Pampasus

Liegen sie auf dem Sterbebett oder leben sie noch? Ja, sie leben noch, die Spreitenbacher. Das Herren 1 zeigt zwei starke Leistungen gegen zwei Cup-Halbfinalisten und meldet sich zurück!

Stellen wir uns die 1. Mannschaft des STV Spreitenbach als Patient im Spitalbett vor. Nach 3 Runden musste der leitende Arzt fragen: «Lebt mein Patient noch?» Er geht hin und fühlt den Puls – und siehe da, Runde 4 bestätigt: «Ja, der Patient lebt. Ich fühle einen Puls!»

Den Puls regelmässig nahe der 200er-Grenze hatten wohl auch die beiden Coaches in der Startphase gegen Rekordmeister und Cup-Halbfinalist Cevi Gossau. Spreiti verschlief den Start und musste sich bei Mese Heymann bedanken, der mehrere hochkarätige Chancen der Zürcher mirakulös zunichtemachte. Wow, wir verneigen uns vor dieser Top-Performance unseres Schlussmanns. Er hielt Spreiti so im Spiel. Und so allmählich erwachten auch die Vorderleute – und wie! Plötzlich war Spreiti präsent, entwickelte viel Druck und konnte in Führung gehen. Zur Pause führte der Underdog 4:1 und zwar absolut verdient. Spreiti spielte richtig stark auf und die Spieler pushten sich gegenseitig. Es war jedoch allen klar, dass hier noch eine Reaktion folgen würde vom Rekordmeister. Die kam auch, doch Goalie Heymann hatte echt null Bock auf Gegentore und rettete ein ums andere Mal. Gossau schien zu verzweifeln. Weil Pasci Meier mit einem sehenswerten Volley auf 5:2 stellte, winkte hier tatsächlich der erste Vollerfolg Spreitenbachs gegen Gossau. Die Zürcher mussten alles riskieren und ersetzen bereits 7 Min. vor dem Ende ihren Torhüter durch einen zusätzlichen Feldspieler. Dies lange erfolglos, Spreiti verteidigte mit Mann und Maus und Foodblogger Wyss hätte doch tatsächlich beinahe den Empty Netter gemacht… Leider nur beinahe. Gossau liess seine Klasse noch dreimal aufblitzen und erzielte knapp 30 Sekunden vor dem Ende tatsächlich noch den (natürlich verdienten) Ausgleich. So wurden am Ende die Punkte geteilt (5:5), was für den Tabellenletzten Spreitenbach logischerweise ein Erfolg ist. Trotzdem fühlte es sich wie eine Niederlage an. Mit etwas Abstand konnte man aber stolz sein auf die tolle Leistung und schaute vorwärts aufs zweite Spiel.

Defensivschlacht gegen Regensdorf

«Die haben einen Lauf, ja. Aber wir können auch Unihockey spielen, Jungs!», mit diesen Worten wandte sich Vizecaptain Geissmann in der Kabine an seine Teamkameraden. Sowieso schon aufgegeilt durch die tolle Performance gegen Gossau wollten die Spreitenbacher nun auch gegen den anderen Cup-Halbfinalisten punkten. Gesagt, getan! Doch es war ein hartes Stück Arbeit. Regensdorf hatte in Durchgang 1 ein leichtes Chancenplus, doch grundsätzlich neutralisierten sich beide Teams mehrheitlich. Es war eine richtiggehende Defensivschlacht auf hohem Niveau und mit viel Tempo. Erstaunlich, dass erst nach über 30 Minuten das erste Tor fiel. Dem anderen Vizecaptain, Lukas Zweifel, war es vergönnt, dieses vielumjubelte 1:0 zu erzielen. Ein Backhandtor der schöneren Sorte (hat er sich da bereits wieder für das Tor des Jahres beworben?). Kurze Zeit später jubelte aber auch Regensdorf zum ersten Mal. Ein perfekt vorgetragener Konter, eingeleitet vom überragenden Schlussmann Regensdorfs, bedeutete am Ende das 1:1. Das Spiel war nun richtig spannend und wog hin und her. In Halbzeit 2 war es nun eher Spreitenbach – der Tabellenletzte! –, das ein Chancenplus hatte. Leider aber fand man keinen Weg am Schlussmann vorbei. Gut 30 Sekunden vor Schluss gab es Höhe Mittellinie noch einen Freischlag für das Pinke Ballet. Headcoach Grubenmann nahm sein Timeout und ging auf Sieg. Ohne Torhüter versuchten die Spreitenbach noch den Sieg zu erzwingen. Der Ball lief gut, wurde aber abgelenkt. Nochmals Freischlag, in der Ecke. Pass hinters Tor, Backhand-Buebetrickli und … nein, kein Tor, wiederum war der Schlussmann zur Stelle. Es blieben wenige Sekunden und nun versuchte auch Regensdorf, ohne Torhüter zu agieren. Doch es gelang ihnen nichts mehr Gewinnbringendes und so wurden auch hier (wie übrigens in total sechs von zehn Spielen an diesem Tag in der Ostgruppe) die Punkte geteilt. Für Spreitenbach durchaus ein Erfolg, man hat gegen zwei Cup-Halbfinalisten gepunktet und meldet sich zurück! Teamarzt Hodel würde hier definitiv einen Puls fühlen!

Bereits in einer Woche geht’s weiter. Das Team lebt und die Art und Weise, wie man füreinander kämpfte und miteinander litt, stimmt sehr positiv. Speziell zu erwähnen ist hier Ersatztorhüter Reto Putzi, der zwar nicht zum Einsatz kam, aber seine Teamkollegen stets pushte und so einen grossen Anteil an den Punktgewinnen hatte. Allgemein ist die Stimmung gekippt - von enorm verbissen zu miteinander kämpfen. So kann es weiter gehen. Vamos Spreiti!

Gastrokritik-Leser müssen sich noch etwas gedulden. Der Foodblog folgt – diesmal wirklich! :-)