Einmal tief durchatmen. Das Herren 1 kann sich in Endingen vor vielen Spreiti-Fans zwei wichtige Punkte holen. Doch beinahe hätten die Aargauer gegen Niederwil ein 8:1 verspielt… Mese Heymann bewahrte sein Team am Ende vor der Schmach. Wer auf den Food-Blog wartet, muss sich noch etwas gedulden.
Marco Grubenmann ist ein besonnener Mensch. Oft die Ruhe selbst. Doch an diesem Sonntag hätten es die Spreitenbacher ihrem Coach wirklich einfacher machen können, den Puls und die Nerven in Zaun zu halten. Doch der Reihe nach.
«Warm Up» gegen Cazis
Spreiti durfte in Endingen zuerst den Schweizermeister Cazis testen, der am Vorabend noch einen intensiven Cupfight gehabt und entsprechend bestimmt etwas müde Beine hatte. Doch die Cazner zeigten sich enorm kaltblütig. Spreiti spielte gut mit, doch jeder kleine Fehler wurde eiskalt bestraft. So siegten die Bündner am Ende verdient 9:2. Einziger wirklicher Kritikpunkt auf Seiten Spreitenbachs: Aus vier Minuten Powerplay (und einem Penalty) resultierte kein Treffer. Besonders erwähnt sei hier noch Altmeister Reto Putzi, der zu seinem Saisondebüt im Tor kam und ein gutes Spiel machte. Vor allem gegen Ende, als die Konzentration seiner Vordermänner teils etwas nachliess, konnte er sich noch einige Male auszeichnen und das «Stängeli» verhindern.
Die Spreitenbacher hatten dieses Spiel von Anfang an als «Warm Up» für das zweite Spiel angesehen – mitspielen, etwas versuchen, solidarisch verteidigen und schauen, ob was zu holen ist. Zu holen gab’s nichts ausser Erfahrungen. Aber immerhin: Man war «eingespielt» für Niederwil.
Die Bündner haben übrigens einen schönen Spitznamen für Spreiti ins Leben gerufen: Real Spreitenbach - merci! Siehe: http://www.uhc-blaugelbcazis.ch/14-jan-trotz-niederlage-tabellenfuehrer/
Wir zitieren hier gerne Stan Wawrinka: Ever tried. Ever failed. No matter! Try again. Fail again. Fail better!
Unihockey vom feinsten für 30 Minuten…
Die Flying Penguins aus der Ostschweiz hatten vor der Runde Hoffnungen auf eine Playoffteilnahme angedeutet und diese waren aufgrund der Tabellensituation auch durchaus berechtigt. Doch sie hatten die Rechnung ohne Unterkulm und Spreitenbach gemacht. Die beiden hinter Niederwil platzierten Mannschaften fügten den Pinguinen in Endingen zwei schmerzhafte Niederlagen zu. Spreiti liegt nun nur noch zwei Punkte hinter dem letztjährigen Mit-Aufsteiger.
Die erste Halbzeit der Spreitenbacher war die wohl beste der ganzen Saison. Spreiti spielte defensiv bärenstark, liess rein gar nichts zu, und vorne machte man gehörig Tempo und war (für einmal) auch effizient. Nach 25 Minuten zeigte die Matchuhr 8 Tore für Spreitenbach und nur eines für Niederwil. Wow! Spreiti on fire. Und Niederwil schien wie gelähmt. Auch und vor allem im Abschluss – da kam herzlich wenig.
Niederwil plötzlich eiskalt
Doch dann kam 10 Minuten vor Schluss plötzlich Hektik auf. Niederwil setzte Spreiti immer mehr unter Druck, spielte hart gegen den Mann und machte Tempo. Den jungen Spreitenbachern fehlt hier einfach immer noch die Coolness, um dann den wild anstürmenden Gegner eiskalt «auszukügeln» und den Sieg heimzuschaukeln. Niederwil durfte mehrmals Powerplay spielen und tat dies auf beeindruckend starke Art und Weise. Tor um Tor kamen die Ostschweizer heran. Niederwil im Abschluss plötzlich eiskalt. Und Spreitenbach am Zittern.
Doch dann kam sein Auftritt: Mese Heymann – morgen hat er ein Nati-Aufgebot im Briefkasten, jede Wette! Er war 30 Minuten kaum gefordert worden, doch als es ihn brauchte, war er da. Der Schlussmann hexte wie Renato Tosio zu seinen besten Zeiten und liess Niederwil verzweifeln. Das waren sicher vier Big Saves in den letzten drei Minuten. Und der wichtigste ganz zum Schluss beim Stand von 8:7: Etwa vier Sekunden vor Ende lenkte Heymann einen gefährlichen Schuss gerade noch um den Pfosten und die Erleichterung, die allen Spreitenbachern (den vielen Fans inklusive) von den Schultern fiel, war förmlich greif- und hörbar mit der Schlusssirene: Den Sieg irgendwie noch heimgebracht! Zwei ganz, ganz wichtige Punkte für Spreitenbach im Kampf gegen die Playoutplätze.
Zum Schluss bleibt uns noch der Dank an alle Spreiti-Fans, die nach Endingen pilgerten – diese erste Halbzeit war ganz bestimmt auch ein Verdienst des grandiosen Supports. DANKE!
Und ebenfalls zu erwähnen gilt es die absolut einwandfreie Schiedsrichterleistung. Très bien fait, monsieur arbitre! Das Interview mit dem Mann des Spiels gibt es HIER.
Und dann gab’s in Endingen ja auch etwas zu essen. Weil Dario nun aber seinen Dienst am Vaterland leistet, müssen sich die Food-Blog-Lovers und Dario-Fans noch etwas gedulden. Der Blog folgt demnächst.