Die Herren des STV Spreitenbach zeigen ein tolles Spiel als Aussenseiter auf dem Grossfeld (3:8), als Favorit im Ligacup wird dann eher „gemurkst“, aber: Hauptsache eine Runde weiter. Die Torhüter entschärfen gleich drei Penaltys.
Vergangenen Freitag, 11. September, durften Spreitis Herren das erste Heimspiel der Saison austragen. Es sind sonderbare Zeiten: Da steht nun ein Tisch vor der Halle, wo die Kontaktdaten aller Zuschauer aufgenommen und diese an die Maskentragpflicht erinnert werden. Dennoch kamen 50 Zuschauer ins Seefeld, um sich das Grossfeld-Cupspiel anzusehen. Spreiti (1. Liga KF) traf auf den TSV Deitingen, seineszeichen in der 1. Liga GF (dritthöchste Liga) aktiv, letztes Jahr noch mit dem durchaus bekannten Namen Mucha im Kader und so oder so eindeutig Favorit. Aber Spreiti spielte rotzfrech auf. Die schnelle Führung der Gäste vermochte Capitano Nüesch mit einem Freistosshammer auszugleichen. Das erste Drittel war sehr ausgeglichen, Deitingen war etwas kaltschnäuziger und nahm eine 3:1-Führung mit zum Tee. Nach der Pause war der Favorit zwar klar tonangebend, aber wenig zwingend. Spreiti hielt gut dagegen, aber nach vorne gelang nur sehr wenig. Das schon etwas in die Jahre gekommene Torhüterduo hätte man mit mehr Schüssen eindecken sollen. Leider verschoss man auch noch einen Penalty und so ging Deitingen mit einem 5:1 in die zweite Pause. Im letzten Drittel traute Spreiti sich wieder etwas mehr zu und mit Körperpräsenz hielt man dagegen und verdiente sich so den Respekt des Favoriten. Dem gelangen noch drei Tore, Spreiti reüssierte aber auch noch 2-mal, es hätten auch noch eines oder zwei mehr sein dürfen. Hätte man statt 13 Feldspielern drei komplette Blöcke gehabt, hätte man vielliecht noch etwas mehr Dampf machen können gegen Ende des Spiels. Hätte, hätte, Fahrradkette. Trotzdem: Toll gekämpft, aber der Favorit setzte sich am Ende verdientermassen durch. Endresultat: 8:3 für Deitingen. Danke für den fairen Cupfight!
Ligacup: Hauptsache eine Runde weiter
Am Sonntag dann waren die Vorzeichen umgekehrt: Spreiti (1. Liga KF) war gegen Mutschellen (4. Liga KF) haushoher Favorit. Diese Rolle konnte man nicht leugnen. Man wollte mit 4 Linien ein hohes Tempo anschlagen und Haudegen Füglister einen Sieg zum Geburtstag schenken. Letzteres gelang – wenn auch alles andere als souverän. Die ersten fünf Minuten liefen so, wie man sich das vorgestellt hatte: Spreiti schlug ein hohes Tempo an und der Gegner war mit diesem überfordert. Doch nach dem 2:0 gab es „einen Bruch im Spreitenbacher Spiel“, wie ein Zuschauer nach Spielende fachsimpelte. Er hatte nicht Unrecht. Mutschellen vertraute auf seine einzigen Waffen: Kontern und Antrittsstärke sowie Schüsse aus allen Lagen. Es entwickelte sich ein Hin und Her, wie es der Favorit hatte vermeiden wollen. Spreiti verteidigte phasenweise miserabel. 5:5 stand es kurz vor der Pause und die Coaches musste alle Register ziehen: Das 4vs3 wurde aufs Feld geschickt und mit dem guten alten Zesiger-Move (Insidern bekannt) gelang immerhin noch die Pausenführung. Es blieb fortan ein „Geknorze“. Der Aussenseiter spielte gut, wenn auch das Mutscheller Fallobst Hochsaison hatte. Sie setzten immer wieder Nadelstiche und verhauten (zum Glück für Spreiti) gleich mehrere Konter nebens Tor. Überdies verschoss Mutschellen gleich drei (!) Penaltys – oder anders gesagt: Putzi (2) und Heymann (1) hielten drei Penaltys: Bravo! Die Torhüter sind sowieso von der Kritik auszunehmen: Sie hielten, was es zu halten gab. Die Feldspieler besonnen sich ab Spielhälfte zwar wieder auf gepflegtes Unihockey und hatten ein klares Chancenplus. Man deckte den starken gegnerischen Torwart mit sehr vielen Schüssen ein. Aber das pinke Ballet war im Abschluss schlicht zu inkonsequent. Viel zu viele Schüsse kamen zu zentral aufs Tor oder blieben im Block hängen. Da
muss man nächsten Sonntag (Meisterschaftsstart) unbedingt mehr draus machen. Gegen Mutschellen reichte es dennoch zu einem verdienten, aber erknorzten 10:7-Sieg. Irgendwie eine Runde weiter gemogelt. Am positivsten waren der freche Penalty von Simone Sanchi, der sich somit ebenso wie Levin Wacker als Torschütze eintragen liess, womit beide von den A-Junioren neu ins Fanionteam eingebauten Nachwuchstalente reüssierten, sowie das Boxplay (souverän runtergespielt) und die Schlussminute, als man nach dem Empty Netter zum 10:7 das Bully gewann und die letzte Minute einfach souverän und humorlos runterspielte. Wie gesagt: Hauptsache eine Runde weiter! Danke dem UHC Mutschellen für die Gastfreundschaft und das faire Spiel – ihr habt eure Haut teuer verkauft!