Sonntag, 14. Oktober 2018, 17:15 Uhr, Wiesacher-Sporthalle Regensdorf. Letztes Spiel des Tages in der Ostgruppe der höchsten Kleinfeldliga. Die Halle ist praktisch leer, die Aufräumarbeiten haben im Hintergrund bereits begonnen. Auf dem Feld trifft Schweizermeister Blau-Gelb Cazis auf das kleine Spreitenbach. Und es entwickelt sich ein körperbetontes, schnelles, gutes Kleinfeldunihockey-Spiel mit Chancen hüben wie drüben und gegenseitigem Respekt und einem Unparteiischen, der zu Beginn absolut auf der Höhe ist, ganz zum Ende des Spiels aber ebenso abbaut wie auch der Underdog. Doch dazu später mehr. Wir zitieren hier einen neutralen Zuschauer, der nach diesem unterhaltsamen Spiel ungefähr folgendes gesagt hat: «Die sind Letzter? Niemals!» Doch ein Blick auf die Tabelle bestätigt: Spreitenbach ist Tabellenletzter. Und absolut selbst schuld, dass dies so ist.
Starke Leistungen in den falschen Spielen
Spreiti spielte gegen Cazis 35 Minuten lang absolut auf Augenhöhe – ja in den ersten zehn Minuten der 2. Halbzeit dominierten die Aargauer den Schweizermeister gar und machten aus einem 3:6 ein 5:6. Die Adelung gab’s gleich von einem Schweizermeister selbst, der mitten im Spiel rief: «Endlich mal jemand, der mit dem Körper dagegenhält!» (Ein Lob an unseren Captain, by the way.) Doch was nützt die starke Leistung, wenn am Ende (wiederum) keine Punkte dabei herausschauen? Schon am ersten Spieltag hatte man den ehemaligen Schweizermeister Lengnau gefordert und am Ende knapp verloren (2:4). Gegen Cazis fiel das Resultat am Ende klarer aus (5:12), dies aber vor allem deshalb, weil Cazis in den letzten fünf Minuten die (plötzlich häufigeren) Fehler Spreitenbachs (und zwei Fehler des Unparteiischen) eiskalt ausnutzte und noch einige Male ins verlassene Tor traf. Das Problem des Tabellenletzten ist: Gegen vermeintlich schlagbare Gegner (Regensdorf und an diesem Sonntag Wild Goose) zeigte Spreiti ein völlig anderes Gesicht, wirkte emotionslos und spielte beide Male – Hand aufs Herz – sackschwach! Gegen Wild Goose verlor man 2:6, ohne je das eigentliche Potential abzurufen (was die in der 1. Halbzeit starke Leistung der Gänse nicht schmälern soll). Und so steht Spreiti nach vier Spielen mit 0 Punkten am Tabellenende. Hier noch das Post-Game-Interview mit Lukas Zweifel und Romano Nüesch.
Was wäre wenn?...
Im Sport sehr beliebt sind «was wäre wenn»-Floskeln. Was wäre gewesen, wenn Geissmann beim Stande von 5:6 gegen Cazis sein Breakaway (alleine auf den Torhüter) erfolgreich abgeschlossen und nicht stattdessen Cazis im direkten Gegenzug das 7:5 erzielt hätte? Oder wenn Spreiti einige der vielen anderen Chancen genutzt hätte? Hätte Spreiti einen Punkt stehlen können? Oder was wäre gewesen, wenn Spreiti mit demselben Feuer ins Spiel gegen Wild Goose gegangen wäre? Hätten sie den ersten Saisonsieg gefeiert gegen einen Gegner, der ihnen eigentlich liegt (3 Punkte in der Vorsaison)? Was wäre wenn?… Wir werden es nie erfahren! Und genau so gilt es nun mit der Situation umzugehen: Nicht nach hinten schauen, sondern nach vorne! Spreiti hat Potential, muss aber lernen, dass Potential allein keine Zweikämpfe und schon gar keine Spiele gewinnt. Es ist zu hoffen, dass dies nun dem hintersten und letzten Spreitenbacher bewusst geworden ist.
In zwei Wochen trifft man im Cup auswärts auf den UHC Kappelen. Dort hat Spreiti rein gar nichts zu verlieren, ein Sieg wäre eine Sensation (Mit em Car uf Chappele: Alli in blau! Hier gibt’s die Infos). Vielleicht ist ein solches Spiel genau das, was das Team nun braucht. Doch eine Woche später trifft man in der Meisterschaft auf den starken Aufsteiger emotion Hinwil und auf die Flying Penguins aus Niederwil, die gegen Cazis noch näher an einem Punktgewinn waren als Spreitenbach (dies als Warnung). Das Team muss in solchen Spielen dringend erwachen und mit demselben Feuer ans Werk gehen wie gegen Lengnau oder Cazis. Dann werden wir sehen, was wäre wenn …
Neues aus der Sektion Gastrofreunde
Cafeteria-Kritiker Dario war auch in Regensdorf wieder mit Heisshunger und kritischen Argusaugen unterwegs – hier gibt’s den Foodblog für alle Gastrokritik-Fans:
Alles was das Herz begehrt
Am Sonntag war es wieder so weit. Wir trafen uns alle in Regensdorf für die zweite Meisterschaftsrunde. Nach verhaltenem Start in Endingen war die Hoffnung gross.
Und dies zurecht. Alleine der Blick auf die Karte war schon zufriedenstellend. Ich hatte gar nicht die Zeit alles zu probieren. Aber zum Glück hat man ja Teamkollegen.
Das Angebot war riesig. Von Toast zum Hotdog bis hin zum Donut war alles dabei. Der Hotdog war jetzt nicht gerade der Beste, aber um Meilen besser als der in Endingen. Auch wenn er nicht richtig warm war. Aber das Highlight war definitiv der Schinken-Käse-Toast. Der war zwar schlicht und einfach, aber trotzdem richtig gut. Ich frage mich weshalb ich ihn so selten auf einer Speisekarte sehe. Wen es doch so einfach ist etwas dem Wohle der anderen zu tun.
Schade war einzig, dass leider die Getränke und die Saucen für die Hotdogs ausgingen. Aber das kompensierten sie gut mit dem grossen Angebot.
Im Grossen und Ganzen ist diese Leistung absolut 1. Liga tauglich und ich gebe den Regensdorfern dafür drei von fünf Sternen.
Ich hoffe, ich sehe diese Saison noch öfters solch eine Leistung und freue mich schon auf das nächste mal.
Eure Sektion Gastro-Freunde