Eine Legende sagt Tschüss. Nach über 20 Jahren in verschiedenen Leitertätigkeiten im STV Spreitenbach, zuletzt 9 Jahre als Coach der Damenmannschaft, geht Hansi Elsener in den Unihockey-Ruhestand. Danke Hansi! Das Damen 1 bezahlt viel Lehrgeld und beendet die Saison auf Rang 9.
Es wäre der (fast) perfekte Abschluss gewesen: Ein wunderbar herauskombiniertes Tor durch Capitano Daniela Müller mit dem Schlusspfiff. Leider aber ertönte die Sirene hauchdünn vor dem Treffer, weshalb dieser nicht mehr zählte. An der Niederlage hätte das wahrlich nichts mehr geändert. Coach Hansi Elsener hätte einen Sieg verdient gehabt zum Abschied. Doch nicht jeder Abschied ist kitschig. Immerhin hat ihm seine Damenmannschaft im Jahr zuvor doch endlich noch einen Gruppensieg (mehr dazu unten) beschert und eine (leistungsmässig) starke erste Saison in der 2. Liga, in der man hartes Brot zu essen hatte. Hansi verlor jedoch nie seine positive Art und trieb die Damen stets weiter an. Sie dankten es ihm mit einem emotionalen ersten Saisonsieg an seiner allerletzten Heimrunde. Diesen Sieg wird er nie vergessen.
Zuerst zum Sportlichen: Das Damen 1 beendet die Premieren-Saison in der 2. Liga auf dem 9. Rang. «Zuerst die Facts», wie Hansi stets in den Pausenansprachen zu sagen pflegte: 14 Spiele, 2 Siege, 1 Unentschieden, 11 Niederlagen. Doch schaut man etwas genauer hin, sieht man, dass 7 dieser 11 Niederlagen mit einem oder zwei Toren Differenz resultierten. Und würde man sich die «Schüsse aufs Tor» – wie Hansi sie immer notieren liess – anschauen, wäre diese Statistik wohl gar zugunsten Spreitenbachs. Spielerisch gehört man keinesfalls auf den 9. Rang. Das zeigten auch die letzten zwei Auftritte noch einmal eindrücklich. Gegen Wild Goose (am Ende Tabellendritter) hielt man gut mit, lief aber mehrmals in Konter und sah sich mit einem 1:5-Rückstand konfrontiert. Doch Spreiti gab niemals auf und startete zur Aufholjagd. Am Ende fehlte nicht viel zu einem Punktgewinn, man verlor 4:5 – einmal mehr knapp. Im zweiten Spiel gegen die späteren Gruppensiegerinnen Tägerwilen scheiterte man einzig und alleine an der Effizienz. Spreiti war ganz klar das bessere Team, v.a. in der ersten Halbzeit. Der (zu diesem Zeitpunkt noch) Tabellenletzte dominierte den Leader. Dieser zeigte sich aber auch erstaunlich ideenlos (Auslösungen stets via Bande, wie bei den Junioren). Spreiti hätte hier führen müssen. Doch es stand nur 1:1 zur Pause. Tägerwilen verteidigte clever und hatte eine starke Torfrau. Aber Spreiti liess einfach viel zu viele Chancen liegen. Ebenso in Durchgang 2, in dem Tägerwilen etwas stärker wurde. Es waren Konter- oder Weitschusstore, die Tägerwilen zum Erfolg führten. Letztlich stand ein 4:1 für den Leader auf der Anzeigetafel. Selten war eine Niederlage – vom Spielverlauf her – unverdienter. Aber Spreiti muss sich an der eigenen Nase nehmen. «Wer sie vorne nicht macht, kriegt sie hinten.» Wir alle kennen diesen Spruch … Herauszuheben an diesem Tag sind sicher Torfrau Francesca Perez, mit ihrer stärksten Saisonleistung und einer super Ausstrahlung, Vorkämpferin Tanja Plapp, die für zwei rannte und bislang unbekannte Moves auspackte («Alles für Hansi!») sowie Topskorerin Senn, der gegen Wild Goose ein Hattrick gelang. Aber die Liste geht noch weiter: Auch Captain und Bullyqueen Müller, Eisenhammer Manuela Weber, Wundertüte Valeria Jordi, Wirbelwind Lina Maag, die nimmermüde Nina Sutter, die graziös-wirkende-aber-im-Körperspiel-erstaunlich-präsente Selina Egli sowie die sich nie aus der Ruhe bringen lassende Verstärkung vom Damen 3, Chiara Rüegger – sprich das ganze Team – gaben nochmal vollen Einsatz. Doch es wollte nicht ganz sein. Trotzdem Gratulation zur Leistung. Das Damen 1 würde mit Rang 9 sehr wahrscheinlich in die 3. Liga absteigen (ausser es gäbe Aufstiegsverzichte). Da allerdings das Damen 2 – und dazu unten mehr – sich zurückzieht, erbt man deren Platz in der 2. Liga (schon wieder!). #allizeme Das Damen 1 wird alles daran setzen, dies im nächsten Jahr mit konstanteren Leistungen zurückzuzahlen. Ein, zwei Verstärkungen mit langjähriger Erfahrung sind mehr als willkommen. Die Routine war nämlich definitiv das grösste fehlende Puzzleteil in diesem Jahr. «Man zahlte Lehrgeld», wie man so schön sagt.
Baut dem Mann eine Statue!
Doch zurück zu Hansi Elsener: Der Mann hat (mit zwei, drei Jahren Unterbruch) über 20 Jahre lang in diversen Leiter-Funktionen – und stets ehrenamtlich – für den STV Spreitenbach geschuftet. DANKE HANSI für alles. (Baut ihm eine Statue!)
Angefangen als Jugi-Leiter, bald einmal als B-Junioren-Trainer, wo er u.a. auch seinen heutigen Co-Trainer und jetzigen Nachfolger trainierte (und dessen Vater mal in eine unangenehme Situation brachte, aber darüber hüllen wir an dieser Stelle den Mantel des Schweigens). Sowieso: Das damalige, von Hansi trainierte B-Junioren-Team bildet heute den Stamm der 1. Mannschaft. Viele Ex-Hansi-Junioren sind nun Leistungsträger im Herren 1. Auch Hansi hat also seinen Anteil am Erfolg der 1. Mannschaft. Für eine Endrunde oder einen Gruppensieg reichte es ihm mit den Junioren aber nie. Mehrmals wurde man 2. oder 3. Der Legende nach verpasste man einst am letzten Spieltag den Gruppensieg nur deshalb, weil der Torhüter unangekündigt in die Ferien entschwand und ein Spieler ins Tor musste. (Hansi wird jetzt gleich nochmal fluchen, wenn er daran zurückdenkt).
Gruppensieger durfte Hansi ja dann doch noch werden: 2019/2020 rockte das Damen 2 die 3. Liga und wurde, trotz Saisonabbruch, Gruppensieger. Der Pokal steht in der STV-Vitrine. Doch eigentlich gehört er zu Hansi in die Stube. Diesen Pott hat sich der sympathische Glatzkopf mehr als verdient! Mit den Junioren hatte er sicher eine schöne Zeit, doch seine schönste Zeit hatte er – wie er selber sagt – in seinem letzten Engagement: Fast ein Jahrzehnt lang durfte er das «Dreamteam» coachen. Früher noch das Damen 2 und von Hansi übernommen, als gewisse noch nicht einmal in einen Nachtclub durften. Hansi feierte schöne Erfolge mit dem Team und brachte ihnen so einiges bei, auf und neben dem Platz. Und er war auch clever genug, immer wieder andere Leute hinzuzuziehen, um mit den Ladies gezielt an gewissen technischen oder taktischen Details zu arbeiten. Entstanden sind über diese fast 10 Jahre nebst vielen gemeinsamen Erinnerungen in den Turnhallen dieser Schweiz vor allem viele Freundschaften. «Das war auch eine Lebensschule», sagt Hansi, den Tränen nahe, nach seinem letzten Spiel als Coach. Da kommen dem Schreiberling fast nochmals die Tränen 😊 Ganz weg ist Hansi sicher nicht – wir werden ihn wieder sehen, keine Frage. Er wird sich anschauen kommen, wie sich das Team künftig «metzget», wird evt sogar mal als Not-Trainer einspringen, wenn die Coaches selber im Einsatz stünden. Und vor allem freut er sich noch auf einen letzten, wohl legendären Teamevent.
Geniess den Ruhestand, Coach. Oder wie du gern sagtest: «Ab nach vorne – wie s Bissiwetter!!»
Auch Damen 2 sagt «goodbye»
Eine kleine Gruppe von Spielerinnen des Damen 1 liess es sich nicht nehmen, nach dem Spiel noch an die Runde des Damen 2 zu fahren, um sie ein letztes Mal zu unterstützen und ihnen ein Abschiedsgschänkli zu überreichen. Das Team löst sich auf und die meisten gehen in den «Unihockey-Ruhestand». Ein paar wenige werden aber wohl weiter spielen und das Damen 1 verstärken. Ihre Erfahrung kann für uns nur gewinnbringend sein!
Euch allen vom Damen 2, inkl. Coach Roger, gebührt ein riesiger Dank für den langjährigen Einsatz! Und Gratulation zum Punktgewinn und damit zum Ligaerhalt zum Abschluss. Wir lesen an dieser Stelle später mehr über die emotionale, letzte Runde des Damen 2. Wir freuen uns darauf. Hasta La Vista!