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Das Unihockey-Damen1 sammelt weitere Erfahrungen in der 2. Liga. Der zweite Saisonsieg ist im Trockenen – und was für einer. Wir danken allen Fans, die zahlreich angereist waren.

Nachdem das erste Spiel des Tages in der coolen, weiträumigen GoEasy-Arena, trotz guter, ja grösstenteils sehr guter Leistung und grossem Kampf, gegen Gastgeber Baden-Birmenstorf knapp verloren gegangen war (5:7), galt es, sich fürs zweite Spiel zu sammeln. Die Enttäuschung in der Kabine war riesig. Erneut so ein Spiel, wo man toll gekämpft, toll gespielt hatte und trotzdem ohne Punkte aus der Halle schlich. Ein typisches Muster für ein junges Team, das in einer höheren Liga erste Erfahrungen sammelt. Die Abgebrühtheit fehlt, die Einfachheit des Seins der 3. Liga ist weg. Es braucht Kampf (der ist da), es braucht Talent (das ist auch da!) und es braucht Cleverness (und die kommt mit den Erfahrungen). Trotzdem: Das Schicksal scheint sich gegen Spreiti verschworen zu haben. 11 Spiele, 1 Sieg, 1 Unentschieden (dank eines Last-Minute-Ausgleichstreffers, da war das Glück mal auf unserer Seite) und 9 Niederlagen standen zu Buche. Und von diesen 9 Niederlagen waren 7 mit einem, zwei oder drei Toren Unterschied und auch vom Spielverlauf her meistens enge Spiele, die man allesamt verlor. Hinzu kam noch eine grobe 0:9-Niederlage, die fürs Torverhältnis nicht gerade förderlich war. Die vielen knappen Niederlagen sind selbstverständlich nicht nur Pech. Das ist fehlende Erfahrung, fehlende Cleverness, fehlendes Selbstvertrauen. Doch man kann und darf das auch anders sehen: Man hat viele Spiele lange eng gestaltet, hat oft auch das Spiel diktiert (über weite Strecken auch gegen das kaltblütige Baden übrigens). Spreiti kann also 2. Liga!

Die Stimmung in der Kabine war also etwas gedämpft. Gut, hatte man zwei Spiele Pause. Zeit, um den Kopf zu lüften. Im zweiten Spiel wartete mit Wyland der Zweitplatzierte der Tabelle. Eine Gelegenheit, allen zu zeigen, dass man eben 2. Liga kann.

Und siehe da: Spreiti ging von Anfang an Vollgas gegen ein ersatzgeschwächtes Wyland. Deren bärenstarke Torfrau verhinderte Schlimmeres, was allerdings auch über unsere Torfrau gesagt werden kann. Wenn Wyland eines kann, dann stark schiessen. Doch Flavia Rüegger zeigte mehrere grossartige Saves (und liess sich überdies noch einen Assist notieren). Spreiti dominierte die erste Halbzeit und führte mit 3:0. Nach dem Tee kam die schwächste Phase. Nervosität kam hoch und Wyland verkürzte auf 3:2. Doch der Input der Coaches, einfach ruhig weiter zu spielen, kam endlich an und so konnte man das eminent wichtige 4:2 markieren. Aber es blieb spannend: Wyland verkürzte im Powerplay erneut. Wieder kam Nervosität hoch. Doch die Linie um Manu Weber, flankiert von den wirbligen Senn und Hirt (als Verstärkung vom Damen 2 gekommen – danke!), blieb sturr: Diesen Sieg hier wollte Spreiti mehr als Wyland. Senn bediente Weber und die entdeckt langsam, aber sicher ihr enormes Abschlusstalent. Sie nagelte den Ball in die Maschen zum 5:3. Sooo wichtig. Wyland war geknackt. Capitano Meier gelang gar noch das 6:3. Was für ein Sieg! Und der ging vollkommen in Ordnung. Spreiti belohnte sich nicht nur für eine (grösstenteils) starke Leistung heute, sondern auch für die Leistungen in den allermeisten Spielen zuvor (siehe oben). Das Team hat sich diesen Sieg so was von verdient. Gratulation!

Es bleibt noch eine Saisonrunde, also zwei Spiele. Die Damen können (trotz der um vier Spiele verkürzten Saison) das rettende Ufer (den 8. Platz) noch immer erreichen. Voraussetzung wäre jedoch, dass man beide Spiele gewinnt und Floorball Thurgau ihre Spiele beide verliert. Doch erinnern wir uns z.B. an die Schweizer Damen-Nati: 2:6 hinten gegen Tschechien, 80 Sekunden vor Schluss. Viele hätten da aufgegeben. Doch Aufgeben gibt’s nicht im Vokabular eines Sportlers/einer Sportlerin! Die Geschichte dürfte bekannt sein («Wunder von Neuenburg»). Never give up, so das Motto für die letzte Runde. Wichtig wird sein, gut zu trainieren. Dafür werden die Coaches sorgen. Den Rest muss das Team erledigen :-)

Das war heute ein richtiges «Wechselbad der Gefühle», auch für die Coaches und die Fans. Bei diesen müssen wir uns zum Schluss noch bedanken. Danke an alle Zuschauerinnen und Zuschauern, die das Damen 1 in Siggenthal unterstützt haben. So viele kamen und haben uns nach vorne gepeitscht. Das war cool und wichtig. Die Familie lebt und unterstützt sich, schön zu sehen. #allizeme Merci für den Support!