafel, die sich über den ersten Saisonsieg freuen durften. Spreiti beisst sich an den Haien die Zähne aus (was auch andere noch tun werden) und bleibt zum Saisonstart ohne Punkte. In zwei Wochen geht’s weiter. Doch letztendlich war die Freude grösser, endlich wieder mal gespielt zu haben. Die Punkte kommen dann automatisch, wenn man weiter so hart arbeitet.

Die Captains beider Teams liefen übrigens mit Regenbogen-Armbinden auf, als Zeichen des Respekts und gegen Homophobie. Grossartige Geste - Danke!