Ein Spielbericht aus der Sicht des unabhängigen Beobachters «Moralapostel». Achtung: Kann sarkastische Stellen beinhalten. Bitte Kritik nicht hier platzieren, sondern im gängigen Szenenforum.
Am 15. Januar traf sich die Gruppe 2 der 1. Liga KF im schönen Endingen, eine Grossstadt mit Riesen-Shoppingmeile und etlichen Touristen, an denen die anfahrenden Teambusse erst einmal vorbei mussten. Dies war die Heimrunde der White Horse Lengnau.
Spreitenbach traf dabei zuerst auf Schweizermeister Cevi Gossau, der am Vortag bereits einen Cupfight und am frühen Morgen den Kracher gegen Lengnau gespielt hatte – und trotzdem noch in aller Frische zur Tat schritt (gerüchterweise soll die ganze Mannschaft noch Liegestützen gemacht haben vor dem Anpfiff). Spreiti spielte in der ersten Halbzeit nicht wirklich mit – oder nennen wir das Kind beim Namen und loben sie nicht zu sehr in den Himmel: Das war grottenschlecht. Cevi Gossau spielte schwach, Spreiti noch schwächer – Resultat: 1:0 für Cevi dank eines Powerplaytreffers. In Halbzeit 2 konnte es eigentlich nur besser werden – doch nun kommt der Moment, um die ganze Mannschaft, vom Torhüter, über den Wasserträger bis zu den Leistungsträgern im Sturm, öffentlich zu diffamieren: Das war gar nix! Von hinten bis vorne spielten die Aargauer einen Käsemist zusammen und hatten Glück, nur 0:3 hinten zu liegen, als Geissmann einen Fehlpass eines Schweizermeisters abfing und tatsächlich so dreist war, diesen zu versenken – obwohl der Schuss etwa so scharf war wie der einer E-Juniorin. Davor hatten ebendieser Geissmann und Compadre Hürliman schon – einmal mehr! – das ganze Pech der Welt gepachtet und jeweils die Torumrandung getroffen. Das Pech darf ja schliesslich auch mal auf der Seite der Spreitenbacher sein! Cevi Gossau wurde nun überhaupt nicht nervös und zog sich hinters eigene Tor zurück… Die Spreitenbacher hatten aber tatsächlich die unverschämte Frechheit, den Ball zu holen und konnten im 4-gegen-3 tatsächlich auf 2:3 verkürzen. In Endingen wollten sie bereits mit dem Drucken der Schlagzeile «Irgendwie hat sich Spreiti noch einen Punkt ergaunert» beginnen, als Cevi doch das 4:2 ins leere Tor gelang. Ausser Spesen nix gewesen. Die Schlagzeile lautet doch «Spreiti unterliegt dem Schweizermeister» – man hatte ja auch nichts anderes erwartet.
Deshalb gleich weiter zum zweiten Spiel, in welchem Spreiti auf das direkt vor ihnen klassierte Unterkulm traf, das sie im Hinspiel angeblich dominiert haben sollen (Quatsch mit Sosse! Wer schreibt diese Spielberichte? Ein Kiffer?) und dennoch verloren hatten. Da hatte man also noch eine Rechnung offen. Doch was auch immer im Kaffee gewesen war – es war Teufelszeug. Spreiti zeigte (wie eigentlich fast immer) eine der 1. Liga nicht würdige Leistung und führte trotzdem kurz vor Schluss 6:4. Sie sollten doch nicht etwa hier gewinnen, bis auf einen Punkt zu Unterkulm aufschliessen und einen Schritt Richtung Klassenerhalt machen? Nein, denn wer so schlecht ist, der muss in die Playouts. Unterkulm durfte sich minutenlang im Powerplay üben (das war vor dem Spiel so abgemacht worden mit dem Schiri, Spreiti wollte Boxplay trainieren für die Playouts) und reüssierte 2-mal. Hätte Spreiti nicht noch so viel schier unglaubliches Glück gehabt, wären es noch mehr gewesen (Als Kompensation verschossen sie dafür freiwillig einen Penalty). So aber entführte die Shoppi-Tivoli-Truppe tatsächlich irgendwie einen Punkt aus Endingen und liegt nach wie vor 3 Punkte hinter den Kulmern auf Platz 9. 4 Spiele sind noch zu absolvieren und wenn Spreiti weiter so schlecht spielt, dass es kaum zum Aushalten ist, und irgendwann auch das unglaubliche Glück nachlässt, dann werden sie Playouts spielen.
(So, und wer’s bis hierhin durchgehalten hat: Dreht den ganzen Spielbericht plus/minus um 180° und ihr wisst mehr oder weniger, wie dieser spannende Spielsonntag wirklich abgelaufen ist. Ein Kompliment an Unterkulm für einen erstklassigen Fight auf wirklich hohem Niveau! Ein Kompliment auch an Cevi Gossau für eine abgeklärte Leistung, trotz 3. Einsatz innert 20 Stunden. Und ein «Kopf hoch» an alle Spreitenbacher – weiter kämpfen, Jungs! Das waren zwei Leistungen, die 100% 1.Liga-würdig waren!)